Pilotprojekt der Post in Wachtberg Automatisierte Poststation in Villip

Villip · An dem Testobjekt stehen 21 Fächer plus Briefkasten für die Anlieferung zur Verfügung. Postfilialen sollen nicht geschlossen werden.

 Post-Serviceleiter Christoph Dautz demonstriert eine Zahlung per Smartwatch am Lesegerät der Poststation.

Post-Serviceleiter Christoph Dautz demonstriert eine Zahlung per Smartwatch am Lesegerät der Poststation.

Foto: Petra Reuter

Nicht alles, aber fast alles rund um den Brief- und Paketversand soll die neue Poststation in Villip können. Neben Würselen ist der nun automatisierte Brief- und Paketversand in der Holzemer Straße 7 der zweite Standort, den die Post, in Wachtberg vertreten von Serviceleiter Christoph Dautz, Abteilungsleiter des Paketdienstes Bonn, Christoph Wirth, und Pressesprecher Achim Gahr, offiziell einweihte. Für das Pilotprojekt ausgesucht wurde der kleine Wachtberger Ort wegen seiner besonderen Struktur.

„Wir testen insgesamt 20 Stationen in dem Postleitzahlenbereich, der mit 50 bis 53 anfängt“, erklärte Gahr. Um Testdaten für viele verschiedene Bedarfsstrukturen zu erhalten, baut die Post die Stationen in sehr kleinen und mittelgroßen Orten wie in kleinen und großen Städten im Rahmen eines mindestens halbjährigen Testprojekts auf. Postfilialen sollen der Automatisierung nicht zum Opfer fallen, erklärte Dautz. Nach wie vor wird daher auch die Postfiliale in Villip, im Haus direkt hinter der Poststation, geöffnet bleiben.

Während das Unternehmen in Wachtberg und zukünftig in Euskirchen Privatgelände nutzt, sollen die gelben Quader in Städten wie Aachen, Siegburg, Troisdorf und Köln auf Einzelhandelsflächen stehen. „Die Größe und Ausstattung der Stationen orientiert sich an den Erfahrungswerten der Post im Einzugsbereich der jeweiligen Stadtorte, sagte Dautz. So stehen den Wachtbergern am Testobjekt 21 Fächer plus Briefkasten für die Anlieferung zur Verfügung, in Würselen hingegen 107.

Empfang von Paketen in Planung

Zum Sommer hin will die Post den Funktionsumfang der hiesigen Station erweitern. Dann soll auch der Empfang von Paketen über die Station möglich sein. Sollte am Gerät einmal etwas nicht wie vorgesehen funktionieren, erhält man über eine Telefonfunktion gleich vor Ort Hilfe. Zukünftig ist eine Hilfsfunktion per Videochat vorgesehen, bei dem allerdings nur die Stimme, nicht aber das Bild des Kunden übermittelt wird. Der Kunde hingegen soll sein Gegenüber auf dem Bildschirm der Station sehen können. Bezahlt wird am Automaten übrigens nicht mehr bar. „Das Gerät nimmt EC-Karte, Kreditkarte und Handyzahlungen“, so Dautz. Auch Smartgeräte wie Smartwatches können als Zahlungsübermittler verwendet werden.

Einige Dinge kann der gelbe Automat jedoch bisher nicht. „Einige Formen von Einschreiben sind an die persönliche Einlieferung gebunden“, erklärte der Serviceleiter. Ob das in Zukunft auch per digitalisiert gesteuertem System geht, sei noch nicht klar. „Wir eruieren in dieser Testphase wie die Services angenommen werden und was sich die Kunden zusätzlich wünschen“, so Dautz. Auf diesen Daten fußend wolle das Unternehmen seine Dienste weiterentwickeln. In Villip gönnte sich der Automat ausgerechnet am Einweihungstag einen Vorführeffekt: Es mochte an diesem Tag zwar Briefe, nicht aber Pakete in Empfang nehmen. „Normalerweise funktioniert das aber“, bestätigten Dautz, Wirth und Gahr aus der Erfahrung in Würselen unisono. Immerhin hatte der Techniker es nicht weit: Er kam am gleichen Tag noch aus Bonn zur Station, um das Problem zu lösen.

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