Schüsse in Bad Godesberg Großeinsatz auf dem Heiderhof: 34-Jähriger war betrunken

Update | Bad Godesberg · Vergangene Nacht wurden im Tulpenbaumweg in Bad Godesberg Schüsse abgefeuert. Ein 34-jähriger Mann und eine 50-jährige Frau wurden vorläufig festgenommen. Die Polizei ermittelt wegen unerlaubten Waffenbesitzes.

 Die Polizei war in der Nacht im Großeinsatz.

Die Polizei war in der Nacht im Großeinsatz.

Foto: Maximilian Mühlens

Nach dem nächtlichen Großeinsatz der Bonner Polizei im Tulpenbaumweg auf dem Heiderhof in Bad Godesberg sind weitere Details bekannt geworden. Kurz vor Mitternacht hatten mehrere Anwohner der Straße über den polizeilichen Notruf Schüsse gemeldet. „Es wurden vermehrt schussähnliche Geräusche wahrgenommen“, so Dienstgruppenleiter Holger Fuß von der Polizei. Eine 50-jährige Frau und ein 34-jähriger Mann wurden festgenommen, die Frau konnte bereits in der Nacht die Wache verlassen, der Mann am Dienstagmorgen. Der 34-Jährige war alkoholisiert, wie Polizeisprecher Michael Beyer am Dienstag mitteilte.

Zwei Polizeihubschrauber im Einsatz

Abgesperrte Straßen, zahlreiche Polizeifahrzeuge, Polizisten mit Schutzausrüstung und Maschinenpistolen sowie zwei Polizei-Hubschrauber in der Luft - so stellte sich die Lage in der Nacht dar. Die Anrufe kamen dabei nach GA-Informationen aus verschiedenen Bereichen der Straße. Die Polizei habe, weil sie von einer Gefahrenlage ausgehen musste, sofort starke Kräfte auf den Heiderhof geschickt. Immer wieder waren deshalb in Bad Godesberg Martinshörner zu hören. Im Einsatz waren auch ein Hubschrauber der Bundespolizei sowie ein Hubschrauber der Landespolizei, der extra aus Düsseldorf kam, um nach möglichen Tätern zu suchen.

 Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab und sicherte mehrere leere Patronenhülsen.

Die Polizei sperrte das Gebiet weiträumig ab und sicherte mehrere leere Patronenhülsen.

Foto: Maximilian Mühlens

Die ersten Kräfte konnten vor Ort ebenfalls schussähnliche Geräusche wahrnehmen, der mutmaßliche Tatort wurde deshalb weiträumig abgesperrt und erste Zeugen befragt. Die Polizisten legten zeitgleich ihre Schutzausrüstung an. Auf dem Parkplatz eines nahen Supermarktes wurde eine Einsatzleitung eingerichtet. Zur Sicherheit waren ebenfalls ein Rettungswagen und ein Vertreter der Bonner Berufsfeuerwehr vor Ort.

Frau und Mann flüchten mit Auto

Wie Holger Fuß vor Ort weiter erklärte, hätten Anrufer zwei Personen gesehen, die nach den Schussabgaben mit einem Fahrzeug aus dem Tulpenbaumweg geflüchtet seien. Diese konnte die Polizei schnell ausfindig machen. „Die beiden gesuchten Personen wurden im Pkw angetroffen - eine Frau und ein Mann. Im Pkw wurde auch eine Waffe gefunden, die vermutlich eine PTB-Waffe ist. Dies ist allerdings Gegenstand der weiteren Ermittlungen“, so Fuß. Die Waffe wurde im Fußraum des Autos gefunden. Als PTB-Waffen werden Schreckschusswaffen bezeichnet.

Hintergründe für die Schussabgaben noch unklar

Warum es zu den Schussabgaben auf dem Heiderhof kam, ermittelt derzeit die Polizei. Anders als in der Nacht noch angenommen, sei neben dem Mann und der Frau keine dritte Person beteiligt gewesen, so Beyer am Dienstagmorgen. Verletzt wurde niemand.

Im Umfeld des Tulpenbaumwegs konnten die Ermittler zahlreiche Patronenhülsen vorfinden - nach GA-Informationen waren es 14 Stück. „Am Anfang sind wir von einer Gefahrenlage ausgegangen, relativ schnell konnte diese aber heruntergefahren werden, weil die Patronenhülsen, die wir aufgefunden haben, vermutlich von einer PTB-Waffe stammen. Es bestand zu keiner Zeit eine Gefahr für die Bürgerinnen und Bürger“, so Fuß weiter. Wie Michael Beyer mitteilt, laufen nun Ermittlungen wegen unerlaubten Waffenbesitzes.

Schüsse in die Luft

Der Tatortbereich erstreckte sich über mehrere Hundert Meter. „Offensichtlich wurde immer wieder in die Luft geschossen, was auch diverse Zeugen bestätigten“, so Holger Fuß. Die Beamten markierten die Fundstellen der Patronenhülsen und sammelten sie ein. Ein Polizeihund machte sich vor Ort ebenfalls auf die Suche nach weiteren Patronen und Spuren - er fand allerdings nichts mehr.

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