Jugendliche sind polizeibekannt Zwei 16-Jährige beschädigen 34 Autos in Friesdorf

Friesdorf · In der Nacht zum Montag haben zwei 16-Jährige in Friesdorf 34 Autos beschädigt. Teilweise entwendeten sie aus den Fahrzeugen auch Wertgegenstände. Der Polizei sind die Jugendlichen bereits bekannt.

 In Friesdorf sind Scheiben von abgestellten Fahrzeugen eingeschlagen worden.

In Friesdorf sind Scheiben von abgestellten Fahrzeugen eingeschlagen worden.

Foto: Thomas Leurs

Ein außerordentlicher Fall von Vandalismus in der Nacht auf Montag führte für Anwohner in Friesdorf zu einem bösen Erwachen. Zwei 16-jährige Jugendliche sollen dort nach Angaben der Polizei am frühen Morgen insgesamt 34 Autos beschädigt haben. Beamte der Wache Bad Godesberg konnten beide am Tatort stellen.

Aufmerksame Zeugen hatten gegen 1.20 Uhr zwei Personen auf der Ürziger Straße beobachtet, die sich an mehreren geparkten Autos zu schaffen machten. Nachdem sie die Polizei verständigt hatten, eilten mehrere Streifenwagen nach Friesdorf. Auf der Straße „An Brenigs Ziegelei“ konnten laut Polizei zwei junge Männer, die der von den Zeugen übermittelten Beschreibung entsprachen, gestellt werden.

Zu den Zeugen gehört auch  Aysete Yavuz. „Ich habe in der Nacht plötzlich ein lautes Krachen gehört“, erzählt die 25-Jährige dem GA. Als sie aus dem Fenster an der Ecke Ürziger Straße/Bernkasteler Straße sah, habe sie noch die zwei Jugendlichen gesehen, wie sie in einen Wagen griffen und daraufhin davon liefen.

Dominik Klaite, dem Besitzer dieses Wagens, ist so etwas noch nie passiert. „Und ich lebe hier schon mein ganzes Leben“, sagt der 30-Jährige. Um 3 Uhr nachts habe die Polizei bei ihm geklingelt und ihn über den Vorfall informiert. Mit einem Stein haben die Täter an der Beifahrertür die Scheibe zerschlagen und das Handschuhfach durchwühlt. An der Fahrerseite haben die Täter den Reifen zerstochen. Auch Beute haben die Jugendlichen gemacht. „Die Sporttasche ist weg“, sagt Klaite – inklusive Turnschuhen und einem iPod.

Doch nicht nur dort haben die Jugendlichen gewütet. Zur Mittagszeit stehen im Promenadenweg vier Autos hintereinander, bei denen jeweils ein Reifen zerstochen wurde. Einer der vier Wagen wird gerade abgeschleppt und gehört Johannes Dieter Schlug. Der 76-jährige alteingesessenen Bad Godesberger ist fassungslos. „Heute Morgen hat die Nachbarin geklingelt und uns gesagt, dass bei uns ein Reifen zerstochen wurde“, sagt er. Über das Motiv der Täter kann er nur mutmaßen. „Sie hatten wohl Langeweile oder was getrunken.“ Es werde ja viel gesagt, dass der Frust bei den jungen Leuten wegen Corona hoch sei, er denke da etwa an die Krawalle unlängst in Stuttgart. „Aber das kann es doch nicht sein“, meint Schlug. Dabei habe er Glück, dass nur ein Reifen kaputt ist.

Thorsten Wanner gehört der Wagen direkt dahinter im Promenadenweg. „Zwei Kunden von uns haben auch einen kaputten Reifen“, sagt der Servicetechniker. Er könne den Reifenwechsel zum Glück selber machen.

Insgesamt 34 Pkw sind beschädigt worden, bilanziert die Polizei. Dabei waren Scheiben eingeschlagen oder Reifen zerstochen worden. In einigen Fällen haben die mutmaßlichen Täter auch Gegenstände aus dem Inneren der Fahrzeuge mitgehen lassen. Die beschädigten Autos standen an der Hochkreuzallee, im Promenadenweg, in der Ürziger Straße, der Elsässer Straße sowie Im Erlengrund.

Nach ersten Ermittlungen und der Feststellung seiner Personalien wurde einer der beiden 16-Jährigen vor Ort entlassen. Sein ebenfalls 16 Jahre alter Begleiter wurde zunächst vorläufig festgenommen und ins Polizeipräsidium gebracht. Dort habe das Kriminalkommissariat 32 die weiteren Ermittlungen gegen ihn übernommen. Da auch für ihn keine Haftgründe vorlagen, wurde er nach Rücksprache mit der Bonner Staatsanwaltschaft am Vormittag entlassen, so die Polizeibeamten. Gegen beide Jugendlichen, die der Polizei bereits wegen Eigentums- und Gewaltdelikten bekannt sind, werde nun weiter ermittelt.

Erneut führten die schnellen Notrufe von aufmerksamen Zeugen zur Ermittlung von Tatverdächtigen. Generell appelliert die Bonner Polizei, bei verdächtigen Wahrnehmungen umgehend den Notruf 110 zu wählen, aufmerksam zu bleiben und der Polizei die Beobachtungen zu schildern.

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