Bienen für den eigenen Garten Bonner bieten Vermittlungsportal für Imker und Bienenfreunde

Bonn · Die Bienenfreunde „Spubi“ aus Plittersdorf haben ein Vermittlungsportal eröffnet, durch das Imker Bienen abgeben und Privatbürger sie gratis in ihren Garten holen können. Beiden Seiten wird so geholfen – vor allem den Bienen.

 Sie vermitteln Bienen für den eigenen Garten: Markus Koch (l.), Lisa Bartsch und Grischa Wissel sind die Gründer von Spubi.

Sie vermitteln Bienen für den eigenen Garten: Markus Koch (l.), Lisa Bartsch und Grischa Wissel sind die Gründer von Spubi.

Foto: Marco Rauch

Lisa Bartsch, Markus Koch und Grischa Wissel: Das sind die Namen hinter dem Spubi-Projekt. Sie haben es gegründet und gingen im März offiziell online. Alle drei sind um die 30 Jahre alt und kennen sich schon lange. „Als Grischa mit dem Imkern angefangen hat, gab es in der Folge nur noch ein Gesprächsthema – die Bienen“, blickt Lisa Bartsch zurück. Dabei wurde den Dreien mit der Zeit klar, dass Imker mehr als einen Standort benötigen.

Gleichzeitig kennen sie viele Leute, die gerne Bienen im Garten hätten, „jedoch beispielsweise nicht die zeitintensive Pflege und Verantwortung für die Bienenhaltung übernehmen können“, erklärt Koch. Bei Pizza und Kaltgetränk habe man daher im Juli vergangenen Jahres überlegt, wie man dieses Problem lösen könne. So reifte die Idee Spubi.

Doch wie kam es zu diesem Namen? „Es gibt Situationen, in denen sich ein Bienenvolk teilt und ein Teil als heimatloser Bienenschwarm ausfliegt“, erklärt Wissel. Um die Königin versammelt sich dann eine Bienentraube. Für diese suchen sogenannte Spurbienen nach einer neuen Behausung. Die Abkürzung wurde somit zum passenden Namen für die Gruppe.

Auf ihrer Internetseite spubi.de kann über die Suchfunktion seit drei Monaten ein Abnehmer oder Abgeber für Bienen gefunden werden. Insgesamt geht es um mehrere Hunderttausend Insekten. Getestet wurde das Portal vorab von Freunden und Familien der drei Gründer. „Fragen und Probleme, die bereits dort auftauchten, konnten wir somit vor Veröffentlichung noch beantworten und lösen“, berichtet Bartsch. Seit März hat sich das Team von drei auf vier Mitstreiter vergrößert, da ein neuer Mitarbeiter für den Social-Media-Bereich angestellt wurde.

Die Gruppe macht alles nebenberuflich. „Es gibt einen festen Abend in der Woche, an welchem wir uns als Team zusammensetzen und die Ergebnisse der vergangenen Woche sowie die Ziele und Bestrebungen der nächsten Tage, Wochen und Monate besprechen“, sagt Koch. Jeder Einzelne „investiert so viel Freizeit in Spubi, wie er kann und möchte“, aber habe zudem seine festen Aufgaben. Er selbst ist für die technische Weiterentwicklung der Plattform zuständig, Bartsch für die Organisation und die Inhalte auf der Website, während Wissel Blog-Beiträge schreibt und sich um die Kommunikation mit potenziellen Partnern und Sponsoren kümmert.

Dazu gehört beispielsweise die Stadt Bad Honnef, in der Wissel aufgewachsen ist. Die dortigen Blühwiesen bieten den Insekten wertvollen Lebensraum. „Aus unserer Sicht könnten sie zusätzlich und aktiv bevölkert werden“, so Wissel. In naher Zukunft möchte die Stadt die Blühwiesen nun auch über Spubi für Imker zugänglich machen. Einen weiteren Partner hat man im Naturimkerverein Bonn gefunden.

Die drei Gründungsmitglieder sind also emsig wie die Bienen, und das, obwohl sie alle zusätzlich noch in Vollzeitjobs in der Lebensmittel-, der Sanitäts-, sowie der IT-Branche arbeiten. Spubi betrachten sie als „Aushängeschild unserer Werte“. Der Leitspruch lautet: „Lasst uns gemeinsam Gutes tun“. Laut Bartsch leistet jede Person, die die Plattform nutzt, einen „Beitrag zum Erhalt der Artendiversität, ganz individuell nach seinen Möglichkeiten, und wird dazu noch mit leckerem Honig belohnt“.

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