Kurpark in Bad Godesberg Fische werden während der Weihereinigung umgesiedelt

Bad Godesberg · Mitarbeiter vom Amt für Umwelt und Stadtgrün befreien seit Montag den Kurpark-Weiher in Bad Godesberg von Müll und Dreck. Wird der Weiher nicht gereinigt, hat das ernste Konsequenzen für die Tiere.

Die Mitarbeiter vom Amt für Umwelt und Stadtgrün reinigen den kleinen See im Bad Godesberger Kurpark.

Die Mitarbeiter vom Amt für Umwelt und Stadtgrün reinigen den kleinen See im Bad Godesberger Kurpark.

Foto: Niklas Schröder

Der alljährliche Frühjahrsputz des Weihers im Bad Godesberger Kurpark ist seit Montag im vollen Gange. In Gummistiefeln bewegen sich Mitarbeiter vom Amt für Umwelt und Stadtgrün durch das seichte Wasser. Sie harken Laub vom Boden und sammeln viele Fische ein.

„Wir reinigen den See vor der Brutzeit der Wildenten und Laichzeit der Fische, damit wir die Tiere nicht stören und wir vor der Vegetationsphase fertig sind“, erklärt Gartenmeister Nicolas Siebke. Die Arbeiten sind nötig, weil Frost und Sonnenstrahlen sich über das Jahr auf die Betonwanne auswirken. „Es kann sein, dass der Beton porös ist und es zu undichten Stellen kommt“, erklärt Siebke. Aber auch große Mengen an Biomasse, die sich auf dem Boden ansammeln, müssen beseitigt werden. Unter anderem sind das Äste, Laub und Essensreste von Besuchern. „Durch den massiven Einsatz von Biomasse sinkt der Sauerstoffgehalt im Wasser, und der See kann in den Sommermonaten umkippen“, sagt Siebke. Beschleunigt wird der Prozess von Algenarten, die hier den perfekten Nährboden finden und sich ausbreiten. „Die Folge wäre ein massives Fischsterben. Und andere Tierarten wie Enten finden hier keine Nahrung mehr“, sagt Siebke.

Der Gartenmeister schätzt, dass sich in dem Weiher rund 1200 Fische aufhalten. „Überwiegend leben Stichlinge, Goldfische und Rotaugen in dem Weiher“, sagt Siebke. Teilweise setzen Bürger hier auch unerlaubt ihre Fische aus. Das haben Siebke und seine Mitarbeiter bereits erlebt. Mit Köcher in der Hand fangen die Mitarbeiter die Fische ein und geben sie in mit Wasser befüllte Eimer. Die Fische werden dann zum Übergangsbecken auf einem Betriebshof der Stadt gebracht.

Heimische Enten brüten ab Ende März

 Ein Mitarbeiter trägt einen Fisch zum Eimer.

Ein Mitarbeiter trägt einen Fisch zum Eimer.

Foto: Niklas Schröder

Eine Nilgans-Familie ist den Arbeiten zuvorgekommen. Acht kleine Küken haben bereits ihr Nest verlassen und watscheln hinter ihren Eltern her. Siebke sieht keine Einschränkungen für die Tiere: „Für die ist unsere Arbeit kein großes Problem, ein kleiner Wasserspiegel bleibt ja immer da“, so der städtische Mitarbeiter. „Wenn wir hier weg sind, kehren die zurück und baden sich.“

Heimische Enten brüten hingegen zwischen Ende März und Juni. Ihre Nistplätze sind dann in Wassernähe auf der kleinen Insel in der Mitte des Weihers. Die Stellen habe man vor den Arbeiten kontrolliert, sagt Siebke. „Da ist aber alles leer. Wir achten darauf, dass wir die Arbeiten möglichst schonend für die Tiere durchführen.“

Im ersten Schritt wird langsam das Wasser aus dem Teich durch einen Abfluss gelassen. Stück für Stück sollen sich so alle Tiere auf die Situation einstellen. Ein Gitter, das vor dem Abfluss angebracht ist, sorgt dafür, dass keine Fische eingesaugt werden. Während der Wasserspiegel sinkt, kommen Glasflaschen, Verpackungsmüll und Kleidungsstücke zum Vorschein. Die Arbeiter finden aber auch einen kleinen Roller ohne Lenker.

Ist das Becken freigeräumt, kommt ein Saugwagen der Kanalunterhaltung zum Einsatz: Dieser saugt die Ablagerungen aus dem Ablaufschacht ab, die sich bei der Reinigung des Beckens ansammeln.

Pumpen werden gewartet

Weiter untersuchen die städtischen Mitarbeiter das 2000 Kubikmeter große Becken auf undichte Stellen, gelöste Abklebungen sowie Risse und reparieren diese. Zur gleichen Zeit werden auch die Wasserfontänen und Pumpen gewartet. Diese müssen in ihrer Funktion überprüft werden, da sie für die Belüftung des Wassers sorgen. Nach Abschluss der Reinigungsarbeiten am Freitag werden am Montag die Fische ins frisch gefüllte Becken gelassen. „Wir gehen stark davon aus, dass wir den Zeitplan einhalten“, sagt Siebke.

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