Neubauprojekt in Bad Godesberg Neues Bürogebäude an der B9 soll durchsichtig wirken

Rüngsdorf · Das ehemalige Gebäude vom Autohaus Dresen wird abgerissen, bald sollen dort die Bauarbeiten für einen modernen Bürokomplex beginnen. Das Projekt, das rund 40 Millionen Euro kostet, heißt „Strawberry Fields“.

 Derzeit wird das ehemalige Autohaus Dresen abgerissen. Dort sollen bald die Bauarbeiten für einen neuen Bürokomplex beginnen.

Derzeit wird das ehemalige Autohaus Dresen abgerissen. Dort sollen bald die Bauarbeiten für einen neuen Bürokomplex beginnen.

Foto: Axel Vogel

Vom früheren Autohaus Dresen an der B9 ist nicht mehr viel übrig. In den vergangenen Wochen wurde mit den Rückbauarbeiten begonnen. Die einzelnen, herausgebrochenen Materialien wurde auf verschiedenen Haufen gesammelt und entsprechend entsorgt. Rund um das Gelände steht ein Bauzaun, aufmerksame Passanten und Autofahrer können dabei Werbeplanen entdecken, die verraten, was anstelle des Autohauses nun geplant ist.

„So sieht die Unternehmenskultur der Zukunft aus“, heißt es unter anderem, dazu werden Visualisierungen auf den Planen präsentiert sowie ein Name: Strawberry Fields (Erdbeerfelder). Der Name kommt nicht von ungefähr. Das Gelände liegt direkt an der Straße „Am Erdbeerfeld“, eine kurze Straße, die die Mainzer Straße (B9) und die Konstantinstraße miteinander verbindet.

Rund 40 Millionen Euro sollen investiert werden

Hinter dem Projekt „Strawberry Fields“ verbirgt sich ein moderner Gebäude-Campus, der später einmal Büros beherbergen soll. Verwirklicht wird der Bau von der Osmab Holding AG und der Goldoct Real Estate GmbH. Nach eigenen Angaben sei es das zweite Gemeinschaftsprojekt, das die beiden Unternehmen umsetzen.

„Parallel zu Neobel, einer klimafreundlichen Quartierentwicklung mit drei Bauabschnitten für neuen Gebäuden in Frechen, investieren wir mit dem Solitärgebäude Strawberry Fields Rüngsdorf in ein weiteres wirkungsorientiertes Leuchtturm-Projekt in exzellenter Lage“, lässt sich Anton Mertens, Vorstandsvorsitzender der Osmab zitieren. Investiert werden rund 40 Millionen Euro zwischen B9 und Konstantinstraße. Wie viel sein Unternehmen für das Filetgrundstück bezahlt hat, teilte Mertens nicht mit.

Neu ist allerdings, dass es sich nun um ein reines Bürogebäude handeln wird. Anfang März 2022 teilte die Stadt Bonn noch mit, dass es eine Bauvoranfrage zur Errichtung eines Büro- und Wohngebäudes mit Tiefgarage vorliege. Die Anfrage musste allerdings erst geprüft werden, abhängig war diese auch von der Umgebungsbebauung.

An der B9 soll in Rüngsdorf ein moderner Bürokomplex entstehen. Das Projekt trägt den Namen „Strawberry Fields“.

An der B9 soll in Rüngsdorf ein moderner Bürokomplex entstehen. Das Projekt trägt den Namen „Strawberry Fields“.

Foto: Goldoct Real Estate GmbH

Bau soll 2025 fertiggestellt werden

2025 soll der Bau fertiggestellt sein und man strebe dann eine Zertifizierung nach LEED-Gold an. LEED ist die Abkürzung für Leadership in Energy and Environmental Design. Das Zertifizierungsverfahren wurde vom US Green Building Council entwickelt und gilt weltweit als das verbreitete Verfahren. Die Bewertung erfolge anhand von verschiedenen Themenfeldern, wie zum Beispiel der Wassereffizienz oder auch der Innenraumluftqualität. Angestrebt sei ebenfalls der Gebäudestandard Effizienzhaus 40.

Zwei Visualisierungen, die es für das Projekt bereits gibt, zeigen einen futuristischen Bau. Die Fassade erscheint durch Lamellen gefächert und besitzt gleich mehrere großflächige Fensterflächen, die einen Einblick in das Gebäude gewähren. Hinter den Fächern befinden sich ebenfalls großzügige Glasflächen. Während die Fassade zur B9 hin gerade erscheint, gibt es zur Konstantinstraße hin, zwei grüne, große Innenhöfe, die zur Straße hin offen sind.

„Das Strawberry Fields versteht sich als moderner Campus für Unternehmen, in dem bis zu 400 Arbeitsplätze geschaffen werden können. Es bietet bei Fertigstellung eine effizient vernetzte Welt aus abgeschlossenen Büroflächen, Co-Working-Spaces, Konferenzräumen, Denkflächen sowie vielen Terrassen- und Patio-Flächen mit einer Gesamtmietfläche von rund 8.400 Quadratmetern“, so Aldijana Kolic, geschäftsführende Gesellschafterin der Goldoct in einer Mitteilung. Die Deckenhöhe soll extra hoch sein, die später für „naturorientierte Food-Konzepte“ angedacht seien.

Tiefbauarbeiten sollen im März beginnen

Die Büroflächen verteilen sich auf drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss. Jede Etage könne in maximal vier Mieteinheiten „flexibel“ aufgeteilt werden. Im Erdgeschoss seien gewerbliche Nutzungen und eine Gastronomieeinheit geplant. Bei letzterem könnte es sich um ein kleines Café oder eine Bäckerei handeln. Die aufgefächerte Fassadenarchitektur soll das Gebäude nach der Fertigstellung „leicht und fast durchsichtig“ wirken lassen. „Dieser Effekt wird durch die grafisch komponierten, großzügigen Fensterflächen unterstützt“, heißt es in einer Mitteilung des Bauherren Osmab und des Kooperationspartners Goldoct.

Auf der Westseite wird sich der Hauptzugang zu dem Gebäude mit der Adresse „Am Erdbeerfeld“ befinden. Das Außenanlagenkonzept lege das Hauptaugenmerk auf dem hohen Anteil an Grünflächen. Auf den Dächern und in den Innenhöfen soll bei Fertigstellung das Regenwasser zurückgehalten und vor allem zur Bewässerung der Pflanzen sowie für die sanitären Anlagen genutzt werden.

Eine knapp 450 Quadratmeter große Fotovoltaikanlage auf den Dachflächen sei ebenfalls geplant. Parkplätze wird es in einer Tiefgarage geben, die 92 Stellplätze bereithalten soll. E-Fahrzeuge können an bis zu 30 Wandladestationen aufgeladen werden.

Den Bauherren liegt ein positiver Bauvorbescheid vor, mit dem Abriss des ehemaligen Autohauses wurde im Januar begonnen. Der Bauantrag soll in diesem Monat eingereicht werden, sodass im März mit den Tiefbauarbeiten begonnen werden kann.

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