Dauerbaustelle seit 2020 am Ria-Maternus-Platz Ist der Brunnen vor dem Godesberger Bahnhof abgesackt?

Bad Godesberg · Der Brunnen am Ria-Maternus-Platz in Bad Godesberg wurde 2020 fertiggestellt, doch war nur kurzzeitig in Betrieb. Die genauen Gründe, woran es hapert, sind nicht bekannt. In der Bezirksvertretung gibt es Vermutungen.

Der Brunnen am Ria-Maternus-Platz geht noch immer nicht.

Der Brunnen am Ria-Maternus-Platz geht noch immer nicht.

Foto: Maximilian Mühlens

Bad Godesberg hat viele Dauerbaustellen. Neben den bekanntesten, der Stadthalle und dem Kurfürstenbad, kommt mit dem großen Brunnen am Ria-Maternus-Platz wohl nun noch eine hinzu. Wie berichtet, geht es bei dem Brunnen nicht voran. Noch immer sprudelt dort kein Wasser.

Der Brunnen wurde 2020 fertiggestellt, war kurze Zeit in Betrieb, ehe er abgestellt werden musste. Der Brunnen hatte Wasser verloren, weshalb gleich zweimal bei den Abdichtungen nachgearbeitet wurde. Die Arbeiten seien im Rahmen der Gewährleistungspflicht der Baufirma erfolgt, so die Stadt. Beide Sanierungen hätten aber nicht zur Problembeseitigung geführt. „Der ordnungsgemäße Zustand des Brunnens wird noch immer durch die seinerzeit beauftragte Firma geschuldet. Für die ersten beiden Sanierungsversuche lag ein Sanierungskonzept vor“, erklärte eine Mitarbeiterin des städtischen Presseamtes dem GA im Mai 2022. Die beauftragte Firma sollte daher ein neues Sanierungskonzept vorlegen. Die Stadtverwaltung kündigte zudem an, „zur Not einen Gutachter einzuschalten“ und die Sanierung gemäß der Vergabe- und Vertragsordnung für Bauleistungen durch eine Ersatzvornahme durchführen zu lassen.

Bürger Bund Bonn: „Ein Trauerspiel“

Der Bürger Bund Bonn (BBB) hatte daher mit einer Großen Anfrage bei der Verwaltung nachgefragt. Bei der Sitzung der Bezirksvertretung am Mittwochabend war der Brunnen nun Thema. Marcel Schmitt vom BBB bezeichnete den Vorgang als „echtes Trauerspiel“. Mit den Antworten der Verwaltung mochte sich Schmitt nicht begnügen. In diesem war unter anderem von einem Gutachten die Rede. „Was steht denn in diesem Gutachten drin? Das erfahren wir nicht“, so Schmitt. Zudem wolle er wissen, wie man den Brunnen wieder schnell in Betrieb nehmen kann und, ob es vielleicht nur an einem fehlenden Ersatzteil liegt.

Roland Andreas Krichel (CDU) meldete sich ebenfalls bei dem Thema zu Wort. Er habe erfahren, dass der Untergrund des Brunnens marode sei, infolgedessen sei der Brunnen abgesackt. „Dazu haben wir bislang noch nichts gehört“, so Krichel. Außerdem forderte er, dass der Brunnen mit einem Zaun umgeben wird, damit der Brunnen als Baustelle ersichtlich sei. Dies sei eine Forderung, die auch von Anliegern gestellt werde, so Krichel. „Es muss nun endlich mal ein Zeichen gesetzt werden“, forderte der CDU-Politiker weiter.

SPD: „Gute Beweissicherung“ ist wichtig

Nicole Unterseh (Grüne) zu dem Thema: „Der Ria-Maternus-Platz ohne Brunnen geht nicht“. Ihrer Meinung nach steuere die Sachlage auf einen Rechtsstreit zwischen Stadt und der beauftragten Firma zu. „Es ist schwierig zu begreifen, dass es einfach nicht voran geht“, so Unterseh. Auch Uli Barth (SPD) sieht die Gefahr, dass man auf ein Gerichtsverfahren zusteuere, die Fragen des BBB seien berechtigt. Für Barth sei daher eine „gute Beweissicherung“ wichtig. Da auf der Verwaltungsbank niemand saß, der sich zu dem Thema äußern konnte, bleibt das Thema weiter auf der Tagesordnung stehen und wird in einer der nächsten Sitzungen der Bezirksvertretung behandelt.

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