Einkaufszentrum mit neuen Mietern Das tut sich im Heiderhof Center in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Im Einkaufszentrum Heiderhof Center sind der Bridge Club Bonn, ein Versicherungs- und ein Finanzberater zugezogen. Zwei Läden stehen derzeit leer.

 Im Heiderhof Center sind neue Mieter eingezogen. Kunden wünschen sich wieder ein italienisches Restaurant.

Im Heiderhof Center sind neue Mieter eingezogen. Kunden wünschen sich wieder ein italienisches Restaurant.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

Es tut sich was im Heiderhof Center. Zwar ist die evangelische Gemeinde aus ihrem Ladenlokal wieder in die umgebaute Immanuelkirche zurückgezogen (der GA berichtete). Und im italienischen Restaurant „Incontro“ sind die Lichter ausgegangen, obwohl die Tische noch eingedeckt sind. Nun steht im Höhenortsteil mit seinen gut 5000 Einwohnern noch die spanische Gaststätte „El Patio Heiderhöfchen“ am Tennisclub und die Essenausgabe im Eiscafé im Einkaufszentrum zur Verfügung.

Im Center gibt es in drei Ladeneinheiten aber auch Zuzug, über den in der Facebook-Gruppe „Heiderhof“ gerätselt wird. Mancher wünscht sich wieder eine Kneipe vor Ort, die es vor 2017, an der vormaligen Pizzeria „La Strada“, gegeben hat. Andere hoffen auf eine schnelle Nachfolge eines „Italieners, aber bitte kein hochpreisiger.“ Und darauf, dass die aktuellen Läden vor Ort bleiben.

Zumindest habe man ja die Automaten der Sparkasse KölnBonn behalten. Die Bankfiliale am Eingang des Centers war trotz der Proteste des Bürgervereins geschlossen worden. Dort öffnet an diesem Montag die Con.fee Finanzberatung ihr Büro. „Der Pavillon hat eine absolute Top-Lage. An dem kommt man nicht vorbei“, sagt der Vorstandsvorsitzende Thomas Meinhardt. Überhaupt habe sich das Einkaufszentrum gut entwickelt. „Es wurde viel getan. Und das Café bringt jede Menge Leben in den Innenhof“, lobt Meinhardt. Er berate Privat- und Gewerbekunden zu Finanzanlagen, und das werktags von 9 bis 18 Uhr. Sein bisheriger Standort an der Heiderhofer Hegelstraße stehe jetzt zur Vermietung. „Wir brauchen keine Konferenzräume mehr. Unsere Arbeit läuft inzwischen meist online,“ begründet Meinhardt die Verkleinerung.

Eine der größten Flächen des Centers, die des vormaligen Blumenladens, hat nun der Bridge Club Bonn angemietet. Mit seinen 240 Denksportaktiven ist er wegen der Stadthallen-Schließung aus seinem dortigen Domizil „Karajan-Flügel“ ausgezogen. „Uns haben am neuen Standort die Barrierefreiheit, die gute Erreichbarkeit und das Parkplatzangebot überzeugt“, sagt die Vorsitzende Margit Krebs und zeigt, wie sie bis zu 30 Spieler an sieben Tischen platzieren kann.

Doch momentan müsse man erst einmal nur online gegeneinander antreten, bedauern die Vorstandskollegen Christel Pfletschinger, Dina van As und Jochen Brunßen. „Ansonsten spielen wie viermal die Woche und geben auch Bridge-Kurse.“ An sich habe man einen Tag der offenen Tür geplant, das müsse man verschieben, sagt Krebs. Nach der Pandemie wolle man aber wieder große Turniere wie den internationalen BonnCup ausrichten. Dafür brauche man dann eine Ersatzspielstätte zur Stadthalle.

Ins ehemalige Bekleidungsgeschäft im Center ist Michael Weiß mit seiner vfm Weiß GmbH gezogen. „An unserem bisherigen Standort in Friesdorf wird gebaut, da suchten wir ein neues Büro“, sagt der Versicherungsmakler. Mit seinem Kollegen arbeitet er für den Fahrzeugdienst europäischer Botschaften. „Wir beraten aber auf Termin auch Privatkunden in Versicherungsangelegenheiten.“ Seine Agentur sei gerne ins Einkaufszentrum gezogen. „Weil es ordentlich und gepflegt ist.“

Er freue sich, neue langfristige Mieter gefunden zu haben, erklärt Center-Verwalter Christoph Gügel von Arealis Immobilien. „Die derzeit noch zur Vermietung stehenden zwei Einheiten werden interimsweise während der Umbauphase des Wohnhochhauses Tulpenbaumweg 10-14 mittelfristig genutzt, sodass damit, ausgenommen dem Restaurant, alle Flächen im Heiderhof Center platziert wären.“ Nach dem überraschenden und kurzfristigen Rückzug des bisherigen Restaurantmieters sei man auf der Suche nach einem geeigneten Betreiber. Aufgrund der Corona-Krise bestehe hier jedoch volles Verständnis, dass die laufenden Gespräche mit Mietinteressenten zurückhaltend geführt würden, so Gügel. „Wir gehen hier aber weiterhin davon aus, dass wir im Heiderhof Center bald wieder ein gutes Gastronomieangebot sichern können.“

Barbara Hopmann, die Vorsitzende des Heiderhofer Bürgervereins, ist erst einmal vorsichtig in der Beurteilung der Lage. „Wenn sich der Leerstand durch neue Mieter verringert, sehen wir das natürlich grundsätzlich positiv“, sagt sie. Der Verein würde sich freuen, wenn es sich hierbei um „Frequenzbringer“ handelt, die möglichst ganztags für eine weitere Belebung im Einkaufszentrum sorgen. Inwieweit das durch die drei Zuzüge gegeben sei, könne man noch nicht beurteilen. „Interessant wäre in diesem Zusammenhang, ob den Mietern angesichts der zum Teil existenziellen Belastungen durch die Pandemie etwa mit Mietreduzierungen geholfen wurde oder wird“, fügt Hopmann noch hinzu.

Und dann geistert derzeit noch das Gerücht durch den Ortsteil, dass der Edeka-Markt auszuziehen gedenke. Darauf angesprochen, antwortet Inhaber Markus Bock: „Das ist Quatsch. Wir bleiben die nächsten Jahre sicher hier.“

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