Vandalismus in City Unbekannte attackieren Pizzeria San Marco in Bad Godesberg

Bad Godesberg · Vier große Scheiben der Pizzeria San Marco an der Alten Bahnhofstraße sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag von Unbekannten zerstört worden. Die Polizei schätzt den Schaden auf 10.000 Euro.

 Notdürftig sind die kaputten Scheiben der Pizzeria San Marco in der Alten Bahnhofstraße geflickt worden Der Inhaber muss den Schaden nun mit der Versicherung klären.

Notdürftig sind die kaputten Scheiben der Pizzeria San Marco in der Alten Bahnhofstraße geflickt worden Der Inhaber muss den Schaden nun mit der Versicherung klären.

Foto: Max Mühlens

Gino Cammarata sitzt am Montagmittag an einem Tisch in seiner Pizzeria und Gelateria San Marco. Vor ihm ein dicker Ordner mit Versicherungsunterlagen, die er alle ganz genau studiert. Der 65-Jährige ist Opfer von Vandalismus geworden.

Fast keine Glasscheibe der in Bad Godesberg sehr bekannten Pizzeria, die sich direkt am Eingang des U-Bahnhofes „Bad Godesberg Bahnhof“ in der Alten Bahnhofstraße befindet, ist verschont geblieben. Nun muss der hohe Schaden an dem kleinen Restaurant reguliert werden. Nicht nur neue Scheiben, sondern auch eine neue Beschriftung ist nötig.

Laut Cammarata, der nun seit 23 Jahren die Pizzeria betreibt, sollen Unbekannte in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Scheiben eingeschlagen haben. „Wir haben hier im Lokal einen großen Inbusschlüssel gefunden, an den ein Seil gebunden war“, so Cammarata. Die Polizei habe das Fundstück zur Auswertung mitgenommen.

Öfter Vandalismus in Bad Godesberg

Polizeisprecher Michael Beyer bestätigte dem GA auf Anfrage, dass ein „mögliches Tatmittel“ vor Ort aufgefunden wurde. Gegen 6.45 Uhr wurden die Beamten am Sonntagmorgen zu der Pizzeria gerufen, um das Schadensbild aufzunehmen. „Insgesamt ist ein Schaden von ungefähr 10.000 Euro entstanden“, so Beyer.

In der jüngsten Vergangenheit kam es des Öfteren zu Vandalismus und Einbrüchen in der Bad Godesberger Innenstadt. Zuletzt Mitte Juni, als bislang unbekannte Täter versuchten in mehrere Geschäfte und Cafés einzubrechen. In einigen Fällen waren die Täter auch erfolgreich. In einem Durchgang zwischen der Koblenzer Straße und dem Hubertinumshof wurden zudem Scheiben von insgesamt 13 Schaukästen eingeschlagen.

Cammarata kann nicht verstehen, warum Menschen so etwas machen. „Durch Corona haben wir schon genügend Probleme und nun auch noch das“, so der Gastronom. In der Vergangenheit kam es auch bei ihm immer wieder mal zu Vorfällen. Zuletzt im Juni, als es im Bereich seines Restaurants und der U-Bahn-Unterführung extrem nach Buttersäure roch. Selbst die Feuerwehr war damals mit einem Löschfahrzeug und einem ABC-Erkundungsfahrzeug ausgerückt. Vermutet wurde damals, dass Unbekannte die übelriechende Substanz an der Unterführung aufgebracht haben.

Videoüberwachung erwünscht

Der 65-Jährige wünscht sich eine Videoüberwachung des Areals, die zentral gesteuert wird – beispielsweise von der Polizei. Er glaube nicht, dass eigene Videokameras viel bringen würden. Es müsse sich in diesem Bereich von Bad Godesberg dringend etwas tun, forderte er.

Seit Kurzem besitzt die Bonner Polizei moderne Videoüberwachungssysteme, die sie derzeit an den Wochenenden am Bonner Rheinufer einsetzt. Polizeisprecher Michael Beyer sagte dem GA, dass man die Systeme nicht so einfach nutzen kann, schließlich sei die Überwachung an rechtliche Grundlagen geknüpft. Zum Beispiel Paragraph 15a des Polizeigesetzes in NRW „Datenerhebung durch den offenen Einsatz optisch-technischer Mittel“.

So müssen beispielsweise an dem Ort wiederholt Straftaten begangen worden sein und der Ort durch seine Beschaffenheit Straftaten begünstigen.

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