Für Großgeräte fehlt Fläche Warum Kinder in Bonn-Pennenfeld bei neuen Spielplätzen leer ausgehen

Pennenfeld · Eigentlich müsste laut Bedarfsplan in Pennenfeld mehr Spielfläche zur Verfügung stehen. Dafür setzt sich die CDU ein. Ohne Erfolg. Die Stadt erklärt, warum das nicht geht.

Der Ortseingang Pennenfeld: In Sachen Spielplätzen sieht es für die Kinder dort nicht besonders gut aus.

Der Ortseingang Pennenfeld: In Sachen Spielplätzen sieht es für die Kinder dort nicht besonders gut aus.

Foto: Axel Vogel

Diese Nachricht dürfte der CDU und Familien mit kleinen Kindern nicht schmecken: Pennenfeld wird laut der Verwaltung keinen neuen Spielplatz bekommen. Die Christdemokraten hatten angeregt, dafür im Ort einen Platz zu suchen. Nun kommt das Thema noch einmal anlässlich der Beratungen zur aktuellen Spielplatzbedarfsplanung in die Bezirksvertretung Bad Godesberg.

Im Spielpatzbedarfsplan werden die Versorgungsquoten in jedem Stadtbezirk untersucht: „Ziel ist es, für alle Bonner Kinder ein leicht erreichbares, bedarfsgerechtes Spielplatzangebot anbieten zu können“, heißt es darin. „Als bedarfsgerecht wird eine Versorgung mit Spielplatzflächen von sechs bis elf Quadratmeter pro Kind im Alter bis 14 Jahren angesehen.“ Es sei anzustreben, das in jedem Bezirk zu erfüllen.

Nun hat die CDU herausgefunden, dass für den Planungsraum Godesberg-Süd, Rüngsdorf und Lannesdorf über ausreichend Spielplatzfläche verfügen, „während Pennenfeld mit nur circa einem Quadratmeter pro Kind unter 15 Jahren schlecht ausgestattet ist“, sagt Inge Stauder (CDU).

„Die Kinder, die im nördlichen Teil von Pennenfeld wohnen, können zwar noch den großen Spielplatz Rigal´sche Wiese erreichen, und die im südlichen Teil wohnen, den Spielplatz auf der Meitnerstraße Ecke Merianstraße“, sagt Stauder. Doch dazwischen – beide Plätze liegen weit auseinander – fehle es an Rutschen, Klettergerüsten und Sandkästen. Stauder: „Der Hinweis auf die Nutzung vorhandener Schulhöfe und den Sportplatz Pennenfeld ist kein Ersatz für einen fehlenden Spielplatz, da diese Flächen aufgrund der Nutzung durch Schulen und Sportvereine auch tagsüber nur sehr eingeschränkt zur Verfügung stehen.“

CDU: Immer mehr Kinder in Pennenfeld

In Pennenfeld gibt es viele große Wohnblöcke und zahlreiche Neubauten wie an der Marta-Worringer- und der Charlotte-von-Stein Straße, „in denen sehr viele Kinder wohnen, sodass in Pennenfeld aufgrund steigender Kinderzahlen die Neuanlage eines großen Spielplatzes mit attraktiven Spielgeräten für alle Altersklassen sehr wünschenswert wäre“, so die CDU. Es wäre zudem ein Ort der Begegnung, der das Gemeinschaftsgefühl stärke.

Mindestens sechs Quadratmeter je Kind sind das Ziel: Das lasse sich aber nicht erreichen, wenn die Freiflächen fehlten, heißt es bei der Stadt: „Während viele Ortsteile über eine sehr gute Spielplatzversorgung verfügen, sind einige Bereiche daher leider unterversorgt, sodass Kinder aus diesen Stadtteilen weitere Wege in Kauf nehmen müssen, um Spielplätze zu erreichen.“

In Pennenfeld und im näheren Umfeld gibt es nach Angaben der Verwaltung keine städtische Fläche, auf der die Anlage eines attraktiven Spielangebotes möglich ist. „Hierzu sind Flächen von mindestens 800 Quadratmetern nötig.“ Gerade größere Klettergeräte, die auch für ältere Kinder attraktiv sind, benötigten ausreichend Fallschutzflächen. Außerdem müsse es Bäume für genügend Schatten geben, dazu Platz für freies Bewegungsspiel. „Auch für kleinere Kinder sind ausreichend Spielmöglichkeiten notwendig. Dadurch erhöhen sich die Flächenanforderungen deutlich“, so die Stellungnahme.

Stadt: Umliegende Spielplätze für Kinder aus Pennenfeld erreichbar

In der Bezirksvertretung kam bereits die Fläche zwischen dem Schulgebäude und der Max-Planck Straße zur Sprache. Die muss laut Stadt aber dauerhaft für schulische Zwecke erhalten bleiben, „um aufgrund steigender Schülerzahlen baulich reagieren zu können“.

Im Stadthaus ist man der Meinung, dass die Spielplätze Rigal‘sche Wiese, Splickgasse und Meitnerstraße Ecke Merianstraße für Kinder aus Pennenfeld erreichbar sind. Auch der Spielplatz Kapellenweg könne genutzt werden – für die Kleinsten schwierig, weil sie B9 und Bahn queren müssen. Da sollte dann ein Erwachsener dabei sein. Letzte Alternative: „Mit der geplanten Neugestaltung des Spiel- und Bolzplatzes Honnefer Straße stehen weitere Spielmöglichkeiten zur Verfügung“, so die Stadt.

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