Brüder machen Punkrock Bad Godesberger Band MetzgerButcher veröffentlicht ihr Debütalbum

Bad Godesberg. · Die Bad Godesberger Band MetzgerButcher veröffentlicht ihr Debütalbum. Die beiden Brüder Lars und Markus Fleischer sind Musikalisch seit Jahrzehnten aktiv.

 Als Hans Werner Metzger (l.) und Larry Butcher firmieren die Brüder Markus und Lars Fleischer.

Als Hans Werner Metzger (l.) und Larry Butcher firmieren die Brüder Markus und Lars Fleischer.

Foto: MetzerButcher/Jürgen Müller

Eine typische Punkband braucht drei Dinge: Gitarre, Bass und Schlagzeug. Demnach wäre die Band MetzgerButcher nicht typisch, denn neben Hans Werner Metzger (Gitarre) und Larry Butcher (Bass) sorgt keine dritte Person für den Grundrhythmus der Stücke, sondern ein Computer. Doch kann elektronisch unterlegter Punkrock funktionieren? Ja. Und das stellt MetzgerButcher unter Beweis.

Musikalische Wurzeln in Bad Godesberg

Dahinter verbergen sich Lars Fleischer (44) und Markus Fleischer (47). Sowohl der Bandname als auch ihre Künstlernamen sind Wortspiele mit dem Familiennamen. Zwar spielen die Brüder als MetzgerButcher erst seit wenigen Monaten zusammen, gemeinsam als Künstler unterwegs sind sie aber seit Jahrzehnten. Die musikalischen Wurzeln  der Hobbymusiker liegen in Bad Godesberg. 1990 zogen sie mit ihren Eltern von Wilhelmshaven dorthin – Markus Fleischer lebt dort noch immer, Lars Fleischer hat es vor einigen Jahren nach Grevenbroich verschlagen.

Doch zurück nach Bad Godesberg: 1991 gründeten sie, damals mit einem Schlagzeuger, die Punkband Wantu & The srie 4’s. Somit hätte im kommenden Jahr eigentlich das 30-jährige Bestehen gefeiert werden können. Doch: „Unser Drummer hatte keine Lust mehr“, sagt Markus Fleischer. Für seinen Bruder und ihn sei aber schnell klar gewesen, dass man musikalisch noch nicht fertig sei und weiter auf der Bühne stehen wolle. „Das ist für uns das Wichtigste am Musikmachen“, sagt er.

Mit elektronischen Klängen experimentiert

So entstand etwas Neues unter neuem Namen. Von einem Bekannten sei der Tipp gekommen, es mit einem Drumcomputer zu versuchen, berichtet Lars Fleischer. Also wurde mit elektronischen Klängen experimentiert – und das auch wegen der Corona-Pandemie auf Distanz. „Wir haben uns Ideen gegenseitig rübergeschickt, die gemeinsamen Proben kann man an einer Hand abzählen“, erläutert Markus Fleischer. Schließlich ging es aber ins Studio.

Während der erste, ausschließlich digital verfügbare Song mit dem bezeichnenden Namen „Lockdown“ im Frühjahr mit bescheidenem Aufwand produziert wurde, sind die vier Stücke des Debütalbums in mehreren Tagen Arbeit aufgenommen worden. Dafür sind die Musiker in ihre Vergangenheit gereist.

Gänsehaut in der Aula

Aufgenommen wurde das Album mit dem Titel „2020 präsentiert...“ in einem Studio, das sich in der früheren Schule der beiden in Wilhelmshaven befindet. „Wir sind in die Aula gekommen und hatten beide Gänsehaut“, sagt Lars Fleischer.

Die vier Stücke ihres Albums sehen die Musiker als durchaus von der Corona-Krise beeinflusst. Beispielhaft steht dafür sicherlich der Song „Mort Subite“ (Deutsch: „plötzlicher Tod“). Der Titel beziehe sich nicht nur auf das gleichnamige belgische Bier, so Markus Fleischer, sondern auch auf die Tatsache, dass das Leben plötzlich vorbei sein könne und man noch möglichst viele schöne Dinge machen solle, bevor es zu spät sei – etwa ans Meer fahren.

Denkmal für eine Bonner Institution

Mit dem Stück „Schillig“ setzen die Rocker einer Bonner Institution ein kleines Denkmal: der Szenekneipe Bla an der Bornheimer Straße. In dieser haben Wantu & The srie 4’s einstmals ebenso gespielt wie im benachbarten Namenlos oder in der früheren Klangstation im Bad Godesberger Bahnhof.

Zudem gehörten die Musiker mit der Band Joint Venture zu den Gründern der Musiker Initiative Bonn, eine Plattform für lokale Künstler. Richtige Punks mit Irokesenschnitt und Nietenjacke seien sie aber nie gewesen, räumen die Brüder Fleischer ein. Der Fokus habe immer auf der Rockmusik gelegen, sagt Markus Fleischer. Wobei: Er habe immer Respekt für die Punk-Attitüde gehabt, sein eigenes Ding zu machen. Mit dem neuen Album habe man das in gewisser Weise verwirklicht.

Möglichst viel auf der Bühne stehen

Dabei soll es nicht bleiben. Als MetzgerButcher wollen Lars und Markus Fleischer weitere Stücke veröffentlichen, Musikvideos produzieren und möglichst viel auf der Bühne stehen, und das nicht nur unter den eingeschränkten Corona-Bedingungen.

Das Album „2020 präsentiert...“ von MetzgerButcher gibt es ab Freitag, 13. November,  digital für vier Euro sowie als CD für fünf Euro. Zu bekommen ist es auf https://metzgerbutcher.bandcamp.com und bei Mr. Music, Münsterstraße 8. Sofern es die Corona-Pandemie zulässt, gibt MetzgerButcher sein Debütkonzert am Donnerstag, 10. Dezember, im Rock und Pop Zentrum Bonn, Moltkestraße 41. Weitere Infos: www.metzgerbutcher.de.

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