Bundesamt für Naturschutz Ausstellung über die Schönheit der Fliegen

RÜNGSDORF · Natalja Yorgiyadi unterstreicht mit ihren Kunstwerken die Bedeutung und Ästhetik der Fliegen. Passenderweise stellt sie derzeit ihre Bilder im Bundesamt für Naturschutz in Bad Godesberg aus.

 Professor Beate Jessel (li.) und Natalja Yorgiyadi eröffnen die Ausstellung im Bundesamt für Naturschutz.

Professor Beate Jessel (li.) und Natalja Yorgiyadi eröffnen die Ausstellung im Bundesamt für Naturschutz.

Foto: Petra Reuter

Mal krabbeln sie lautlos, mal summen sie nervig, mal trachtet man ihnen nach dem Leben. Ihre Nützlichkeit wird oft und gerne übersehen. Für den Menschen seien die Fliegen als Teil der Natur nicht nur ökologisch und ökonomisch von Wert, sagte die Präsidentin des Bundesamtes für Naturschutz Beate Jessel. Die Werke von Natalja Yorgiyadi zeigten eindrücklich, dass ihnen ein ästhetischer Wert nicht abzusprechen sei. In ihrer Vernissage präsentierte die freischaffende Künstlerin aus Bonn einen Teil ihrer mehr als 100 detailreichen Bilder verschiedener Zweiflügler.

Vor etwas mehr als drei Jahren habe sie angefangen, Fliegen zu malen, sagt die Künstlerin. Die Idee sei spontan gekommen, als sie etwas von ursprünglicher und ungewöhnlicher Ästhetik habe malen wollen. Ihr Blick sei auf eine Fliege auf dem Fensterbrett gefallen. Eben dieses Subjekt wollte sie von seiner sinnlich ansprechenden Seite darstellen. Die meisten Exemplare der vielfältigen Fliegenarten bannte sie mit Ölfarben auf Baumwolluntergründe. „Die Baumwolle wirkt im Zusammenspiel mit der Farbe heller als Leinwand“, erklärte die Künstlerin ihre Materialwahl. Das unterstütze ihr Ziel, die Tiere nicht nur in jedem Detail, sondern auch positiv und hell darzustellen.

An Wert der Fliege erinnern

Etwa 50 Besucher verweilten mal hier, mal dort vor den durchnummerierten, bis auf einige großformatige Bilder überwiegend im Format 30 x 30 Zentimeter gehaltenen Werken. „Anhand der zugeordneten Nummern und der aushängenden Liste können Sie nachvollziehen, wann und wo die abgebildete Fliege gefunden wurde“, erklärte Jessel. Viele verschiedene Museen quer durch Deutschland hatte Yorgiyadi besucht, um die Zweiflügler in allen Einzelheiten zu studieren. Nicht zuletzt im Museum Alexander Koenig hatte sie in einer endlos scheinenden Anzahl von Schubladen und Präparaten gesucht, bis sie jeweils passende Objekte gefunden hatte.

Angesichts der vielstimmigen Diskussion über den Rückgang der Insektenvielfalt in Deutschland wolle sie nicht nur die ästhetischen Aspekte darstellen, sondern auch an den Wert der Fliege für unser eigenes Leben erinnern, so die Künstlerin. „Ohne Fliege kein Kakao“, fasste die junge Frau eine einfache Wahrheit knapp zusammen. Deshalb konnten die Besucher im zweiten Teil der Ausstellung, dem Pollinator-Buffet nachvollziehen, welche Fliegenarten für die Bestäubung bestimmter Obst- und Gemüsesorten sorgen.

Zu sehen ist die Ausstellung im Bundesamt noch bis zum 29. März 2019 in der Bibliothek des Bundesamts in der Konstantinstraße 110, montags bis freitags jeweils von 9 bis 16 Uhr.

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