Zehn Jahre Godesberger Literaturpreis Wettbewerbs-Beiträge kommen aus Deutschland und Österreich

Bad Godesberg · Im Jubiläumsjahr stehen nun die Finalisten für 2021 fest. 250 Autoren aus ganz Deutschland und Österreich haben sich beteiligt. Am 27. August werden sich die acht Schriftsteller dem Finale in der Parkbuchhandlung stellen.

 Die Organisatorin des Wettbewerbs, Barbara Ter-Nedden, blättert in ihrer Buchhandlung in den Anthologien der vergangenen Jahre.

Die Organisatorin des Wettbewerbs, Barbara Ter-Nedden, blättert in ihrer Buchhandlung in den Anthologien der vergangenen Jahre.

Foto: Maximilian Mühlens

Es ist wieder soweit: Die Jury des Vereins Lese-Kultur Godesberg hat nach intensivem Textstudium von 250 Einsendungen die acht Anwärter auf den diesjährigen Godesberger Literaturpreis benannt. Am 27. August werden sich die aus ganz Deutschland und Österreich stammenden acht Schriftsteller ab 19 Uhr dem Finale am neuen Standort der Parkbuchhandlung, Am Michaelshof 4 B, stellen. „Damit schlagen wir in der Bonner Literaturszene ein weiteres Kapitel unseres Literaturwettbewerbs auf: Wir vergeben den Preis seit zehn Jahren“, erklärt Barbara Ter-Nedden, die Vereinsvorsitzende. Anfangs hatte ihre Parkbuchhandlung den Wettbewerb ausgeschrieben. Seit 2015 vergibt der Verein den Haupt- und den Publikumspreis für Texte aller Genres, der bislang unveröffentlicht sein müssen und von der sechsköpfigen Jury anonymisiert gelesen werden.

Finalisten reisen aus ganz Deutschland und Österreich an

Nach Godesberg anreisen werden dieses Jahr ganz unterschiedliche Schriftsteller. Da sind einmal erfahrene Schreiberinnen wie Anke Laufer aus Villingen von der Autorengruppe „Die LiteRatten“ und Sabine Frambach aus Mönchengladbach, die 2017 den Tambach-Dietharzer Wunderwasser-Krimipreis erhielt. Das Gleiche gilt für den Berliner Kulturvermittler und Prosaisten Norbert Wollschläger sowie den Trierer Autoren Klaus Gottheiner, der 2016 beim Würth-Literaturpreis erfolgreich war. Mit dem Hamburger Lyriker und Erzähler Paul Jennerjahn und Ganna Gnedkova aus Wien, die 2020 im Rahmen des österreichischen Exilliteraturpreises ausgezeichnet wurde, kommen aber auch Aufsehen erregende Nachwuchsautoren nach Godesberg. Ebenfalls aus Österreich wird die Lyrikerin und Übersetzerin Franziska Bauer erwartet. Und nicht zuletzt wird der Dresdener Liedermacher, Drehleierspieler und Maler Geralf Grems Farbe in den Wettbewerb bringen.

Sechsköpfige Jury entscheidet über Finalisten

„Der Godesberger Literaturwettbewerb ist für die Autoren auch eine Chance, eigene Perspektiven zu erweitern und Lebenswelten in dieser komplexen Welt zu erfahren“, erklärt Ter-Nedden für die Jury, der auch die ehemaligen Schulrektorin Annie Kawka-Wegmann, die Kulturintendantin der Uni Bonn Anja Stadler, die Germanistikprofessoren Norbert Oellers und Georg Guntermann und der GA-Redakteur Rüdiger Franz angehören. Autoren seien aber auch Späher, die Stimmen hörbar machten. „Sie lauschen, wachen, vernehmen, was geschieht. In den Köpfen, den Gefühlen, der Welt. Und überführen das in die Wirklichkeit der Literatur.“

Den Godesberger Literaturpreis gibt es seit 2011

2011 war der Godesberger Literaturpreis auf Wunsch regionaler Autoren zustande gekommen. Die Abschluss-Lesung fand das erste Mal in der ehemaligen Spanischen Botschaft statt und war ausschließlich für Bonner Schreibende ausgelegt. Seit 2015 sind generell deutschsprachige Autoren eingeladen, am Wettbewerb teilzunehmen. Es wird ein Preisgeld von 1500 Euro ausgeschrieben, das der Verein Lese-Kultur Godesberg bereitstellt. Damit erhöhte sich die Anzahl der Einsendungen beträchtlich. Es kämen seither Texte „quer durch den Gemüsegarten“ herein, erklärte 2018 im GA-Interview Germanistikprofessor Norbert Oellers, der seit Beginn in der Jury mitarbeitet. „Und da ist wohl kaum ein Bertold Brecht oder Thomas Mann dabei.“ Aber trotzdem verschaffe der Preis immer wieder Autoren von Format die verdiente Öffentlichkeit.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort