Beschlussvorlage im Rat Mehr barrierefreie Bushaltestellen in Bad Godesberg geplant

Bonn · Der Rat der Stadt Bonn stimmt darüber ab, ob es künftig mehr barrierefreie Bushaltestellen geben soll. Bad Godesberg wird dabei in den Fokus gerückt. Hier will man in diesem Jahr besonders viele Haltestellen umbauen.

 Die Haltestelle Königsplatz soll in diesem Jahr barrierefrei ausgebaut werden.

Die Haltestelle Königsplatz soll in diesem Jahr barrierefrei ausgebaut werden.

Foto: Maximilian Mühlens

Das Amt für Stadtverkehr hat im Rat eine Beschlussvorlage eingereicht, um die schon begonnene barrierefreien- und fahrgastfreundlichen Umgestaltung der Bushaltestellen voranzutreiben. Die ursprüngliche Frist, mit allen 1073 Haltestellen in Bonn bis 2022 fertig zu sein, sei „mit den begrenzten Fördermittelkontingenten sowie vor allem mit den begrenzten bereitstehenden personellen Ressourcen nicht realisierbar“, heißt es darin. Zunächst beraten nun die Bezirksvertretungen darüber, danach entscheidet der Stadtrat.

477 von 1073 Haltestellen sind bisher barrierefrei

Insgesamt gibt es in Bonn derzeit 1073 Haltestellen, von denen die Stadt bereits 477 barrierefrei ausgebaut hat. Für künftige Umbauarbeiten wurde ein Punktesystem erstellt, das Haltestellen nach bestimmten Kriterien priorisiert. Ganz oben stehen derzeit drei Haltestellen in Bad Godesberg: Akazienweg, Johanneskirche und Königsplatz.

Entscheidend für die Rangfolge ist unter anderem die Umgebung: „Es wurde geprüft, ob sich im Radius von 300 Metern Luftlinie zur Haltestelle relevante Einrichtungen befinden, an denen die Barrierefreiheit von besonderer Bedeutung ist“, so die Stadt. Dazu gehören beispielsweise Kindertagesstätten, Krankenhäuser, Kirchen und Förderschulen. Ein weiterer Faktor sind die Fahrgastzahlen des jeweiligen Standorts.

Bad Godesberg priorisiert

Für den Bezirk Bad Godesberg gilt zudem eine Besonderheit: Dort sind im Vergleich zu den anderen Bonner Bezirken bisher die wenigsten Bushaltestellen barrierefrei ausgebaut. Deswegen sollen 2023 verstärkt Standorte in Bad Godesberg berücksichtigt werden, um ein Gleichgewicht zwischen den Bezirken herzustellen. Dafür wurden die Punktergebnisse aller Haltestellen in Bad Godesberg mit einem Faktor multipliziert, sodass sich in den ersten 30 Haltestellenpositionen deutlich mehr aus Bad Godesberg befinden. In der aktuellen Prioritätenliste sind auf den ersten 17 Plätzen 15 Haltestellen aus dem Bonner Süden. Die besondere Priorisierung soll jedoch nur für 2023 gelten. „Ab den darauffolgenden Jahren zählt wieder das ursprüngliche Punkteergebnis, auch für die Haltestellen in Bad Godesberg“, heißt es in der Beschlussvorlage.

Wie es nach dem Beschluss weitergeht

Haltestellen, die bei Straßenbaumaßnahmen barrierefrei ausgebaut werden können, sind in der Prioritätenliste nicht aufgeführt. Es gibt zudem 22 Standorte, für die bisher kein abschließendes Konzept, sondern nur Vorentwürfe für den Umbau vorliegen, die noch überarbeitet oder beschlossen werden müssen.

Das Vorhaben, alle Bushaltestellen im Stadtgebiet nach einer Prioritätenreihung barrierefrei auszubauen, geht auf einen Grundsatzbeschluss vom 19. Dezember 1995 zurück. Wenn die aktuelle Vorlage beschlossen wird, sollen in den kommenden Jahren Niederflurbusse eingesetzt und alle Bushaltestellen in mit mindestens 18 Zentimeter hohen Bordsteinen ausgestattet werden.

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