Rindenmulch-Berg in Bonn Bauzaun versperrt Weg zur Graffiti-Wand in der Rheinaue

Plittersdorf · Da die Stadt vor der legalen Graffiti-Wand in der Rheinaue Rindenmulch lagert, können Sprayer derzeit nur die Rückseite nutzen. Das Material ist für den neuen Spielplatz am früheren Freizeittreff „Quasi“ bestimmt.

 Ironisches Statement: „Scheiss auf die Subkultur. Hier muss Rindenmulch hin!!“ ist in silbernen Versalien zu lesen. 

Ironisches Statement: „Scheiss auf die Subkultur. Hier muss Rindenmulch hin!!“ ist in silbernen Versalien zu lesen. 

Foto: Petra Reuter

Politische Botschaften finden sich des Öfteren auf der Graffitiwand in der Rheinaue. Meist sind sie nur von kurzer Haltbarkeit und werden über Nacht wieder von anderen Kreativen übersprüht. Derzeit allerdings ist es eher ein Bauzaun vor der Wand, der Aufsehen erregt. „Scheiss auf die Subkultur. Hier muss Rindenmulch hin“ ist dort in silbernen und gesprühten Versalien zu lesen. Und um der Ironie die Krone aufzusetzen, gibt es auch noch einen Unterzeichner: Stadt Bonn.

Damit drücken die Sprayer ihre Verärgerung darüber aus, dass die legal nutzbare Wand seit Wochen nur noch auf der Rückseite genutzt werden kann. Denn vor dieser ist eine hoher Berg Menge Rindenmulch aufgeschüttet worden und um diesen herum befindet sich eben jener Bauzaun.

Facebook-User wundern sich über Standort

Ob es denn im großen weiten Rheinauenpark keine andere Fläche gebe, als die zwischen Hundewiese und Baseball-Stadion, fragte sich jüngst ein Mitglied einer Godesberger Facebook-Gruppe. Auch in den sozialen Netzwerken wurde das Thema diskutiert. Auf Nachfrage bestätigte das Presseamt, dass die Stadt den Mulch dort hingebracht habe. „Üblicherweise wird Material in der Rheinaue unter der Brücke gelagert“, sagte Mitarbeiterin Isabel Klotz. Da der Mulch aber brennbar sei und solches Material nicht unter der Rheinbrücke gelagert werden dürfe, sei die Graffiti-Wand der Ort gewesen, um Material möglichst sauber zu lagern. „Sonst könnte es zu Verunreinigungen kommen, die gegebenenfalls den Fallschutz einschränken könnten“, erklärte Klotz.

Gebraucht wird der Mulch für den großen Spielplatz, der derzeit umgebaut wird. Er liegt neben dem ehemaligen städtischen Freizeittreff Quasi, der vor einem Jahr durch Brandstiftung vernichtet worden war. „Sobald dort ein neues großes Spielgerät installiert ist, wird auch das Material abgeräumt“, kündigte die Presseamtsmitarbeiterin an. Man gehe derzeit von rund zwei Wochen aus. Grundsätzlich sei die Wand auch nutzbar, „derzeit eben leider nur von der Rückseite“.

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