Attacke in Bad Godesberg 25-Jähriger muss nach sexueller Nötigung ins Gefängnis

Bonn · Weil er eine 33-Jährige aus Bad Godesberg sexuell genötigt hat, muss ein abgelehnter Asylbewerber nun ins Gefängnis. Ein Anwohner hatte der Frau nach dem Vorfall geholfen.

 Ein 25-jähriger abgelehnter Asylbewerber muss nach einer sexuellen Nötigung in Bad Godesberg ins Gefängnis.

Ein 25-jähriger abgelehnter Asylbewerber muss nach einer sexuellen Nötigung in Bad Godesberg ins Gefängnis.

Foto: dpa/Peter Steffen

Vor einem Bonner Schöffengericht ist ein 25-jähriger abgelehnter Asylbewerber zu einer Freiheitsstrafe von anderthalb Jahren ohne Bewährung verurteilt worden. Die Richter befanden ihn der sexuellen Nötigung für schuldig. Er hatte am Abend des 1. Februar einer 33-jährigen Godesbergerin zunächst an das Gesäß gefasst, sein Opfer dann von hinten festgehalten und mehrfach intim berührt. Schreie der Frau riefen aber einen Anwohner auf den Plan, der den Angreifer zur Flucht nötigte.

Bereits ein erstes Kompliment in der U-Bahn hatte die 33-Jährige misstrauisch werden lassen: „Du bist hübsch“, ließ der unbekannte Mitfahrer die Godesbergerin wissen, die sich in der Linie 63 auf dem Heimweg aus der Innenstadt befand. Vorausgegangen war den Worten aber kein Flirtversuch der Frau, sondern die klare Aufforderung, in der Bahn doch bitte den vorgeschriebenen Mund-Nase-Schutz zu tragen. Dem kam der Mann zwar widerwillig nach, nachdem aber beide die Bahn an der Haltestelle Stadthalle verlassen hatten, verfolgte der Unbekannte die Frau, die in Richtung Friedrich-Ebert-Straße lief.

Auf Höhe des dortigen Altersheims schloss er dann zu seinem Opfer auf und berührte die junge Frau am Gesäß. Diese quittierte die Belästigung mit einer spontanen Ohrfeige, wandte sich wieder um und versuchte, ihren Weg fortzusetzen. Daran hinderte sie der Unbekannte allerdings und hielt die Frau von hinten fest. Den erneuten Versuch, sein Opfer trotz Gegenwehr intim zu berühren, musste der Täter aber erfolglos beenden. Angstschreie der Frau hatten nämlich die Aufmerksamkeit von Anwohnern erregt, woraufhin der Mann das Weite suchte.

Anwohner hilft 33-Jähriger

Mit den Worten „Da ruft jemand um Hilfe“ habe seine Tochter ihn aufgeschreckt, sagte ein 54-jähriger Anwohner als Zeuge aus. Daraufhin sei er auf die Straße getreten, wo er trotz der Dunkelheit eine Person bemerkte, die eine andere von hinten umklammert hielt. „Its my wife“, habe der Mann gerufen. Dann ließ er sein Opfer los und rannte davon. Die sichtlich erleichterte Frau fand dann Hilfe in der Wohnung des Zeugen, von wo aus sie die Polizei benachrichtigte.

Dank einer genauen Personenbeschreibung und guter Aufnahmen der Überwachungskamera der U-Bahn machten die Ermittler den Mann schnell ausfindig: Im Rahmen einer Umfeldbefragung hatte ein Sicherheitsmann des nahegelegenen Flüchtlingsheims in der Deutschherrenstraße den Mann sofort erkannt. Vor dem Amtsgericht räumte der Angeklagte den Übergriff im Grundsatz ein: Er habe getrunken – erinnere sich nur noch an seine Umklammerung und die Ohrfeige.