Mordkommission ermittelt Zweiter Tatverdächtiger nach Messerangriff in Bad Godesberg festgenommen

Update | Bad Godesberg · Eine Mordkommission der Bonner Polizei ermittelt nach einer Messerattacke in Bad Godesberg gegen zwei Jugendliche. Einer der Tatverdächtigen wurde vorläufig festgenommen, der andere sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

 Von dem Messerangriff, bei dem zwei Männer schwer verletzt wurden, zeugt am Tatort nur noch ein Stückchen Absperrband der Polizei.

Von dem Messerangriff, bei dem zwei Männer schwer verletzt wurden, zeugt am Tatort nur noch ein Stückchen Absperrband der Polizei.

Foto: Maximilian Mühlens

Wie die Polizei am vergangenen Freitag mitteilte, kam es am 10. Dezember im Bereich des Hochkreuzes in Plittersdorf zu einem Raub, bei dem zwei junge Männer schwer verletzt wurden. Demnach wurden die 20 und 22 Jahre alten Männer von zwei 17 und 18 Jahren alten Männern, die innerhalb einer fünfköpfigen Gruppe unterwegs waren, gegen 20 Uhr angegriffen. Wie die Polizei nun mitteilte, konnte inzwischen auch der zweite Tatverdächtige festgenommen werden.

Der Angriff soll sich nach GA-Informationen zwischen der Fußgängerampel und Malentes-Theaterpalast auf dem Gehweg ereignet haben. Zunächst forderten die beiden Männer zwei Halsketten des 22-Jährigen ein und rissen sie ihm im weiteren Verlauf der Auseinandersetzung vom Hals. „Im folgenden Gerangel, so der bisherige Ermittlungsstand, verletzten der 17-Jährige und der 18-Jährige die beiden Geschädigten dann mit Messern“, so die Polizei. Die Verletzten flüchteten auf ein nahes Tankstellengelände und riefen die Polizei.

Tankstellen-Chef leistete Erste Hilfe

Ein Mitarbeiter der Tankstelle berichtete, dass sein Chef am Tatabend Hilfeschreie hörte und gleich nach draußen eilte und Erste Hilfe leistete. Die Beamten leiteten eine Nahbereichsfahndung ein, die Gesuchten und ihre drei Begleiterinnen konnten allerdings nicht mehr angetroffen werden. Der Tankstellen-Chef sei von der Polizei auch nach Videoaufnahmen gefragt worden, allerdings hatte keine der Kameras den Tatbereich im Blick.

Aufgrund der Schwere der Tat und der Verletzungen übernahm noch am Abend eine Mordkommission der Bonner Polizei unter Leitung des ersten Kriminalhauptkommissars Michael Brück in Abstimmung mit Staatsanwältin Carola Stagniere die Ermittlungen. Relativ schnell konnten die Ermittler die beiden Tatverdächtigen identifizieren. Polizeisprecher Simon Rott erklärte auf Nachfrage, dass sich Täter und Geschädigte nicht kannten.

Am Dienstag, 14. Dezember, konnte der gesuchte 18-Jährige vorläufig festgenommen und in das Polizeipräsidium gebracht werden. „Nach ersten Ermittlungen wurde er in Ermangelung von Haftgründen wieder entlassen, gegen ihn wird weiter wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung ermittelt“, so die Bonner Polizei in einer Mitteilung.

Inzwischen konnte auch der zweite Tatverdächtige, ein 17-Jähriger, festgenommen werden. Gegen ihn wird wegen eines versuchten Tötungsdeliktes ermittelt. Er hatte seinem Opfer nämlich schwere Verletzungen zugeführt. Der Jugendliche wurde am Samstagmorgen von Zivilfahndern der Kriminalwache in der Bonner Innenstadt festgenommen. Nach der Verkündung des Haftbefehls durch einen Richter wurde er in eine Justizvollzugsanstalt gebracht. Die Ermittlungen gegen ihn und seinen 18-jährigen Mittäter dauern weiter an.

Polizei hat erste Hinweise auf Bande erhalten

Es ist nicht der erste Messerangriff dieser Art in Bad Godesberg. Am 13. November hatte eine Bande gegen 16.40 Uhr einen 13-Jährigen am Ria-Maternus-Platz mit einem Messer bedroht und beraubt. Die Polizei hatte am 8. Dezember Fotos mehrere Unbekannter veröffentlicht und sucht seitdem nach den Flüchtigen. Laut Simon Rott seien bei den Ermittlern einige Hinweise daraufhin eingegangen, die Ermittlungen würden laufen. Der Fall sorgte für Aufsehen, weil der Vater des Opfers dem GA berichtete, dass der 13-Jährige zuvor in einen von Kameras unbeobachteten Bereich gelockt wurde - dort sollte er dann die Wertgegenstände herausgeben. Ebenfalls am 13. November wurde ein 17-Jähriger in der Junkerstraße niedergestochen und lebensbedrohlich verletzt. Wenige Tage später konnten die Ermittler drei Jugendliche aus Bonn festnehmen, gegen zwei Tatverdächtige hatte sich der Verdacht auch erhärtet.

Wir wollen wissen, was Sie denken: Der General-Anzeiger arbeitet dazu mit dem Meinungsforschungsinstitut Civey zusammen. Wie die repräsentativen Umfragen funktionieren und warum Sie sich registrieren sollten, lesen Sie hier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort