Beschluss der Bezirksvertretung zum Römerplatz Auch Rüngsdorf bekommt einen Kreisel
RÜNGSDORF · Der Römerplatz wird im nächsten Jahr umgestaltet, und zwar bevor die Sanierung des Bad Godesberger Tunnels ansteht. Das haben die Politiker in der jüngsten Sitzung der Bezirksvertretung einstimmig beschlossen.
Die Arbeiten sollen rund 600.000 Euro kosten, im Frühjahr 2017 beginnen und bis zum Sommer abgeschlossen sein. Dann wird ein kleiner Kreisel den Verkehr auf dem Römerplatz regeln. An das Rondell werden Ubier-, Rhein-, Konstantin-, Karl-Finkelnburg- und Rüngsdorfer Straße angeschlossen.
Der Kreisel hat einen Außendurchmesser von 28 Metern, „das absolute Minimum“, wie die Verwaltung meinte. Die Mittelinsel, die nicht überfahren werden kann, soll begrünt werden. Dafür könnten – wie in Plittersdorf – Sponsoren gesucht werden. An den Zu- und Abfahrten sollen Zebrastreifen aufgebracht werden; Bordsteinabsenkungen und Leitelemente sorgen für Barrierefreiheit.
Da die Rüngsdorfer Straße verlagert wird, um an den Kreisel angeschlossen zu werden, entsteht dort laut Verwaltung eine Freifläche, auf der drei Bäume gepflanzt werden sollen. Außerdem soll der Raum für Außengastronomie genutzt werden. Zwei Parkplätze stehen dann noch zur Verfügung – nach Auskunft der Verwaltung genauso viele reguläre Stellplätze wie zurzeit.
Die beiden auf dem Römerplatz vorhandenen Bäume sollen stehen bleiben, zwei Bäume neu gepflanzt werden: an den Einmündungen zur Karl-Finkelnburg- und zur Rheinstraße. Die Cäsariusstraße wird nicht an den Kreisel angebunden, die dortige Ampel wird abgebaut. Mit einem Schild soll darauf hingewiesen werden, dass Autofahrer dort künftig nur noch nach rechts auf die Ubierstraße abbiegen dürfen.
Mehrheit lehnt Ampeln ab
Den Vorschlag, der auf breite Zustimmung im Gremium stieß, hatte die Stadt nach einer Bürgerversammlung entwickelt, bei der die Bad Godesberger um ihre Meinung gebeten worden waren. Nach einer regen Diskussion kristallisierte sich heraus, dass die Mehrheit der Anwesenden den ursprünglichen Vorschlag der Stadt, den Verkehr weiterhin mit Ampeln zu regeln, ablehnte.
Doch auch die schließlich erarbeitete Kreisellösung stieß nicht auf vorbehaltlose Begeisterung. Der Rüngsdorfer Ortsausschuss wünschte sich in einem Bürgerantrag, dass zwei weitere Ausbaukonzepte vorgelegt und durchgerechnet werden. Außerdem soll das Linksabbiegen aus der Cäsariusstraße weiterhin möglich bleiben. Darüber hinaus soll der Kreisel verschoben werden, um mehr als zwei Parkplätze zu erhalten. Weniger oder keine neuen Baumpflanzungen seien das Ziel; auch müssten die Anwohner bis zum 27. Mai erfahren, wie hoch die Anliegerkosten ausfallen werden.
„Der Kreisel ist so justiert, dass er nicht mehr verschoben werden kann“, so die Verwaltung. Denn nur in der vorliegenden Variante könnten die notwendigen Ein- und Ausfahrtsradien eingehalten werden. Zu den Anliegerkosten könne man erst etwas sagen, wenn die genaue Planung vorliege – bisher handele es sich lediglich um Kostenschätzungen.
Um zu verhindern, dass Langzeitparker die Stellplätze blockieren, könnte es eine Parkscheibenpflicht geben, so der Vorschlag der Stadt. Mehr Parkplätze einzurichten, sei schwierig, da Sichtbeziehungen, zum Beispiel an den Zebrastreifen, aufrechterhalten werden müssen. Was die Cäsariusstraße angehe, wolle man dem Anliegen der Anwohner Rechnung tragen, den Durchgangsverkehr zu reduzieren. Gerade der wartende Verkehr verursache Lärm. „Wir wollen baulich nichts verändern“, sagte die Verwaltung zu. Man solle es doch einfach versuchen, „und wenn es nicht klappt, ändern wir es wieder“.
Nach den Erläuterungen der Stadt zog der Ortsausschuss seinen Antrag zurück – allerdings nicht komplett. Mehr als zwei Parkplätze müssten her, hieß es. Auch in Sachen Cäsariusstraße blieb man bei seiner Meinung. Dieser Ansicht waren auch einige Bezirksverordnete von Bürger Bund, FDP und Die Godesberger. Nachdem der Vorschlag, den Linksabbieger zu erhalten, jedoch mehrheitlich von CDU, SPD, Grünen und Linke abgelehnt worden war, einigte man sich einstimmig auf den Vorschlag der Verwaltung.
