Kürzungen zurückgenommen Godesberger Politiker sprechen sich für Jugendzeltplatz aus

Schweinheim · Die Bad Godesberger Bezirksvertretung spricht sich einstimmig für den Erhalt des Angebots in Schweinheim aus. Das letzte Wort allerdings hat der Rat. Der entscheidet im Dezember, ob der Zeltplatz auch nach 2021 noch genutzt werden kann.

 Jugendliche auf dem Jugendzeltplatz in Schweinheim.

Jugendliche auf dem Jugendzeltplatz in Schweinheim.

Foto: Axel Vogel

Die Betreiber des Jugendzeltplatzes in Schweinheim können erst einmal aufatmen. In ihrer jüngsten Sitzung sprach sich die Bezirksvertretung einstimmig dafür aus, das Angebot zu erhalten. Damit vollbrachten die Politiker eine inhaltliche Kehrtwende. Denn in den letzten Haushaltsberatungen hatten Politik und Verwaltung das Angebot eigentlich auf die Streichliste gesetzt. Ende 2021 sollte Schluss sein. Nun erhielt der Verein Jugendzeltplatz Bonn zumindest von den Bad Godesbergern Rückenwind. Ob sich auch der Rat, der in dieser Frage das letzte Wort hat, der Entscheidung anschließt, wird sich in seiner nächsten Sitzung am 12. Dezember zeigen.

Es bleibt spannend. Denn auch in Bad Godesberg herrschte nicht in allen Punkten Einigkeit über den Antrag, den CDU, SPD, Grüne und FDP gemeinsam gestellt hatten. Dass das SGB einen neuen Miet- und Pachtvertrag mit dem Betreiber „zu marktüblichen Konditionen, analog zu den anderen Vereinen“, verhandeln soll, stieß auf wenig Gegenliebe bei Bürger Bund Bonn (BBB), Linke und Teilen der SPD.

Zeltplatz solle „auf jeden Fall“ weiter betrieben werden

Auch mit dem Vorschlag, dass die Förderung der Personal- und Sachkosten noch einmal überdacht werden soll, konnten sich BBB und Linke nicht anfreunden. Darüber hinaus lehnten sie ab, dass der Verein ein Konzept erstellen soll, „um Einnahmen zu optimieren und somit den zukünftigen städtischen Zuschuss möglichst gering halten“. Ihre Gegenwehr nutzte indes nichts. Denn die anderen Fraktionen setzten sich mehrheitlich durch.

„Der Jugendzeltplatz soll auf jeden Fall weiter genutzt und betrieben werden“, sagte Monika Heinzel (Grüne). Dem stimmte Elke Melzer zu. „Ich sehe auch, dass Fehler gemacht wurden“, räumte die CDU-Politikerin ein. „Wir wollen die Kürzungen zurücknehmen.“ Allerdings äußerte sie den Wunsch, dass das Angebot geöffnet werde, dort zum Beispiel Veranstaltungen von Privatleuten oder Vereinen stattfinden könnten. Und: „Vielleicht sollte man die Übernachtungspreise moderat anheben.“

Diese variieren derzeit. Wie aus einer städtischen Stellungnahme hervorgeht, beträgt der Tagespreis für alle Gruppen 2,50 Euro pro Person. Mit Blick auf die Übernachtungen gibt es hingegen Unterschiede. Bonner Gruppen zahlen 4,50 Euro, auswärtige fünf Euro pro Person. Die Nutzung der Räume, Küche, Tagungsräume wird laut Stadt extra nach der Gebührenordnung berechnet.

Kritisch zeigte sich Marcel Schmitt (BBB) mit Blick auf die gewünschte Verpachtung zu „marktüblichen Preisen“. „Was sind den marktübliche Preise“, wollte er wissen. Und regte an, lieber Konditionen auszuhandeln, „die es dem Verein erlauben, den Betrieb aufrechtzuerhalten“. Auch das geforderte Konzept lehnte er ab. „Es wurde doch am Limit gewirtschaftet“, gab er zu bedenken. Einsparungen könnte es nur geben, wenn Veranstaltungen gestrichen würden. Das sah Ralf Jochen Ehresmann (Linke) genauso. Müsse der Verein mehr zahlen, werde dies an die Nutzer weitergegeben. „Dann kommen bei marktüblichen Preisen Kosten heraus, die für viele nicht mehr erschwinglich sind.“ Das aber, so Ehresmann, würde die Idee, den Zeltplatz zu erhalten, konterkarieren.

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