Gertrud Wyrwoll wird 100 Bad Godesbergerin feierte im Kreis ihrer Familie

BAD GODESBERG · Gertrud Wyrwoll kann auf ein ganzes Jahrhundert an Lebenserfahrungen zurückblicken. Am gestrigen Sonntag feierte sie im Kreis ihrer Familie ihre 100 aufregenden und abwechslungsreichen Lebensjahre.

 Feiert morgen im Kreis ihrer Familie ihren 100. Geburtstag: Gertrud Wyrwoll.

Feiert morgen im Kreis ihrer Familie ihren 100. Geburtstag: Gertrud Wyrwoll.

Foto: Privat

Geboren wurde Gertrud Offczarczyk am 23. März 1914 in Koselhafen, Oberschlesien, als zweites von drei Geschwistern. Ihre Eltern führten ein Eisenwarengeschäft. Ihren Ehemann Karl Wyrwoll lernte sie durch eine Zeitungsannonce kennen - jedoch nicht von ihr selbst aufgegeben, sondern von ihrer Schwester.

Nach einigen wenigen Treffen haben die beiden sich schließlich ineinander verliebt und heirateten am 5. September 1938 in Vogtsdorf in Oberschlesien. Gertrud Wyrwoll kümmerte sich um die zwei Töchter und den Sohn, während ihr Mann als Kartograph tätig war. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die junge Familie aus Schlesien vertrieben und lebte viele Jahre in Berlin-Kreuzberg.

Ihr Ehemann fand eine Anstellung beim Vermessungsamt, wo er den Künstler Ernst Moritz Engert kennenlernte. Wyrwoll gründete schließlich das Engert-Museum. Gertrud Wyrwoll unterstützte ihn bei seiner Faszination für die Scherenschnitte und Illustrationen.

1954 fand die Familie durch die Versetzung des Vaters eine neue Heimat im Rheinland in Bad Godesberg. Sie zog in einen Neubau an der Jahnallee, in dem Gertrud Wyrwoll mehr als 50 Jahre ihres Lebens verbrachte. Heute lebt sie im Pflegeheim im Haus am Redoutenpark.

"Sie ist eine sehr emanzipierte und politisch interessierte Frau", erzählt ihre Tochter, Dietlind Jahn, "als Sternzeichen Widder ist sie eine Kämpferin." Mit ihrem Mann führte sie politische Debatten und vertrat standhaft ihre Meinung. Nach der Pensionierung ihres Mannes leistete sich das Ehepaar ein Wohnmobil und bereiste die Welt: Von Kanada nach Mexiko, nach Luxemburg oder Holland und den Winter über in Agadir.

Ein Drittel des Jahres verbrachten sie so im Ausland. Von den Reisen brachte sie oft einen Koffer voll gestrickter Kleidungsstücke für ihre Enkelkinder, Urenkelkinder und Ururenkelkinder mit. Insgesamt hat sie 18 Nachfahren, die verschiedene internationale Wurzeln haben: aus Haiti, Südafrika, Brasilien und Nicaragua. Gertrud Wyrwoll liegt ihre Familie besonders am Herzen und schafft bei Familientreffen immer eine herzliche Atmosphäre.

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