Pläne für Bad Godesberg Ein Trimm-Dich-Pfad für den Heiderhof?

Heiderhof · In einem Grünzug auf dem Heiderhof in Bad Godesberg soll in den kommenden Monaten ein Bewegungs-Parcours speziell für ältere Bürger entstehen. Läuft alles nach Plan, könnte dieser im Oktober fertig sein.

 Elisabeth und Wilhelm Mensing schauen sich den möglichen Standort für den Parcours an.

Elisabeth und Wilhelm Mensing schauen sich den möglichen Standort für den Parcours an.

Foto: Ebba Hagenberg-Miliu

„Hier auf dem Grünstreifen zwischen der Englischen Schule und den Häusern des Kastanienwegs soll der Fitness-Parcours hin?“: Elisabeth und Wilhelm Mensing blicken auf die sechseckige und 120 Quadratmeter große reine Grasfläche neben der Independant Bonn International School. „Gut, dass kein Baum gefällt werden muss“, meinen beide.

Vom Projekt Bewegungs-Parcours mit Sportgeräten besonders für die ältere Generation auf dem Heiderhof hat das Ehepaar schon gehört. Aber es konnte den Standort bisher nicht zuordnen. „Im Freien ein paar Übungen zu machen, das kann ich mir gut vorstellen“, blickt Elisabeth Mensing voraus. Jetzt sind die beiden erst einmal neugierig, welche Geräte genau aufgestellt werden sollen und wann der Startschuss für das Fitnessangebot fallen wird.

In der Bezirksvertretungssitzung am 9. März werden genau diese Fragen Thema sein. Die Verwaltung wird einen Beschlussvorschlag einbringen, dass die Parteien der aktuellen Entwurfsplanung und der Einleitung des Vergabeverfahrens zustimmen mögen. Das Projekt geht auf eine Idee des Bürgervereins Heiderhof zurück. Er hatte sich für die Anschaffung von klassischen Fitnessgeräten im Grünzug des Ortsteils eingesetzt.

Nun steht in der Beschlussvorlage der Verwaltung, man wolle Geräte wie einen Klimmzugtrainer, eine Beinpresse und ein Rudergerät, wie sie aus Fitnessstudios bekannt seien, anschaffen. Neben der International School sollen jedoch, abweichend von bestehenden Fitnessgeräten in Bonn, Versionen mit beweglichen Teilen, etwa mit einem Rollsitz oder sich bewegenden Gewichten, zum Einsatz kommen. 

Dafür soll die zusammenhängende Fläche zwischen dem Zaun der International School, dem dort hinführenden gepflasterten Weg und dem Grünzugweg freigemacht werden. Sie schließt sich, vom Pappelweg kommend, an den dortigen Kinderspielplatz und eine weitere Rasenfläche an. Die sechseckige Fläche soll mit Holzschnitzeln belegt werden, damit sich keine Pfützen bilden. So können die Geräte dann auch witterungsunabhängig genutzt werden, verspricht die Verwaltung.

 In Meckenheim gibt es bereits einen Fitnessparcours für Jung und Alt. Auf dem Heiderhof könnten bald ähnliche Geräte stehen.

In Meckenheim gibt es bereits einen Fitnessparcours für Jung und Alt. Auf dem Heiderhof könnten bald ähnliche Geräte stehen.

Foto: Axel Vogel

Man plane, dass diese Fläche entsprechend den Ergebnissen eines geohydraulischen Gutachtens mit einer 40 Zentimeter starken Drainage-Schicht aus Schotter unterbaut werde. Darüber hinaus sollen im Bereich zwei zusätzliche Bänke aufgestellt werden.

Wenn die Bezirksvertretung dem Antrag zustimmt, könnte das Projekt Mitte April 2022 auf dem Vergabemarkt ausgeschrieben und der Auftrag dafür Mitte Juni vergeben werden, lautet die Planung der Verwaltung. Mit dem Baubeginn wäre dann wegen langer Materiallieferzeiten im September und mit der Fertigstellung im Oktober zu rechnen. Dann müssten noch die Fundamente aushärten. Es sei mit Kosten von 75.860 Euro brutto zu rechnen.

Bei Planungsbeginn war wie berichtet von einer an die 13 000 Euro kostenden Erstausstattung und weiteren 50 000 Euro Ausbaukosten ausgegangen worden. Doch wegen am Standort nötigen umfangreichen vorbereitenden Erdarbeiten seien die Kosten gestiegen. „Die Finanzierung soll aus Haushaltsresten der Vorjahre in der `Pauschale Sportstättensanierung` erfolgen“, verspricht die Verwaltung nun.

Wie ebenfalls berichtet, hatte der Bürgerverein Heiderhof im Rahmen des Bürgerdialogs zum Haushalt 2019/2020 die Installation dieses Parcours vorgeschlagen. Angeboten werden sollten Sportgeräte im Freien für Menschen in der zweiten Lebenshälfte. Der Anteil gerade älterer Bürger ist im Vergleich zum übrigen Stadtgebiet der Statistik nach im Ortsteil überproportional hoch, genauso wie der von Kindern und Jugendlichen.

In seiner Sitzung im Oktober 2018 hatte der Stadtrat die Umsetzung des Vorschlags beschlossen. Vorher war auch die Godesberger Bezirksvertretung gehört worden. Auf der Wunschliste des Vereins hatten niederschwellige Geräte für ältere Heiderhofer gestanden, da es genau für diese Altersgruppe noch kein entsprechendes Angebot im Freien gebe. Zudem fiele es den Senioren im Höhenortsteil aufgrund eingeschränkter Mobilität schwer, Angebote in anderen Stadtteilen wahrzunehmen, hatte der Verein argumentiert.

Ziel des Projektes sei also einerseits, die körperliche und geistige Fitness der Bürger zu fördern. Andererseits solle aber auch die generationsübergreifende Begegnung angeregt und damit der sozialen Isolation von älteren Heiderhofern entgegengewirkt werden. Der Bürgerverein beteiligte sich daraufhin an der Planung und Findung passender Gerätschaften.

Das Ganze werde sicher eine interessante Bereicherung des Höhenortsteils, urteilen auf jeden Fall Elisabeth und Wilhelm Mensing, bevor sie ihren Spaziergang im Grünzug fortsetzen. Vom Spielplatz her sind fröhliche Kinderstimmen zu hören. „Alt und Jung künftig zusammen aktiv, nicht schlecht“, sagt das Paar.

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