Nachbesserungen an Traglufthalle Badegäste freuen sich über mehr Wärme im Friesi

Friesdorf · Die Badegäste freuen sich über Nachbesserungen am Friesdorfer Schwimmbad. Die Stadt hat die den halboffenen Außenbereich an den Umkleiden durch eine Trennwand geschlossen. Das Projekt wird teurer als 1,3 Millionen Euro.

 Unabhängig von Wind und Wetter zieht dieser Schwimmer seine Bahnen im Freibad „Friesi“, über das eine Traglufthalle gestülpt ist.

Unabhängig von Wind und Wetter zieht dieser Schwimmer seine Bahnen im Freibad „Friesi“, über das eine Traglufthalle gestülpt ist.

Foto: Barbara Frommann

Die Stadt Bonn hat an der Friesdorfer Traglufthalle „nachgebessert“. Viele Badbesucher hatten sich über die Temperaturen in den Umkleiden und auf dem Weg zum Bad beschwert. Jetzt verbinden der sogenannte Löwengang und die dazu gehörende Drehtür das Halleninnere mit den Umkleide- und Duschräumen. Zudem wurde der halboffene Außenbereich durch eine Trennwand geschlossen.

Die Besucher freuen sich. Ein 35-jähriger Friesdorfer kommt nun bis zu zwei Mal die Woche mit seinem dreijährigen Sohn ins Friesi, um ihn langsam an das Wasser zu gewöhnen. Unter der weißen Haube, die von Stahlträgern gehalten wird, herrscht eine Lufttemperatur von 28 Grad. Die Beckentemperaturen liegen durchschnittlich zwischen 27 und 29 Grad.

Seit Mitte September ist das Friesi täglich für Schulen, Vereine und die Öffentlichkeit geöffnet und bietet somit eine Alternative zum geschlossenen Kurfürstenbad. Nach der Planungsphase folgten im Januar 2018 die Baumaßnahmen. Bagger rückten an, die Pflastersteine wurden erneuert und Fundamente gegossen. Anschließend gab es, wie berichtet, eine zweitägige Testphase. „Die Vereine, die dazu eingeladen wurden, gaben ein durchweg positives Feedback“, so Badleiterin Katharine Leicht.

Seit Mitte September nutzen Schule, Vereine und Bürger die Traglufthalle

Der einzige Kritikpunkt war die fehlende Verbindung von Umkleiden und Schwimmhalle. Ursprünglich war geplant, die Kabinen im Außenbereich nicht einzuspannen. „Um die Nutzbarkeit der Schwimmhalle zu erhöhen, wurde aber während der Planungsphase entschieden, auch den halboffenen Außenbereich für Umkleiden mitzunutzen“, erklärt Marc Hoffmann, Vize-Pressesprecher der Stadt Bonn. So könnten mehrere Schulen und die Öffentlichkeit die Schwimmhalle gleichzeitig besuchen.

Die ursprüngliche Kostenprognose von rund 1,3 Millionen Euro konnte laut Hoffmann nicht eingehalten werden. Genaue Zahlen werden derzeit noch abschließend festgestellt und voraussichtlich Anfang Februar veröffentlicht. Dann erst wird sich herausstellen, ob und in welchem Maß sich die Traglufthalle rentiert. „Insgesamt wird sie sehr gut angenommen. Viele Familien mit Kindern kommen vorbei, wir haben tägliche Stammgäste, die Laufkundschaft und natürlich die Schulen und Vereine“, berichtet Leicht über die Zeit seit der offiziellen Eröffnung. Die Zahlen geben ihr Recht.

Im September besuchten das Bad in nur zwei Wochen 2911 Menschen, im Oktober waren es 4043 Besucher und im November stieg die Zahl auf über 5000 an. Die Zahlen für Dezember 2018 liegen noch nicht vor. „Die Nachfrage steigt. Das Bad ist noch nicht allen Bonnern als Hallenbad bekannt“, ergänzt die Badleiterin, die seit einem Jahr für das Friesdorfer Schwimmbad zuständig ist.

Stadt Bonn und SG Wago bieten Schwimmkurse an

Jeden Dienstag werden zudem verschiedene Kurse von der Stadt Bonn angeboten. Neben Seepferdchen-Grundkursen für Kinder können auch Erwachsene das Schwimmen erlernen. Auch die SG Wago hält Schwimmkurse in Friesdorf ab. Der Öffentlichkeit stehen immer zwei Bahnen zur Verfügung.

Aushilfsbademeister Christopher Wenzel und sein Kollege Walid Mansouri bestätigen das positive Feedback der Gäste. „Besonders Ältere freuen sich über die nahe Möglichkeit für sportliche Aktivitäten“, so der 18-Jährige Wenzel. Ein 62-jähriger Hobbyschwimmer ist sichtlich begeistert: „Wunderbar, dass wir jetzt ein Hallenbad hier haben. Man kann in Ruhe seine Bahnen schwimmen, und es ist mit dem Fahrrad zu erreichen“, findet er. So könne das weitergehen. Und das wird es auch. Die Halle ist für vier Jahre gemietet, wird allerdings für den Freibadbetrieb immer abgebaut.

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