Alte Schule Muffendorf Ortsausschuss will Schulleiter-Haus als Vereinshaus nutzen

Bad Godesberg · Das Schulleiter-Haus der alten Schule in Muffendorf verfällt immer mehr. Die Stadt schätzt derzeit die Kosten für die Instandsetzung. Der Ortsausschuss regt an, es als Vereinshaus zu nutzen.

 Leerstand seit mehr als einem Jahrzehnt: Das alte Muffendorfer Schulhaus könnte ein Begegnungszentrum werden.

Leerstand seit mehr als einem Jahrzehnt: Das alte Muffendorfer Schulhaus könnte ein Begegnungszentrum werden.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Als große Zahl steht „1902“, das Baujahr der alten Schule Muffendorf beziehungsweise zumindest des alten Schulleiter-Hauses, am Giebel des Backsteingebäudes an der Klosterbergstraße. Und seit mehr als einem Jahrzehnt gibt es keine neue Verwendung für das Schulleiter-Haus. Um eine sinnvolle Nutzung der Fläche zu ermöglichen, müsste ins Gebäude investiert werden.

Letzter Nutzer des Schulleiter-Hauses war die Familie des ehemaligen Schulleiters Vogt. Dessen Name steht sogar noch auf dem Klingelschild. Und wenn es nach dem Ortsausschuss Muffendorf geht, könnte in den Räumen ideal ein Begegnungszentrum entstehen. Die Vorsitzende des Ortsausschusses, Hilde Dörrstock, hat sogar schon Interessensbekundungen von Vereinen und Institutionen aus anderen Bad Godesberger Ortsteilen erhalten, nachdem bekannt wurde, dass der Ortsausschuss das Thema bei der Stadtverwaltung platziert hat.

„Die alte Schule in Muffendorf ist ein Stück Muffendorfer Heimatgeschichte. Das Gebäude ist leider seit Jahren in einem schlechten Zustand und darf nicht weiter dem Verfall preisgegeben werden. Die Stadt ist hier in der Verantwortung, zu investieren und ein Gesamtkonzept für das Gebäude vorzulegen“, äußerte zum Thema der Bezirksbürgermeister von Bad Godesberg, Christoph Jansen. „Da die alte Schule jetzt schon von den Bergfunken genutzt wird, finde ich die Idee attraktiv, zukünftig aus dem benachbarten Gebäude ein Vereinshaus zu machen, welches auch andere Bad Godesberger Vereine nutzen können. Nimmt man die Entwicklung des gesamten Grundstücks in den Blick, wären sicher auch noch andere Konzepte denkbar. Priorität muss aber die Rettung des alten Schulgebäudes haben,“ sagte Jansen weiter.

Ortstermin mit Lutz Leide geplant

Zudem plant der Bezirksbürgermeister, einen Ortstermin mit dem Leiter des städtischen Gebäudemanagements, Lutz Leide, zu organisieren, wenn dies die Corona-Bestimmungen wieder zulassen.

Aktuell gibt es zum Thema „alte Schule Muffendorf“ eine große Anfrage des Bürger Bunds Bonn (BBB). Darin wird nach der Beurteilung der Bonner Stadtverwaltung für eine mögliche künftige Nutzung des zurzeit nicht nutzbaren Teils des Hauses Vogt (Altes Schulleiter-Haus) durch den Ortsausschuss Muffendorf als Begegnungsstätte gefragt.

Geklärt werden soll zunächst, welche baulichen Maßnahmen im Falle einer Nutzung als Begegnungsstätte aus Sicht der Verwaltung erforderlich sind und welche Kosten für die Instandsetzung des Gebäudes zu diesem Zweck anfallen könnten. Geprüft wird derzeit auch nach einer Begehung des Objekts mit Einbindung der Unteren Denkmalbehörde eine neue Bewertung der Bausubstanz.

Auf Anfrage bestätigte Andrea Schulte aus dem Bonner Presseamt: „Die Stellungnahme der Stadt wird derzeit abgestimmt und dann im Rats- und Informationssystem Allris veröffentlicht. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir dem nicht vorgreifen können.“ Vom früher als Schulhof genutztem Bereich aus gesehen wird der benachbarte Gebäudeteil von Klassenräumen schon seit mehr als drei Jahrzehnten von der Großen Karnevalsgesellschaft Bergfunken als Vereinshaus genutzt. Für die Bergfunken hat sich, wie deren Vorsitzender Christoph Orts sagt, im vergangenen Jahr nach erfolgreichen Gesprächen mit der Stadtverwaltung einiges getan. Es gab viele Termine mit Handwerkern, der unteren Denkmalschutzbehörde und dem Gebäudemanagement der Stadt Bonn. „Wir werden auch langfristig weiterhin die Mieter des Bergfunkenhauses bleiben, dafür hat sich Bezirksbürgermeister Christoph Jansen starkgemacht, auch dafür, dass dringend Sanierungen durchgeführt werden müssen.“ Zwischenzeitlich wurden die Fassaden an den Stirnseiten des Hauses neu verputzt. Die Hebeanlage im Keller wurde getauscht, die Heizungsanlage wurde überprüft und repariert, die Regenrinnen wurden erneuert und die Elektrik wurde erneuert.  Es gibt noch einige Baustellen, wie die Holzverkleidung der Fenster, die in nächster Zeit in Angriff genommen werden sollen.

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