Bombenalarm im Mehlemer Bahnhof Attrappe legt Zug- und Autoverkehr lahm
MEHLEM · Rund eineinhalb Stunden ging gestern nichts mehr auf dem Mehlemer Bahnhof. Nach einem anonymen Hinweis auf ein verdächtiges Gepäckstück auf dem Bahnsteig riegelten Polizei und Bundespolizei um 16.36 Uhr den kompletten Bahnhof ab.
Das berichtete am Freitag der federführende Einsatzleiter der Bundespolizei vor Ort, Alexander Mauel. Fahrgäste durften die Bahnsteige nicht mehr betreten, zudem wurde der Zugverkehr vollständig eingestellt.
Nachdem Beamte der Bundespolizei in einem Wartehäuschen an Gleis 2 in der Tat einen herrenlosen Koffer entdeckt hatten, forderte die Einsatzleitung Sprengstoffexperten sowie einen speziellen Spürhund an. "Wir hatten Hinweise, dass sich in dem Koffer ein nicht zuzuordnender Gegenstand befand", schilderte Einsatzleiter Mauel die Situation. Als die Fachleute den Koffer geöffneten hatten, machten sie eine überraschende Entdeckung: "Im Innern befand sich eine leere Konservendose, verbunden mit einem Stückchen Schlaufendraht", so Mauel, "Das Ganze hatte sich im Nachgang als klassische Attrappe herausgestellt."
Den Umständen nach bewertete der Bundespolizist dem wohl einem Sprengsatz nachgebildeten Inhalt des Gepäckstückes als "üblen Scherz". Ausschließen mag Alexander Mauel nicht, dass jemand den Koffer schlicht auf dem Bahnsteig vergessen hatte. Die Bundespolizei wird nun in der Sache ermitteln.
Um kurz nach 18 Uhr konnten die Gleise 1 und 3 wieder für den Bahnverkehr frei gegeben werden. Auf Gleis 2 suchten die Ermittler noch eine Weile nach Spuren, auch ein Spürhund kam dabei zum Einsatz. Wegen der Sperrung des Bahnhofs kam es zu erheblichen Behinderungen beim Bahnverkehr.
