Inés Scharrenbroich hört auf Nach 17 Jahren schließt das Tierfachgeschäft „jau!“ in Mehlem

Mehlem · Inhaberin Inés Scharrenbroich schließt Ende November ihr Tierfachgeschäft „jau!“. Ihren Entschluss begründet sie mit der wirtschaftlichen Situation.

 Inhaberhin Inés Scharrenbroich muss ihr Tierfachgeschäft „jau!“ schließen.

Inhaberhin Inés Scharrenbroich muss ihr Tierfachgeschäft „jau!“ schließen.

Foto: Niklas Schröder

Das Tierfachgeschäft „jau!“ an der Mainzer Straße 151 wird am 30. November schließen. Inhaberin Inés Scharrenbroich erklärt ihren Entschluss mit der wirtschaftlichen Situation des Ladens. Aus gesundheitlichen Gründen musste die 66-Jährige bereits im vergangenen Jahr häufiger den Laden zu lassen. Seitdem bleiben Kunden fern, sodass es sich nicht mehr rechne, erklärt Scharrenbroich. Sie hat einen Räumungsverkauf eingeleitet.

„Ich hätte gerne weitergemacht und finde es schade, dass es jetzt so kommen musste“, sagt die Wachtbergerin. Seit 17 Jahren führt sie das Fachgeschäft für Hund und Katz in Mehlem. Ihre Kundschaft kommt nicht nur aus der Nachbarschaft, sondern auch aus Bonn, Wachtberg und dem Siebengebirge. „Man trifft sich hier und hält einen Plausch. Viele sind nun traurig, dass ich schließe“, erzählt Scharrenbroich. Vor allem ihr Fleisch finde viele Abnehmer. Das Sortiment umfasst aber auch Ausrüstung für Hund und Katze sowie Vogelfutter. Trainingsartikel für den Hund, Lederleinen und Kotbeutel werden regelmäßig gekauft. Zudem ist Scharrenbroichs Expertise gefragt – bei vielen Haustieren kennt sie die Probleme und gibt den Kunden Tipps.

Nach ihrer Arbeit macht Christina Rothstein regelmäßig Besorgungen in Mehlem. Im Laden von Scharrenbroich kauft sie Erdnüsse und tote Würmer für die Vögel. „Man entdeckt hier immer wieder etwas Neues und bekommt auch gute Ratschläge, was die Tiere wann brauchen“, lobt Rothstein das Tiergeschäft. Sie bedauert, dass der Laden bald schließt: „Das hier war für mich immer die nächste Anlaufstelle.“

Birgit Brors aus Remagen braucht für ihren Hund ein neues Halsband. Gedankenverloren studiert sie im Geschäft die unterschiedlichen Größen und Farben. Mit einem blauen Halsband geht sie schließlich zum Verkaufstresen. „Der Laden ist klein und beschaulich und die Verkäuferin ist immer freundlich und zugewandt“, findet Brors. Das kleine Fachgeschäft habe eben seinen ganz eigenen Charme. „Man bekommt hier auch alles, was man braucht“, betont Brors. Leckerchen für den Hund und auch ein Ungezieferhalsband hat sie schon erworben.

Michael Müller holt regelmäßig bei Scharrenbroich das Fleisch für seinen Hund. „Gefrorenes Fleisch kann man schlecht im Internet bestellen, deshalb ist das hier für mich sehr angenehm“, erklärt der Mehlemer. Wenn der Laden bald schließt, wird Müller auf das Auto umsteigen müssen. „Sonst habe ich das immer zu Fuß gemacht, jetzt weiß ich nicht, woher ich das Fleisch bekommen soll“, sagt Müller.

Scharrenbroich sucht noch Abnehmer für das Interieur. Kühltruhen, Regale und weitere Einrichtungsgegenstände stehen im Fachgeschäft. Ab Dezember will die Verkäuferin ihr Rentnerleben auf dem Hof in Wachtberg genießen. „Da gibt es auch viel zu tun. Mir werden aber die Leute fehlen“, sagt Scharrenbroich.

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