Streit ums Kurfürstenbad Badschließung bringt weniger

BAD GODESBERG · Noch gibt es keine endgültige Entscheidung über die Zukunft des Kurfürstenbades. Entsprechend heftig wird auf politischer Ebene um das einzige Hallenbad Bad Godesbergs gerungen.

 Das Kurfürstenbad ist das einzige öffentliche Hallenbad Bad Godesbergs. Sparzwänge der Verwaltung bedrohen es in seiner Existenz.

Das Kurfürstenbad ist das einzige öffentliche Hallenbad Bad Godesbergs. Sparzwänge der Verwaltung bedrohen es in seiner Existenz.

Foto: Friese

Auf Anfrage des General-Anzeigers hat die Stadtverwaltung gestern auf den jüngsten Einwurf des Bürger Bundes Bonn (BBB) reagiert. Konkret geht es um die Frage, wie viel Geld die Stadt Bonn durch eine Schließung des Bades einsparen könnte.

So hatte die Verwaltung in der letzten Sitzung des Finanzausschusses auf Nachfrage des BBB eingeräumt, dass der angestrebte Einsparungsbeitrag in Höhe von jährlich 644.000 Euro zumindest kurzfristig nicht zu erzielen sei. "Das stimmt", sagte gestern Marc Hoffmann vom städtischen Presseamt und verwies auf die entsprechende Stellungnahme. Darin heißt es: "Die Eckdaten basieren auf den gesamten Betriebskosten des Kurfürstenbades im Jahr 2013 und werden in voller Höhe erst einige Jahre nach Schließung eingespart werden können.

Bei der Vorstellung der Konsolidierungsvorschläge der Verwaltung wurde versehentlich der gesamte erwartete Einsparbetrag in Höhe von 644.000 Euro genannt". Allerdings sei insbesondere das Einsparpotenzial im Bereich der Personalkosten nur Schritt für Schritt erreichbar, wenn auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet werden soll. Tatsächlich, so bestätigte Marc Hoffmann die Darstellung des Bürger Bundes, könnten bei einer Schließung des Bades zum 1. Juni 2015 in diesem Jahr 190.000 und im nächsten Jahr 380.000 Euro eingespart werden.

Kritisch sieht der Bürger Bund zudem die notwendigen Sanierungskosten, welche die Verwaltung auf zehn bis elf Millionen Euro veranschlagt. Dazu sagt BBB-Ratsmitglied Marcel Schmitt: "Der Aufwand für die reine Sanierung der Schwimmhalle in ihrer heute existierenden Form soll nach dem dazu vorliegenden Gutachten nur 4,97 Millionen Euro kosten. Und nur hierauf sollte sich die Stadt angesichts der Haushaltslage konzentrieren."

Auch diese Summe bestätigte Hoffmann, verwies aber darauf, dass es sich um eine "sehr isolierte Betrachtung" handele: Wenn man sich für eine Sanierung entscheide, soll nach Auffassung der Verwaltung mit dem Ziel der Rentabilität des Bades auch die Sauna saniert und womöglich erweitert werden. Und auch der Einbau eines - bis dato nicht vorhandenen - Lehrschwimmbeckens müsse dann ernsthaft in Betracht gezogen werden, frei nach dem Motto: Wenn schon sanieren, dann auch richtig.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort