Lebensraum für den Uhu Arbeiten im Naturschutzgebiet Lyngsberg starten Anfang Januar

Bad Godesberg · Anfang Januar sollen am Lyngsberg Herstellungsmaßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung des Naturschutzgebiets starten. Das 5,4 Hektar große, zum Teil schwer zugängliche Gebiet wurde bereits von Unrat, Müll und Grünabfällen befreit.

 Anfang Januar starten die Arbeiten im Naturschutzgebiet Lyngsberg. Vorher wurde es von Müll befreit.

Anfang Januar starten die Arbeiten im Naturschutzgebiet Lyngsberg. Vorher wurde es von Müll befreit.

Foto: Axel Vogel

Stühle hängen achtlos weggeworfen in den Ästen. Sitzpolster und Plastikmüll verteilen sich auf dem Laubboden – Der Lyngsberg südlich von Muffendorf bietet derzeit wahrlich keinen schönen Anblick. Damit soll jetzt Schluss sein, denn Anfang Januar sollen vor Ort Herstellungsmaßnahmen zum Schutz und zur Entwicklung des Naturschutzgebiets starten. Das Amt für Umwelt und Stadtgrün will den ehemaligen Steinbruch im Sinne des Naturschutzes entwickeln, um die Lebensräume seltener und gefährdeter Arten zu schützen.

In den vergangenen Wochen wurde das 5,4 Hektar große, zum Teil schwer zugängliche Gebiet bereits von Unrat, Müll und Grünabfällen befreit. Jetzt starten in Kürze die eigentlichen Herstellungs- und Entwicklungsmaßnahmen, schreibt die Stadt in einer Pressemitteilung. Dafür muss zunächst die ehemalige Zufahrt von der Lyngsberstraße in das Gelände wiederhergestellt werden. Anschließend werden die zugewachsenen Felswände und -kuppen auf der Zwischensohle des ehemaligen Steinbruchs von Bäumen und Büschen befreit. Insbesondere die sich stark ausbreitende, nicht-heimische Robinie soll zurückgedrängt werden. Einzelbäume wie Mispeln und Eichen bleiben hingegen erhalten und werden freigestellt.

Zaun wird erneuert

Der durch Vandalismus zerstörte Zaun um das Naturschutzgebiet wird erneuert, um die sensiblen Lebensräume vor Störungen zu schützen. Eine Höhle, die verschiedene Fledermausarten als Unterschlupf nutzen, wird am Eingang zusätzlich durch ein Gitter gesichert. Im Frühjahr soll zudem auf der zentral gelegenen Wiese auf rund 2000 Quadratmetern eine blütenreiche Staudenflur entwickelt werden.

Der Großteil der Arbeiten wird je nach Witterung voraussichtlich bis zu Beginn der Schonzeit ab März erledigt sein, schreibt die Stadtverwaltung. Das Zurückdrängen der Robinie sei allerdings ein längerer Prozess und werde mehrere Vegetationsperioden dauern. Das Totholz soll im Naturschutzgebiet bleiben, um so Lebensräume für Insekten, Amphibien, Reptilien und Kleinsäuger zu schaffen. Nachdem alle Maßnahmen umgesetzt sind, wird das Areal dauerhaft gepflegt. Hier unterstützt die Biologische Station Bonn/Rhein-Sieg tatkräftig.

Ehemaliger Basaltsteinbruch ist Naturschutzgebiet

Der Landschaftsplan Kottenforst weist den ehemaligen Basaltsteinbruch „Lyngsberg“ seit 2013 als Naturschutzgebiet aus. Es handelt sich um ein circa 5,4 Hektar großes, heute weitgehend bewaldetes Gebiet im Stadtgebiet von Bonn-Muffendorf, das nicht frei zugänglich ist. Vom ehemaligen Basaltabbau zeugen mehrere Felswände und –kuppen verschiedener Expositionen sowie Geröllhalden. Die vorhandenen Böden sind umgelagert und überprägt. Das Gelände ist durch Einschnitte, Dämme, Kuppen und andere aus der ehemaligen Nutzung resultierenden Geländeformen gekennzeichnet.

Die Unterschutzstellung des Lyngsbergs als Naturschutzgebiet erfolgte im Wesentlichen aufgrund der besonderen Bedeutung des Gebietes zur Erhaltung, Entwicklung oder Wiederherstellung von wertvollen Pflanzengesellschaften und seltenen, bestandsgefährdeten Pflanzenarten wie Elsbeere, Feldulme, Raue Nelke, Wiesensalbei, Aufrechter Ziest, Heilziest und Flügelginster sowie als Lebensraum für geschützte Tierarten wie den Uhu.

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