Spionin lebte in Plittersdorf DDR-Agentin bespitzelte Politiker und Nachbarn in Bonn

Bad Godesberg · Die Top-Agentin Johanna Olbrich lebte bis 1985 in einer Zweieinhalb-Zimmerwohnung in der Steinstraße in Bonn-Plittersdorf. Als DDR-Spionin war sie ab 1966 auf die erste Liga damaliger FDP-Politiker angesetzt. Von jetzt auf gleich wurde sie aus Bonn abgezogen.

 Stasichef Erich Mielke (3.v.r.) mit verdienten Stasi- „Kundschaftern“ im Saal der Volkskammer, darunter Johanna Olbrich (3.v.l.), der frühere Kanzleramtsspion Günter Guillaume (r.) mit seiner Frau Christel.

Stasichef Erich Mielke (3.v.r.) mit verdienten Stasi- „Kundschaftern“ im Saal der Volkskammer, darunter Johanna Olbrich (3.v.l.), der frühere Kanzleramtsspion Günter Guillaume (r.) mit seiner Frau Christel.

Foto: Bundesarchiv (MfS, ZAIG, Fo 0973, Bild 0027)

Ob die heutigen Anwohner der gut bürgerlichen Steinstraße ahnen, wer da vor fast 40 Jahren im Haus Nummer 21 lebte? Sonja Lüneburg nannte sich die nette, alleinstehende Dame in der, wie sie selbst in ihren Erinnerungen schrieb, „schönen Zweieinhalb-Zimmerwohnung“. Die lag nicht nur idyllisch am Rhein, zählte die Dame später als Vorteil auf, sondern auch verkehrsmäßig günstig an der Fähre nach Oberkassel.