Kunst in Bad Godesberg Ausstellung "In der Schwebe" im Haus an der Redoute

Bad Godesberg · Das Haus an der Redoute zeigt aktuell die Gemeinschaftsausstellung "In der Schwebe". Die beteiligten 22 Künstlerinnen der Gedok Bonn interpretieren den Titel in ihren Werken auf ganz unterschiedliche Weise.

 Kuratorin Waltraud Pritz steht vor der Arbeit von Ljiljana Nedovic-Hesselmann.

Kuratorin Waltraud Pritz steht vor der Arbeit von Ljiljana Nedovic-Hesselmann.

Foto: Niklas Schröder

Mit Skulpturen, Malereien, Grafik und Fotografien – 22 Künstlerinnen der Gedok Bonn haben sich in einer Gemeinschaftsausstellung mit dem Thema „In der Schwebe“ auseinandersetzt. In den Werken angesprochen werden etwa das Leben, der Tod, Klimakatastrophen, Flüchtlingswellen, Rassismus und Krieg sowie Seelenzustände – denn sie stehen laut den Künstlerinnen „in der Schwebe“. Insgesamt kamen 34 Arbeiten zusammen. Übermalte Fotografien, Acryl auf Papier und grauer Alabaster mit weißem Speckstein sind Beispiele der vielfältigen Techniken, die zusehen sind.

„Die Künstlerinnen haben sich alle mit dem Thema auseinandergesetzt und die eigenen Ideen und Eindrücke verarbeitet“, erklärt Kuratorin Waltraud Pritz, die vor der Arbeit von Künstlerin Ljiljana Nedovic-Hesselmann steht. Scheinbar schweben hier viele rote Tüll-Konstrukte über die Leinwand aus Schlagmetall. „Gedanken kommen und gehen. Sie können logisch, gradlinig und zielführend strukturiert sein. Sie können jedoch auch spontane, von Emotionen ausgelöste Reaktionen sein“, beschreibt Nedovic-Hesselmann dazu ihr Werk mit dem sie versucht, intuitiv den Prozess des Denkens, „insbesondere das unstrukturierte sprunghafte-schwebende“ zu veranschaulichen.

Ein Blickfang ist auch eine 2,5 Meter hohe Installation von Cheryl Macintosh. „In Limbo“ setzt sie sich mit den Lynchmorden von ehemals versklavten Afroamerikanern in den USA auseinander. „Die Frau wurde gelyncht und öffentlich aufgehängt, nachdem sie inhaftiert, erschossen, verbrannt und ihr jegliche Gerechtigkeit entzogen worden war“, schildert Macintosh. Die Installation symbolisiere die „Rechtlosigkeit im Alltag in Jim Crow America, wo staatliche und lokale Gesetze die Rassentrennung im Süden der Vereinigten Staaten durchsetzten. Selbstjustiz wurde toleriert. Als Ergebnis blieben Schwarze in der Schwebe zurück“, erzählt Macintosh.

Die Gemeinschaftsausstellung „In der Schwebe“ kann im „Haus an der Redoute“, Kurfürstenallee 1a, von Mittwoch bis Sonntag jeweils von 14 bis 18 Uhr besucht werden. Sie endet mit einer Finissage am 1. Mai um 16 Uhr. Die Literatinnen der Gedok Bonn, Rohna Bühler und Uta Harst, werden dann zum Ausstellungsthema lesen. Weitere Infos gibt es unter www.gedok-bonn.de

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