Anmeldung für die Grundschule in Bonn Kinder vom Heiderhof bekommen keinen Platz vor Ort

Bad Godesberg · Im Anmeldeverfahren für die Grundschule verschickt die Verwaltung derzeit Absagen an Eltern. In der Grundschule auf dem Heiderhof in Bad Godesberg gibt es nicht genug Plätze. Was das für Folgen hat.

Der Schulhof der Gesamtgrundschule Heiderhof.

Der Schulhof der Gesamtgrundschule Heiderhof.

Foto: Axel Vogel

Eine Mutter von zwei Kindern kann es nicht glauben. Seit kurzem gehen bei Familien in Bad Godesberg die Anmeldebestätigungen für die Grundschulen ein. Während sich ihre Tochter „dank Geschwisterbonus“ über einen Platz an der Gemeinschaftsgrundschule Heiderhof (GGS) freuen darf, müssen sich Nachbarkinder eine andere Schule suchen, sagt die Mutter. Sie wohnt mit ihrer Familie in einem Wohnviertel auf dem Heiderhof. Sie hat von 18 Kindern gehört, die allein auf dem Heiderhof abgelehnt wurden. Laut einer Vorlage der Stadt vom Januar sind es 16.

„Der Schule ist sicher kein Vorwurf zu machen. Aber die Entscheider vom Schulamt würde ich gerne mal zum Ausflug bitten“, sagt die Mutter. Sie verweist auf den Schulweg mit dem Bus zur Servatiusschule in Friesdorf. Die Grundschule sei eine der fünf Schulen, die den Eltern auf dem Absageschreiben als Alternativschulen genannt werden. „Bewirbt man sich nun dort, darf man sich als wohnortfern vermutlich nicht auf einen OGS-Platz einstellen“, vermutet die Mutter.

Neben der schwierigen „Anreise“ sei auch der soziale Aspekt ein Faktor für die Kinder. „Als Bonns höchster Stadtteil sind wir ab vom Schuss. Soziale Kontakte haben Kinder am besten hier oben, denn für Freundschaften unten braucht es die Eltern“, sagt die Mutter. Wer einmal mit dem Rad den Hügel hochfährt, weiß wohl, was sie meint. „Das schafft ein Kind im Grundschulalter noch nicht allein“, meint die Mutter.

Grundschüler in Bad Godesberg erhalten Absagen

Auf Anfrage, wie viele Kinder im Stadtbezirk Bad Godesberg von Absagen betroffen sind, will sich die Stadtverwaltung bisher nicht äußern. „Das Anmeldeverfahren an den Grundschulen ist noch nicht abgeschlossen. Daher ist es jetzt noch verfrüht, hier Bewertungen vorzunehmen“, sagt Isabel Klotz vom Presseamt der Stadt Bonn. Es gebe Grundschulen in Bad Godesberg, die mehr Anmeldungen als Plätze hätten. „Diese Anmeldeüberhänge können grundsätzlich durch freie Plätze im jeweiligen Schulbezugsraum kompensiert werden“, so Klotz.

Laut einer Verwaltungsvorlage gestaltete sich die Anmeldesituation im Dezember in Bad Godesberg Süd, wozu Heiderhof gehört, wie folgt: Insgesamt lagen 311 neue Anmeldungen vor, davon 253 von wohnortnahen Kindern. 16 Kinder im Schulbezugsraum Bad Godesberg Süd wurden bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht angemeldet. Zwölf Eingangsklassen sollten gebildet werden, in die bis zu 330 Kinder aufgenommen werden könnten. Laut der Vorlage sah die Verwaltung den Platzbedarf für 327 Kinder damit im Schulbezugsraum gedeckt.

Die Katholische Grundschule Am Domhof könnte als dreizügige Schule bis zu 81 Kinder in drei Eingangsklassen aufnehmen. Bislang lagen hier Anmeldungen von 71 wohnortnahen Kindern vor. Die Grundschule Heiderhof als zweizügige Grundschule könnte bis zu 56 Kinder in zwei Eingangsklassen aufnehmen. Insgesamt lagen hier aber 72 Anmeldungen vor, davon 66 von wohnortnahen Kindern.

Weniger Anmeldungen an anderen Grundschulen

Nicht alle Kinder könnten im Rahmen der festgelegten Zügigkeit aufgenommen werden, heißt es in der Vorlage. Diese Anmeldeüberhänge könnten aber insbesondere an der Lyngsbergschule in Lannesdorf sowie an der Robert-Koch-Schule in Pennenfeld aufgefangen werden. An der Lyngsbergschule können bis zu 56 Kinder in zwei Eingangsklassen aufgenommen werden, hier lagen 36 Anmeldungen vor. Die Robert-Koch-Schule ist dreizügig und könnte damit bis zu 81 Kinder aufnehmen, 55 sind angemeldet.

Angesichts der bevorstehenden Umverteilung der Schulkinder auf Schulen in anderen Ortsteilen, wünscht sich die Mutter vom Heinderhof eine Alternativlösung, wie etwa den Bau von Containern auf dem Gelände der örtlichen Grundschule.

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