Ausstellung im Glaskarree in Bad Godesberg Papier als Kunst- und Ausdrucksobjekt

Bad Godesberg · Die Künstlergruppe Papier IG stellt im Glaskarree des Kunstvereins Bad Godesberg erstmals als Gruppe aus. Zu entdecken gibt es verschiedenste Objekte aus Papier. Die Ausstellung kann rund um die Uhr besucht werden.

 Die Künstlergruppe Papier IG 21 präsentiert ihre Werke bis Anfang September im Glaskarree.

Die Künstlergruppe Papier IG 21 präsentiert ihre Werke bis Anfang September im Glaskarree.

Foto: Benjamin Westhoff

Papier hat sie zusammengeführt: Die Künstlergruppe Papier IG zeigt im Glaskarree des Kunstvereins Bad Godesberg aktuell ihre Ausstellung „Kunst mit Papier“. Julia Gilmore, Annegret Goebels, Ole Hill, Annika Leese und Wulpekula Schneider kennen sich untereinander bereits seit einigen Jahren und haben in dieser Zeit in verschiedenen Konstellationen bereits zusammengearbeitet.

Gruppe hat sich 2018 gegründet

Sie arbeiten in individuellen Ausdrucksformen mit dem Material Papier und schöpfen die vielfältigen künstlerischen Gestaltungsmöglichkeiten aus. 2018 gründete das Quintett die Gruppe Papier IG, um sich regelmäßig künstlerisch auszutauschen und ein gemeinsames Ausstellungsportfolio zusammenzustellen. Papier aus dem Alltag und scheinbar Alltägliches mit und auf Papier sind das verbindende Thema unter den Kunstschaffenden - als Bildträger aber auch als formbildendes Material.

Erstmals stellte die Gruppe 2019 auf der Muffenale aus, konnte aber anschließend wegen der Corona-Pandemie keine weitere Ausstellung realisieren. „Die Kunstausstellung im Glaskarree ist die erste richtige Ausstellung der Gruppe“, sagt Hill. Die Besucher erwarte eine in Form, Farbe und Sujet abwechslungsreiche Zusammenstellung von Papierarbeiten, Zeichnungen, Illustrationen, Objekten und Plastiken, heißt es.

Auch Bildhauerei ist mit Papier möglich

Künstlerin Julia Gilmore etwa präsentiert Motive des alltäglichen Sehens. „Meditativ und akribisch auf Papier gezeichnet, schwankend zwischen klaren Formen und sich verflüchtigenden Flächen. Gebannte Gedanken - vorgestellte Wirklichkeiten“, beschreibt die Kunsterzieherin ihre Arbeiten. Annegret Goebels stellt Objekte und Formen aus Pappmaché her. Zum Beispiel ein runder Körper, der mit vielen Schlitzen durchbrochen ist und damit seine Leichtigkeit und eine Transparenz speziell unter Lichteinwirkung gewinnt.

„Die Weiterverarbeitung des Papiers zu dreidimensionalen Objekten, also die Bildhauerei bietet mir die Möglichkeit Formen zu transferieren und Räume zu schaffen“, sagt die Kunsttherapeutin. Ole Hill hat Fotoplastiken zum Schwerpunktthema „Mobil“ hergestellt. „Papier und Karton, natur, farbig oder metallisch veredelt, bis hin zu Fotodrucken, faszinieren mich als Werkstoff mit vielfältigem Ausdruck.

Die Verbindung von Oberfläche, Leichtigkeit und Stabilität und der freien Formbarkeit sind gestalterische Herausforderung“, sagt der Maler. „Indem ich unter meinen Arbeitsmoto Objekte beinahe unfallartig verforme, stelle ich das Objekt und das was der Betrachter damit verbindet in Frage“, erklärt der Plastiker.

Mit Papierstapellungen eine Ordnung ins Alltagschaos bringen

Annika Leese fertigt Illustrationen mit Tusche auf Papier - ähnlich denen der asiatischen Malerei. „Papier ist das Medium, bei dem ich den Dialog zwischen hell und dunkel, alten Buch- oder Zeitungsseiten und meinem Pinselduktus suche“, sagt die Illustratorin. Bei ihren Werken im Schwarz-Weiß-Ocker-Ton handele es sich um Alltagsseiten mit Gedanken und Momentaufnahmen, so die Kunstpädagogin.

Wulpekula Schneider versucht mit bunten Papierstapellungen eine Ordnung in das scheinbare Alltagschaos zu bringen. „In meiner Arbeit beschäftige ich mich mit Papier, was mich im Alltag umgibt, es wird Bildträger und Basis für alle Gestaltung, geschichtet, aufgestapelt, geordnet“, sagt die Museumspädagogin.

Werke können rund um die Uhr besichtigt werden

„Auch wenn die Ausstellung wieder samstags und sonntags jeweils von 15 bis 17 Uhr besucht werden kann, ist mit Einschränkungen – Maskenpflicht, Mindestabstand – wegen Corona zu rechnen“, sagt Jürgen Laue, Vorsitzender des Kunstverein Bad Godesberg. Die Werke seien aber rund um die Uhr für die Besucher zugänglich. Ein Künstlergespräch soll zu den Öffnungszeiten möglich sein. Außerdem soll eine Vernissage zum letzten Ausstellungstag, am Sonntag, 5. September, stattfinden. Weitere Infos unter www.kunstverein-bad-godesberg.de

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