Beschlüsse für Bad Godesberg Bei der Radstation reißt der Politik der Geduldsfaden

Bad Godesberg · Die Bad Godesberger Kommunalpolitiker wollen bei der Umsetzung der Radstation im Bahnhof nicht länger warten. Sie verlangen nun alles Details zum Projekt und fällen weitere Entscheidungen für den Stadtbezirk.

In die ehemalige Klangstation soll die Radstation untergebracht werden.

In die ehemalige Klangstation soll die Radstation untergebracht werden.

Foto: Axel Vogel

Je länger es dauert, desto mehr kommt es zu Spekulationen. Noch immer ist kein Handschlag für die seit langem geplante Radstation im Bahnhof Bad Godesberg getan. Mal geht es auf Nachfragen um ausstehende Abstimmungen mit der Bahn, mal um Personalprobleme für die Umsetzung und vor allem fehlende Informationen. So unkte Bezirksbürgermeister Christoph Jansen (CDU) im Juli sogar, dass das Projekt in den Räumen der früheren Klangstation vor dem Aus stehen könnte.

Nicht nur der ADFC forderte vor wenigen Tagen, dass nun bald mal Nägel mit Köpfen gemacht werden müssten. Auch die Politiker in der Bezirksvertretung Bad Godesberg (BV) wollen, dass es weitergeht. Schließlich geht es um 180 geschützte Abstellplätze, sodass niemand mehr vor der Bahnhofshalle sein Rad anschließen müsste – auf die Gefahr hin, dass es gestohlen wird. Und auch die langersehnte und bislang vermisste Toilette im Bahnhof soll dann kommen.

„Die vor sieben Jahren einstimmig beschlossene Ansiedlung der Radstation darf nicht weiter verzögert werden“, sagte Marcel Schmitt vom Bürger Bund Bonn (BBB) und forderte mit einem Antrag die zeitnahe Umsetzung der versprochenen Anlage. Ähnlich formulierte es die CDU in einem zweiten Antrag und verlangte „einen Zeit- und Kostenplan“, so Christoph Jansen.

So zogen die Politiker in der BV-Sitzung am Mittwoch an einem Strang und beschlossen einen Antrag, in dem festgehalten ist, dass bis Jahresende alle Informationen jenseits der schon bestehenden Planung seitens der Stadt vorgelegt werden. Das Städtische Gebäudemanagement teilte als Begründung für die Verschleppung mit, dass es keine Kapazitäten habe, man sich vorrangig um Schulen und Kindergärten kümmern müsse. Weitere Beschlüsse:

Kurfürstenbad: Die für den Abriss und späteren Neubau des Kurfürstenbads nötigen Fällungen sind seitens der Politik genehmigt. Wie berichtet, müssen 13 satzungsgeschützte Bäume weichen. Hierbei handelte es sich um einen Dringlichkeitsantrag. Denn die Stadt will Verzögerungen vermeiden, zumal die Preise in der Baubranche weiter steigen. Ob’s denn wirklich so eilig ist?, darum drehte sich in der Sitzung die längere Diskussion. Wolfgang Ziegert vom Sport- und Bäderamt betonte, wie wichtig das neue Kurfürstenbad für den Stadtbezirk sei und plädierte für eine zügige Umsetzung. Die Fällungen müssen jetzt ausgeschrieben werden und können frühestens ab Oktober erfolgen, wenn dies wieder erlaubt ist.

Straßenbenennung: Wenn sich auch nicht viele Bürger an der Abstimmung beteiligt haben, ist die Umbenennung nun amtlich: Die Hindenburgallee wird künftig Elisabeth-Selbert-Allee heißen. Nach Angaben der Bezirksverwaltungsstelle könne das auch zügig umgesetzt werden. Nach der Umbenennung des Hindenburgplatzes in Dottendorf in Loki-Schmidt-Platz verschwindet nun der Name des umstrittenen Generalfeldmarschalls und Politikers ganz aus dem Bonner Straßenverzeichnis. Der BBB machte noch den Vorschlag, die Allee nach dem vor wenigen Tagen gestorbenen Michail Sergejewitsch Gorbatschow zu benennen – setzte sich aber nicht durch. Die Haltestelle Hindenburgallee an der Gotenstraße wird zum nächsten Fahrplanwechsel Ende des Jahres umbenannt.

Begrünungskonzept: Nach längerer Diskussion steht fest, dass das angestrebte verbesserte Begrünungskonzept an dem Neubau mit der neuen Polizeiwache an der Friesdorfer Straße nicht umgesetzt wird. Der Vorhabenträger wollte zusätzliche Stellplätze und Fahrradständer anlegen, teils auf seinem Grundstück, teils auf öffentlicher Flächen. Die Politiker waren mit der Aufteilung nicht ganz einverstanden, es kam bei der Abstimmung zu Stimmengleichheit – was eine Ablehnung der Angelegenheit bedeutet.

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