Nach dem Studium entschied er sich gegen die gymnasiale Oberstufe und für die Musikschule. "Die Arbeit mit Kindern ist für mich eine Herzensangelegenheit. Besonders die jüngeren Kinder geben einem viel zurück", sagt er. Am 1. März 1997 übernahm er in Bonn die musikpädagogische Leitung.

"Die Bonner Musikschule hatte schon damals großes Potenzial. Wir haben hier ein sehr motiviertes und hoch qualifiziertes Kollegium. Und mit 4000 bis 5000 Schülern ist die Musikschule gemessen an der Einwohnerzahl der Stadt sehr groß, das ist etwas Besonderes", sagt Gäb.

Als musikpädagogischer Leiter trägt Gäb die Verantwortung für das breite Angebot der Schule, das vom Unterricht für Kleinkinder über Gruppenunterricht und die Begabtenförderung bis zu Bands, Ensembles und Orchestern reicht. Besonders stolz ist er darauf, wie die Musikschule heutzutage ihre Einstiegsklassen präsentiert. So gibt es die "Streichhölzchen" inzwischen in fast jedem Stadtbezirk als ein eigenes Kinderorchester. Beim Eröffnungsfest des Beethovenfestes sind alle Streichhölzchen bereits gemeinsam aufgetreten. Und das ehemalige Blasorchester an der Hauptschule Pennenfeld hat sein Können schon bei zwei Rosenmontagszügen unter Beweis gestellt. Diese breitenwirksamen Aktionen seien ebenso wichtig wie die Begabtenförderung, so Gäb.

So viel Spaß ihm das Unterrichten bereitet, Gäb freut sich darauf, bald wieder öfter selbst Geige spielen zu können. Die Zeit dafür könnte allerdings auch in Zukunft knapp werden: Für den Schott-Verlag schreibt er Rezensionen. Außerdem hat er einen Lehrauftrag an der Musikhochschule in Köln und Aachen.

Eine letzte große MusikschulVeranstaltung steht noch an: Gäb steckt mitten in den Vorbereitungen für ein Unicef-Benefiz-Konzert am Sonntag, 8. Dezember, um 11 Uhr in der Stadthalle Bad Godesberg. Von den "Streichhölzchen" über Bläserensembles bis hin zum Kinderchor - sämtliche Ensembles, die dem Musikschulleiter am Herzen liegen, werden dort mit kurzen Beiträgen zu hören sein.