Ausstellung im Kunstverein Bad Godesberg Auch die Politik ist Thema

Bad Godesberg · Die stellvertretende Vorsitzende des Godesberger Kunstvereins, Ingrid Gahl, sparte nicht mit Lob gegenüber den beiden Künstlern, deren Bilder seit Freitagabend im Kunstkarree des Kunstvereins an der Burgstraße zu sehen sind.

 Ausstellung im Kunstverein mit Werken von Dieter Otten und Sighild Simon.

Ausstellung im Kunstverein mit Werken von Dieter Otten und Sighild Simon.

Foto: Axel Vogel

„Bilder voller Ästhetik und Kraft“, so beschrieb Gahl anlässlich der Eröffnung der Ausstellung mit dem Titel „Zyklen“ die fotografischen Malereien von Dieter Otten und die Malereien und Collagen von Sighild Simon.

Der Künstler und Fotograf Dieter Otten aus Gummersbach arbeitet dort neben seiner Arbeit als freischaffender Künstler als Dozent für Fotografie und neue Medien. Er gestaltet seine Bilder aufgeregt dramaturgisch, achtet jedoch darauf, dass jedes Werk letztlich ein Bild der Stille bleibt, das die Betrachter dazu bringt, bewusst hinzusehen, um sich dabei selbst zu reflektieren. „Das gilt zum Beispiel für unseren paradoxen Umgang mit gewissen Zeitkrankheiten“, sagte Otten. „Meine Bilder sollen den Betrachter in einen Dialog bringen.“

Seine Bilder behandeln dabei neben Gesellschaftskritik auch biblische und religiöse Themen. „Wie kann man Frieden schaffen?“, fragt der Künstler beispielsweise.

Und: „Der andere ist auch ein Mensch“, wie er zum Beispiel an einem Bild über Palästinenser und Juden zeigt, die gemeinsam untergehen, weil ihnen das Wasser bis zum Hals steht. Sein Lösungsvorschlag: „Durch Liebe die Welt befrieden.“

Wasser als Handelsware und Kunstgegenstand

Die Schwerpunkte der Arbeiten von Sighild Simon sind Malerei, Grafik und Collagen. Als Quelle ihrer Inspirationen dienen ihr Erlebnisse und Beobachtungen, die sie abstrahiert. „So entstehen themenbezogene Werkreihen über Gärten, Wasser, aber auch von politischen Ereignissen“, so Simon.

Überhaupt: Wasser. „Wasser und Arbeitsplätze, Wasser ist der Kriegsgrund der Zukunft. Dabei kommt alles Leben aus dem Wasser“, bemerkt sie und kritisiert, dass Wasser zur Handelsware verkommen sei.

Das Thema Wasser, entstanden aus ihrer Bildreihe aus dem Jahr 2003, ist hier ihr Schwerpunktthema. „Mir wurde richtig bewusst, wie wertvoll Wasser ist und wie achtsam wir damit umgehen sollten. Das wollte ich auch in meinen Bildern sichtbar machen.“

„Lichte Räume“ ist der andere Schwerpunkt ihrer Präsentationen. Er beinhaltet auch verschiedene Themen, jedoch stellen sie sich durch das Spiel mit Linien, Flächen und Bildräumen dar. Die Räumlichkeit entsteht nicht durch Perspektive, sondern durch die Schichtung und Anordnung der Farbe. Die ausgebildete Modedesignerin arbeitet als Dozentin in der Erwachsenenbildung sowie als selbstständige Modedesignerin. Ihre Weiterbildung in Malerei und experimentellem Zeichnen erfolgte unter anderem durch Studienaufenthalte auf Mallorca und in der Toscana.

„Zyklen“: Die Ausstellung im Glaskarree des Kunstvereins, Burgstraße 85, läuft noch bis Ostermontag, 28. März. Am Montag, 21. März, findet dort um 20 Uhr ein Gespräch mit beiden Künstlern statt. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: montags 19 bis 21 Uhr, Samstag und Sonntag 16 bis 18 Uhr.

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