Ferienfreizeit soll Verständnis füreinander wecken Auf dem Lannesdorfer Dorfplatz läuft in den nächsten vier Wochen das Kinderprojekt "Weltenbummler"

LANNESDORF · Der Bumerang wurde in Australien erfunden? Falsch, weiß Martin Wikström. "Den ältesten Bumerang hat man in einer Höhle in Südpolen gefunden, und er bestand aus Mammut-Stoßzahn", erklärte der Künstler aus Bad Godesberg und Vizeweltmeister von 1998 im Bumerang-Design den kleinen "Weltenbummlern", die seit Anfang der Woche den Lannesdorfer Dorfplatz bevölkern. "Man hat festgestellt, dass das Wurfgerät rund 20 000 Jahre alt ist." Aber dieses Jagdholz kam nicht zum Werfer zurück - diese Variante stammt tatsächlich von den Aborigines in Australien.

 Spaß am Kickertisch: Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann (4.von rechts) schaut den Kindern zu.

Spaß am Kickertisch: Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann (4.von rechts) schaut den Kindern zu.

Foto: STEFAN KNOPP

Ein funktionierender Bumerang muss nicht unbedingt aus Holz bestehen: Die Teilnehmer der Ferienfreizeit des Vereins Kompass bastelten sich am Montag unter Wikströms Anleitung ihre eigenen Wurfhölzer aus Pizzakartons. Der Besuch des gebürtigen Finnen war der erste von vielen Höhepunkten, die die Weltenbummler bis zum 17. August erwarten. Am Dienstag gab es eine Kinderstadtführung, bei der der Nachwuchs Münzen prägen, Flaschenpost verschicken und spielend die Geschichte Bonns erleben konnte. Erste-Hilfe-Grundlagen, Kuchen backen, Teller aus getrockneten Palmblättern von Andrea Siedler, eine Kreativwerkstatt, Ausflüge, Musik und vieles mehr wird den Kindern geboten.

Das Projekt "Weltenbummler" soll "Brücken schlagen zu den Welten", sagte Bezirksbürgermeisterin Annette Schwolen-Flümann bei der Eröffnung. Dafür hat der Verein Kompass laut Projektleiterin Katharina Wehrkamp Studierende aus insgesamt 17 Nationen von der internationalen Studentenorganisation Aiesec (Association Internationale des Etudiants en Sciences Economiques et Commerciales) nach Lannesdorf eingeladen, die als Betreuer mit den Kindern in der Zeltstadt auf dem Dorfplatz auf Weltreise gehen. Zum Einstieg sorgten sie mit dem internationalen Aiesec-Tanz für Stimmung.

Auf diese Weise wolle die Veranstaltung in den nächsten vier Wochen bei den Teilnehmern interkulturelle Kompetenz entwickeln und "Verständnis für einander wecken", so Schwolen-Flümann. Mitmachen kann jedes Kind ab vier Jahren, aber auch Jugendliche und Erwachsene sind eingeladen.

Die Teilnahme kostet zwischen 120 und 150 Euro pro Woche und Kind - die Höhe können die Eltern je nach finanzieller Situation selbst bestimmen: Je höher der Beitrag, desto eher kann der Verein Kompass Kindern aus bedürftigen Familien Kostenreduzierungen gewähren. Damit will der Verein einen Impuls geben, ökonomisch, ökologisch und sozial nachhaltig zu handeln. kpo

Infos zur Anmeldung finden sich auf der Internetseite www.weltenbummler2012.de, oder man schickt die Anmeldung schriftlich an Katharina Wehrkamp, Kottenstraße 11, 53179 Bonn.

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