IPads für Schüler Am Aloisiuskolleg sollen Tablets beim Lernen helfen

Bad Godesberg · Ein Teil der rund 700 Schüler des Aloisiuskollegs in Bad Godesberg sollen im Laufe des Schuljahrs jeweils ein IPad erhalten. Die Geräte sollen zum Beispiel dabei helfen, handschriftliche Notizen in einen Text umzuwandeln. Los geht es ab den siebten Klassen.

 Lehrerin Raffaela Langner-Rüb nimmt die Tablets mit ihrer Klasse in Betrieb.

Lehrerin Raffaela Langner-Rüb nimmt die Tablets mit ihrer Klasse in Betrieb.

Foto: Axel Vogel

Am Freitagmorgen herrschte unter den Schülern der Jahrgangsstufe zehn im Aloisiuskolleg (AKO) eifrige Betriebsamkeit. Aidas (15), Lennart (15) sowie insgesamt etwa 110 Mitschüler waren mit etwas beschäftigt, dass gerade für Jugendliche dieses Alters, die sich für den Bereich IT interessieren, spannend sein dürfte: mit der Einrichtung eines neuen Tablets. Bei der Einrichtung der IPads samt Tastatur und elektronischem Eingabestift half Lehrer Immo Krupke, der so etwas wie der IT-Koordinator der Schule ist. Für Krupke ein durchaus besonderer Tag, denn bei der Ausrüstung einer Jahrgangsstufe der Schule soll es längst nicht bleiben, so Krupke. Fast alle der rund 700 Schüler sollen im Laufe des Schuljahrs Schritt für Schritt ein IPad bekommen –  außer den Klassen fünf und sechs.

In den neunten Klassen habe man laut Krupke bereits angefangen die IPads zu testen, und nun sei die Jahrgangsstufe zehn an der Reihe. Das habe auch damit zu tun, dass die Schüler dort bald etwa mit einem grafischen Taschenrechner im Mathematikunterricht arbeiten müssten: „Damit das früh anlaufen kann, haben wir jetzt die Schüler der zehnten Klassen mit den Geräten ausgerüstet.“

US-Hersteller überzeugt Lehrer

Warum die Wahl ausgerechnet auf das Tablet eines namhaften Anbieters aus den USA fiel, erklärt Krupke so: „Wir haben uns eine Menge verschiedener Geräte, nicht nur Tablets, sondern auch Notebooks angeschaut.“ Man sei dann bei den Tablets des US-Herstellers quasi hängen geblieben, „weil der administrative Aufwand und die technischen Schwierigkeiten“ bei dem Gerät vergleichsweise gering sei, insbesondere auch aus Sicht der Lehrer. Hinzu kommt, so Krupke: „Der Hersteller ist gut etabliert bei den Lernapps.“

Stichwort Apps: Alle Geräte verfügen über eine schlanke Grundausstattung wie ein Schreibprogramm, ein Tabellenkalkulationsprogramm sowie ein Notizenprogramm, mit dem sich handschriftliche Notizen in einen Text umwandeln lassen. Krupke betont dabei ausdrücklich: „Das System entsteht gerade erst.“ So probiere man beispielsweise gerade einen sogenannten Klassenraum-Manager aus. „Mit dieser App können Lehrer steuern, welche Apps die Schüler für den Unterricht benutzen dürfen.“ Weitere Fachschaftsprogramme müssten dann in die Lehrerschaft eingebracht werden.

Erleichterung für die Schüler

Für Schüler und das Lernen sei das IPad auf jeden Fall eine Erleichterung: „Wir sammeln zwar jetzt gerade erst die Erfahrungen, aber ich habe bereits Oberschüler, die mit den Geräten arbeiten, und die sind sehr zufrieden“, sagt Krupke: „Man kann viel leichter als bislang einen Text ersetzen und verändern sowie Arbeitsblätter bearbeiten“. Zudem habe er auch festgestellt, "dass Schüler, die bislang sehr unorganisiert gewesen sind, jetzt sehr viel organisierter an die Sache herangehen“.

Die mit allem Zubehör rund 500 Euro teuren Tablets gehören laut Krupke zwar der Schule. Aber die Schüler dürfen die Geräte ganztägig nutzen, auch zu Hause: „Damit sind wir gut aufgestellt, wenn es nochmals einen Lockdown geben sollte.“ Allerdings würden auch die Eltern einen Beitrag leisten, und zwar mit einer monatlichen Rate von rund 20 Euro. Am Ende der Laufzeit könnte das Geräte dann für einen Restpreis übernommen werden.

Beim Umgang mit den Tablets ist dem stellvertretenden Schulleiter Mathias Molzberger vor allem eine Botschaft wichtig: „Schüler sollen auch in einer sich stark verändernden digitalen Welt sich zu einer reifen Persönlichkeit entwickeln.“ Daher gehe es auch um eine kritische Reflektion der Technik. Nicht von ungefähr legte man im AKO in den Klassen fünf und sechs daher noch besondere Werte auf andere Werte wie die kognitive und soziale Entwicklung der Schüler. Das folge laut Molzberger Ignatianischer Pädagogik, der sich die Schule verpflichtet habe.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort