Friesdorfer Filmnächte im Freibad Filmnächte im Friesi finden statt

Friesdorf · Freibad-Freunde Friesdorf und Bonner Kinemathek zeigen bei den 9. Friesdorfer Filmnächten die Werke Parasite, The Fisherman‘s Friends, Yesterday und The Peanutbutter Falcon. Die einzige Einschränkung in diesem Jahr: Schwimmen gehen vor oder nach dem Film ist nicht möglich.

 Im Friesdorfer Freibad: Ulli Klinkertz (l.) und Sigrid Limprecht von der Bonner Kinemathek sowie Rafael Röger von den Freibad-Freunden Friesdorf werben für das Programm der 9. Filmnächte.

Im Friesdorfer Freibad: Ulli Klinkertz (l.) und Sigrid Limprecht von der Bonner Kinemathek sowie Rafael Röger von den Freibad-Freunden Friesdorf werben für das Programm der 9. Filmnächte.

Foto: Thomas Kölsch

Die schlechte Nachricht vorneweg: Bei der diesjährigen Ausgabe der beliebten Filmnächte im Friesi ist das Schwimmen untersagt. Die gute Nachricht gleich hinterher: Die besagten Filmnächte finden immerhin statt, was in Corona-Zeiten alles andere als selbstverständlich ist. Und zwar mit einem starken Programm, dass die Freibad-Freunde Friesdorf (FFF) und die Bonner Kinemathek in den vergangenen Wochen zusammengestellt haben. Bis zu 310 Besucher können nach aktuellem Stand an den beiden letzten Juli-Wochenenden (24./25. Juli und 31. Juli/1. August) auf der Wiese des Freibads zum inzwischen neunten Mal einen Hauch von Hollywood erleben.

„Wir haben in diesem Jahr schon einige Veranstaltungen absagen müssen und sind daher ganz besonders froh, dass wir die Filmnächte durchziehen können“, betont Rafael Röger von den Freibad-Freunden Friesdorf. Gleich der Auftakt hat es in sich: Mit „Parasite“ zeigt die Kinemathek eine mitunter recht böse Gesellschaftssatire aus Südkorea, die als erste fremdsprachige Produktion den Oscar für den besten Film des Jahres sowie drei weitere „Goldjungen“ erhielt (insgesamt hat „Parasite“ mehr als 250 Film- und Festivalpreise eingeheimst). Erzählt wird die Geschichte der bettelarmen Familie Kim, deren jüngster Sohn plötzlich die Stelle des Privatlehrers bei den reichen Parks ergattert. Mit Lügen und Intrigen können auch seine Eltern und seine Schwester in den Haushalt integriert werden. Doch dann läuft alles aus dem Ruder und endet blutig.

„Für das Friesi ist dieser dunkle Ton etwas Neues“, erklärt Ulli Klinkertz von der Kinemathek, „aber die Nachfrage nach dem Film ist bundesweit recht groß, so dass wir davon ausgehen, dass er auch bei uns gut laufen wird.“ Abgesehen von „Parasite“ bleiben sich die Filmnächte aber treu und bieten leichte Unterhaltung auf hohem Niveau.

Filmnächte finden auch 2020 statt

So folgt am 25. Juli mit „The Fisherman‘s Friends“ eine urige Musikkomödie über einen Shanty-Chor aus Cornwall, der unerwartet einen Plattenvertrag angeboten bekommt – eine wahre Geschichte mit jeder Menge Charme. „Die Dorfatmosphäre und der typisch britische Humor sind genau das Richtige für Friesdorf“, sagt Klinkertz lachend. Ähnliches gilt für den herrlich skurrilen Film „Yesterday“, in dem die ganze Welt mit Ausnahme eines erfolglosen Singer-Songwriters auf einmal die Beatles und all ihre Hits vergisst.

Zum Abschluss der Filmnächte zeigen die Veranstalter schließlich das Roadmovie „The Peanut Butter Falcon“ über einen jungen Mann mit Down-Syndrom, der aus einem Heim flieht, um Profi-Wrestler zu werden, und dabei einen schlitzohrigen Fischer kennenlernt. „Das hat ein bisschen was von Tom Sawyer unde Huckleberry Finn“, so Klinkertz. „Ein sehr berührender und zugleich überaus lustiger Film, der aber immer noch als Geheimtipp gilt.“

Niemand darf ins Wasser

Wie für Veranstaltungen in Zeiten von Corona üblich, gibt es auch bei den Filmnächten im Friesi einige Einschränkungen zu beachten. „Am schwersten wiegt sicherlich, dass niemand ins Wasser darf, aber aus Hygiene- und Sicherheitsgründen müssen wir in diesem Jahr leider diesen Weg gehen“, so Röger. „Außerdem gilt auf dem Gelände Maskenpflicht, sofern man sich nicht auf seinem Platz befindet.“

Den kann sich jeder in einem von insgesamt acht Blöcken selbst suchen. „Jeder Block ist für 50 Personen vorgesehen“, erklärt Klinkertz. „Gäste können sich in diesen Bereichen so setzen, dass der Mindestabstand zu den anderen eingehalten werden kann, gleichzeitig kann man aber auch zu zweit oder zu viert kommen und sich einen gemeinsamen Platz suchen.“ Ein Stand mit Getränken und Bratwurst sorgt für die Verpflegung der Besucher. Für Menschen mit einer körperlichen Behinderung stehen eine begrenzte Anzahl von Sitzmöglichkeiten zur Verfügung. Bei starkem Wind, Gewitter oder Starkregen müsste die Vorführung kurzfristig abgesagt werden.

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