Razzia in Bad Godesberg Zoll findet fast eine halbe Tonne illegalen Tabak in Shisha-Bar
Update | Bad Godesberg · Bei einer groß angelegten Razzia in mehreren Shisha-Bars in Bonn haben Ermittler von Zoll und Polizei sowie Mitarbeiter der Stadt Bonn am Freitagabend unter anderem größere Menge unversteuerten Wasserpfeifentabaks beschlagnahmt.
Vier Shisha-Bars in der Bad Godesberger City hat am Freitagabend ein Großaufgebot aus Kölner Zoll, Bonner Polizei und Mitarbeitern der Stadt Bonn kontrolliert. In allen Objekten wurden die insgesamt mehr 100 Einsatzkräfte fündig - und zwar teilweise in erschreckendem Ausmaß.
Insbesondere in einem Lokal an der Friesdorfer Straße, besser gesagt in einer Garage im Hinterhof der Bar: „Hier stießen wir auf die größte Menge unversteuerten Wasserpfeifentabak, die wir bei solchen Kontrollen je hatten“, erklärte Jens Ahland, Pressesprecher des Hauptzollamts Köln: „Fast eine halbe Tonne war dort in Beuteln und Dosen gelagert.“
Zudem habe sich der Verdacht ergeben, „dass es sich um illegal hergestellten Tabak handelt, bei welchem die Gewinnspanne häufig höher ist als beim Drogenhandel", so Jens Ahland weiter. Aber auch in den drei anderen Shisha-Bars landeten die Zöllner Treffer: Laut Ahland wurde in den Küchen zahlreiche Tabakdosen sichergestellt. Gegen alle Barbetreiber seien noch vor Ort Ermittlungsverfahren eingeleitet worden.
Damit war es aber noch nicht genug: Einsatzkräfte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit Standort Bonn überprüften in den kontrollierten Objekten zwölf angetroffene Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In zwei Fällen liegen Anhaltspunkte vor, so der Kölner Zollsprecher weiter, dass der Barbetreiber diese nicht zur Sozialversicherung gemeldet und somit umgangssprachlich „schwarz“ beschäftigt hat.
Bei zwei befragten Angestellten gibt es konkrete Hinweise darauf, dass der Mindestlohn nicht gezahlt wird. In einer Bar wurden nach Aussage des Zolls nicht die vorgeschrieben Stundenaufzeichnungen geführt.
In der Bar an der Friesdorfer Straße nahmen die Polizei einen als Gast anwesenden Iraker wegen des Verdachts des illegalen Aufenthalts fest. „Zuvor hatten speziell auf Dokumentenfälschungen geschulte Zöllner die Fälschung seiner vorgelegten Aufenthaltsdokumente festgestellt", begründete Jene Ahland die Maßnahme.
Die Stadt Bonn, die neben Kräften des Ordnungs- und Bauamtes auch mit Mitarbeitern des Amtes für Gewerbeangelegenheiten vor Ort war, „hat den Weiterbetrieb der Shisha-Bar in der Friesdorfer Straße untersagt und die Bar versiegelt“, teilte Simon Rott, Sprecher der Bonner Polizei, mit.
Mit Unterstützung der Polizei versuchte die Stadtkasse dann in einer Bar am Aennchenplatz eine offene Forderung einzutreiben. Ob das gelang, ist noch unklar.
Die Razzia lief bis in den späten Abend. Mit der Drogen-Razzia Anfang Februar in Bonn habe diese Maßnahme laut Zoll-Sprecher Ahland nichts zu tun und sei davon komplett unabhängig zu sehen.