Verpuffung forderte zwei Verletzte Feuerwehr rückt zu Brand in Halle der SGL Carbon

Update | Pennenfeld · In Bonn-Pennenfeld sind zwei Menschen bei einem Brand in einer Halle von SGL Carbon verletzt worden. Dort hatte es eine Verpuffung aus einem mehreren hundert Grad heißen Ofen gegeben.

 Am Sonntag musste die Feuerwehr zu einem Brand nach Pennenfeld ausrücken.

Am Sonntag musste die Feuerwehr zu einem Brand nach Pennenfeld ausrücken.

Foto: Petra Reuter

Etwa um 14 Uhr hörten Anwohner am Bahnübergang Drachenburgstraße einen lauten Knall. Weil sie eine Explosion im Werk des Unternehmens sgl carbon vermuteten, riefen sie die Feuerwehr. Die traf kurz darauf vor Ort ein, wo die Feuerwehrleute feststellten, dass bei einer Verpuffung an einem Schmelzofen zwei Mitarbeiter verletzt worden waren, einer davon schwer.

Als erstes traf die Freiwillige Feuerwehr Lannesdorf am Einsatzort ein. Insgesamt rückten rund 30 Feuerwehrleute zum Werksgelände aus. Die Polizei sperrte die Straße kurz nach 14 Uhr, um die Anfahrt für die Feuerwehr, den Rettungsdienst sowie den Notarzt freizuhalten. Vor Ort kümmerten sich die Rettungskräfte um die beiden Verletzten.

Keine Lebensgefahr

Beide Männer wurden zur weiteren Behandlung in die Uniklinik gebracht. „Beide waren ansprechbar“, sagt der Einsatzleiter der Feuerwehr Ralf Krahforst. Sie hätten Verbrennungen davongetragen. Für den Schwerverletzen habe keine Lebensgefahr bestanden. Bei Verpuffungen sei es nicht ausgeschlossen, dass es zu inneren Verletzungen kommt, die nicht gleich erkennbar sind. Beim Einatmen etwa könnten die bis zu 300 Grad heißen Gase die Lunge verletzen.

Die Verpuffung sei bei der Verarbeitung von Granulat entstanden, informierte Krahforst. In der Regel nähmen betriebseigene Kräfte solche Unfälle im Werk in die Hand, so der Einsatzleiter. Neben den Anrufen der Anwohner lief auch ein Hilferuf aus dem Werk bei den Rettungskräften ein. Zu einem Löscheinsatz kam es bei dem Unfall nicht. „Wir haben eher den Rettungsdienst unterstützt“, sagte Krahforst.

Gefahr für Anwohner bestand nicht

Beim Einsatz hatte die Feuerwehr auch Schadstoffmessung gemacht. „Alle waren negativ“, sagte Krahforst. Es habe keine Gefahr für Anwohner und Umwelt bestanden. Gegen 14.45 Uhr übergab der Einsatzleiter alle weiteren Maßnahmen in die Hände werkseigener Kräfte.

Die Polizei gab die Drachenburgstraße nach dem Abrücken der Rettungsfahrzeuge etwa um 15 Uhr wieder frei. Zu einer Verzögerung bei der Anfahrt wegen des gesperrten Bahnübergangs kam es laut Krahforst nicht. In der Regel führen die Einsatzfahrzeuge diesen Abschnitt der Drachenburgstraße ohnehin über die Galileistraße oder andere westlich der Bahn gelegene Straßen an, um das Risiko einer Verzögerung wegen geschlossener Bahnschranken zu vermeiden.

Das Unternehmen SGL Carbon beschäftigt sich unter anderem mit technologisch hochwertigen Materialien für die Automobilbranche, für Luft- und Raumfahrt sowie für Windenergie. Hergestellt und entwickelt werden kohlenstoffbasierte Lösungen und Produkte aus Spezialgraphit, Carbonfasern und Verbundwerkstoffe. Die Produktionsanlagen in Bad Godesberg liegen auf gut 3,5 Hektar direkt am Bahnübergang der Drachenburgstraße zwischen der B9 und der Straße Am Dinaswerk.

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