Verschönerungsaktion am Dorfplatz In Lannesdorf gibt es nun eine Unterwasserwelt

Lannesdorf · Mit Meerjungfrau, Fisch und „Pümpchen“: Acht Jugendliche haben eine bunte Wasserwelt auf die Mauerwände des Lannesdorfer Dorfplatzes gesprüht. Das fünftägige Kunstprojekt war Teil von mehreren Verschönerungsmaßnahmen im Ort.

 Präsentieren das Werk: Naima Lotfi, Ines Jonas, Felix Cremer, Jesse Schugt, Bennie Sobala, Elena Schwarn und Christine Dieckmann (v.l.n.r.).

Präsentieren das Werk: Naima Lotfi, Ines Jonas, Felix Cremer, Jesse Schugt, Bennie Sobala, Elena Schwarn und Christine Dieckmann (v.l.n.r.).

Foto: Niklas Schröder

Der Dorfplatz in Lannesdorf sei in der Vergangenheit vernachlässigt worden und habe nur wenig zum Verweilen eingeladen, berichtete Ines Jonas vom Quartiersmanagement Lannesdorf/Obermehlem am Samstag. „Besonders die angrenzenden Haus -und Mauerwände waren scheußlich verschmiert.“ Da auf dem Dorfplatz zentrale Veranstaltungen, wie etwa Karneval, Schützenfest oder Martinsfeuer stattfinden, sei eine Verschönerung wichtig gewesen.

Trotz Regen wurde gemalt und gesprüht

In der vergangenen Woche machten sich deshalb sechs Teilnehmende im Alter zwischen 10 und 13 Jahren und acht Jugendliche im Alter zwischen 14 und 21 Jahren ans Werk. „Das Graffiti- und Kinder-Kunstbeteiligungsprojekt sollte dafür sorgen, dass der Dorfplatz wieder ein attraktiver Ort der Begegnung für alle Generationen wird“, sagte Jonas. Laut der Projektleiterin bekamen die Kinder und Jugendlichen so die Möglichkeit, sich für die Ortsgemeinschaft zu engagieren und einzusetzen. „Dadurch, dass die jungen Menschen aktiv zur Verschönerung des Dorfplatzes in Lannesdorf beitragen, verschaffen sie sich eine sichtbare Stimme“, erklärte Jonas. Elena Schwarn etwa bereitete die Woche viel Freude: „Ich habe viele neue Menschen kennengelernt und das Dekorieren der Wand war ein sehr schönes Erlebnis“, sagte die 14-jährige Schülerin. Christine Dieckmann (14) lernte im Projekt einige neue Kunstgriffe.

Jugendliche konnten für Kunst begeistert werden

„Ich habe die Grundlagen gelernt und möchte zukünftig weiter Sprühen.“ Viel gelernt haben auch Jesse Schugt (14) und Felix Cremer (13). „Ich habe viel erfahren, wie man mit Farbverläufen und Schattierung arbeiten kann – das hat mein Bild für Kunst noch mehr erweitert“, betonte Letzterer. Begleitet und angeleitet wurden die Teilnehmer von Künstlerin Naima Lotfi und Graffiti-Künstler Bennie Sobala. Die Kinder und Jugendlichen seien vom ersten Tag an hochmotiviert gewesen.

Jugendlichen sollen sich mehr mit ihrem Umfeld identifizieren

„Besonders Graffiti ist eine Kunstform, die gerade Jugendliche anspricht und ihnen die Möglichkeit bietet, an der Gestaltung des öffentlichen Raumes mitzuwirken und ihn dann auch selbst aktiv zu nutzen. Auf eine für sie damit attraktive Art und Weise setzen sich die Jugendlichen – aber auch die Kinder beim Malprojekt auseinander und identifizieren sich noch ein Stückchen mehr mit der Örtlichkeit“, sagte Jonas. Unter dem Motto „Begegnung“ malten die Schüler in die meterlange Wasserwelt auch Lannesdorfer Sehenswürdigkeiten wie „das Pümpchen.“ Von Anfang an sei wichtig gewesen, die Kinder und Jugendlichen mit ihren Vorstellungen und Ideen mit einzubeziehen, so Lotfi. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass die Kinder gelernt haben, miteinander etwas zu machen.

Projekt hatte viele Förderer und Unterstützer

„Und der Dorfplatz ist jetzt für die Kinder ein wichtiger Platz. Sie haben gelernt, aus etwas, was hässlich war, etwas Schönes zu machen. Und sie haben gelernt, nicht aufzugeben, auch, wenn ein Motiv nicht auf Anhieb gelungen war“, so Jonas. Trotz des schlechten Wetters hätten die Teilnehmer viel Durchhaltevermögen gezeigt. Die Idee zum Projekt stammte vom Arbeitskreis „Kultur(räume) und Begegnung“, der im Oktober 2019 auf der Stadtteilkonferenz des Quartiersmanagements Lannesdorf/Obermehlem gegründet wurde. Außerdem beteiligt waren der Ortsausschuss Lannesdorf, das Quartiersmanagement Lannesdorf/Obermehlem, Manaasil Lernwelten und die katholischen Jugendagentur Bonn. Gefördert wurde das Projekt durch den Quartiersfonds der Bundesstadt Bonn sowie durch die Stiftung der VR-Bank.

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