Pappeln werden gefällt Bäume weichen für Radweg zwischen Arzdorf und Berkum

Wachtberg · Die Pappelreihe am Gut Haus Holzem wird durch zweireihige Neupflanzungen ersetzt. Die Gemeinde fällt marode Bäume zur Verkehrssicherung. Hinter dem Reiterhof soll der Radweglückenschluss für die Verbindung der westlichen Orte an Berkum gebaut werden.

Hohl und morsch liegen die unteren Stammteile der Pappelbaumreihe bei den Fällarbeiten am Gut Haus Holzem neben dem Wirtschaftsweg.

Hohl und morsch liegen die unteren Stammteile der Pappelbaumreihe bei den Fällarbeiten am Gut Haus Holzem neben dem Wirtschaftsweg.

Foto: Petra Reuter

Lange schon bemühen sich Radler im Verbund mit dem ADFC und die Gemeinde um einen Radweg zwischen Arzdorf und Berkum. Bisher müssen Radfahrer aus dieser Richtung auf dem Weg zum Einkaufszentrum auf die viel und schnell befahrene L 123 ausweichen, wenn sie nicht den mehr als einen Kilometer langen und diverse Höhenmeter enthaltenden Umweg in Kauf nehmen wollen. Mit dem Fällen der Pappeln hinter dem Gut Haus Holzem wird der Weg frei für den Radweglückenschluss zwischen den Orten. Bis zum Ende der Schonzeit am 28. Februar sollen die Arbeiten beendet sein.

„Geisterradweg“ haben viele das tote Ende des Radwegs von der Kreuzung der L 123 mit dem Wachtbergring in Richtung Arzdorf genannt. Wenige hundert Meter nach der Kreuzung endet zurzeit der sichere Radlerbereich. Er führt direkt auf die L 123, weil der Lückenschluss mitsamt dem Anschluss an das Wirtschaftswegenetz zwischen den Orten fehlt. Während der Bau dieses Lückenschlusses bereits seit Längerem besiegelt war, diskutierten Fachleute noch über die maroden Pappeln hinter dem Gut Haus Holzem. Deren teilweise toten und morschen Äste ragen über ein großes Stück des künftigen Radwegs. Abbrechende Äste würden hier Radfahrer und Fußgänger gefährden.

„Die Pappelreihe hat viele Jahre das Landschaftsbild um Gut Haus Holzem geprägt“, sagte der Beigeordnete der Gemeinde Swen Christian. Zwar schmerze ihn wie viele andere der Einschnitt in die Natur durch die Fällungen. Die geplanten Neupflanzungen orientierten sich jedoch an einem mit dem Amt für Umwelt- und Naturschutz abgestimmten Fachbeitrag. Dem folgend soll eine gemischte Reihe aus heimischen Arten nachgepflanzt werden. Diese wäre laut Christian wesentlich weniger anfällig für Schädlingsbefall. Mit dem optisch ungewohnten Bild schaffe man einen ökologisch sicheren Baumstreifen, an dem sich noch die Kindeskinder erfreuen werden, so der Beigeordnete.

Stämme sind stark angegriffen

„Für die Bäume wurde es Zeit“, sagte ein Mitarbeiter des Forstbetriebs bei den Fällungen. Die Stämme seien vom Alter, Schädlingsbefall und der Trockenheit derart angegriffen, dass sie entweder bereits tot oder ihnen keine lange Lebensdauer mehr beschieden gewesen wäre. „Die meisten Stämme sind völlig hohl“, so der Mitarbeiter. Laut Information der Gemeinde waren zuvor Baumsachverständige bei der Kontrolle des vollständigen Bestands zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Um keine Tiere zu stören, hatten Mitarbeiter des beauftragten Forstunternehmens die Pappeln mit einer Drohne und einem Hubwagen kontrolliert. Das Artenvorkommen sei vollumfänglich kartiert, bewertet und würde im Rahmen einer ökologischen Baubegleitung überwacht, hieß es seitens der Gemeinde.

In anderen Bereichen ist laut Mitteilung der Gemeinde von etwa 10 000 Bäumen, deren Verkehrssicherung der Kommune obliegt, etwa ein Prozent stark schadhaft. Sie müssen sukzessive gefällt werden. Bei 70 betroffenen Gewächsen sei gar Gefahr im Verzug, hieß es. Ziel sei, „gefällte Bäume in Überkompensation zu ersetzen“. Auf der Mehlemer Straße werden laut Christian für zwei gefällte Bäume 18 neue Exemplare gepflanzt.

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