Diskussion geht weiter Bonner Familienbildungsstätten bangen um Förderung für 2023

Bonn/Bad Godesberg · Drei Familienbildungsstätten müssen weiter um eine Förderung ab 2023 durch die Stadt Bonn zittern. Der Finanzausschuss empfahl, die Entscheidung erst nach der Sommerpause zu fällen – ein Problem für die Stätten.

Diskussion geht weiter: Bonner Familienbildungsstätten bangen um Förderung für 2023
Foto: Benjamin Westhoff

Das Zittern um die Bewilligung von städtischen Fördergeldern geht für die drei hiesigen Familienbildungsstätten, das Godesberger Haus der Familie, die Katholische Familienbildungsstätte Lennéstraße sowie die Bonner Werkstatt Friedenserziehung, nun doch weiter. Der Finanzausschuss empfahl dem Stadtrat am Mittwoch, dass über die künftige Förderung der drei Häuser erst „im Rahmen der Haushaltsberatungen des Jahres 2023/2024 diskutiert und entschieden“ werden solle. Für 2022 könnte die von der Verwaltung vorgeschlagene finanzielle Hilfe aber in die Familienbildung fließen. Die Koalition hatte den entsprechenden Änderungsantrag eingebracht.

Der Jugendhilfeausschuss wiederum empfahl dem am 9. Juni tagenden Rat nach intensiver Diskussion, schon jetzt Förderungen für 2023/24 zu beschließen. Genau das hatte die Verwaltung in ihrer Beschlussvorlage formuliert: Die Familienbildungsarbeit der drei Einrichtungen sollte im laufenden Jahr in Höhe von insgesamt 127.638,70 Euro und für 2023/24 bis zu einer Höhe von maximal 336.084 Euro jährlich unterstützt werden.

„Ersteres ist schon einmal essenziell für die Erhaltung der derzeitigen Angebote“, erklärten am Freitag die Einrichtungsleiterinnen Katharina Bete, Martina Deutsch und Evelyn Fischer. Sie gingen aber auch davon aus, dass die Verwaltung an ihrer Planung festhalten und die Koalition in der nächsten Ratssitzung auch den politischen Willen umsetzen möge, Familien in Bonn durch eine Förderung über 2022 hinaus zu unterstützen. „Denn jede Reduzierung bewirkt eine unmittelbare Verringerung der Angebote für die Bonner Familien.“ Spätestens ab Juli 2022 müssten die Einrichtungen doch für 2023 planen und die Ressourcen dafür einrechnen können.

Wie berichtet, hatte die Verwaltung vergangene Woche in einer Pressemitteilung die Förderung auch für 2023/24 vorgeschlagen. Die drei Einrichtungen hätten jetzt ein „verändertes und tragfähiges Konzept“ vorgelegt, so die Verwaltung. Das hatte im Juni 2021 der Stadtrat gefordert, als er den drei Häusern erst einmal zukünftige Zuschüsse strich.

Sowohl Oberbürgermeisterin Katja Dörner als auch Sozialdezernentin Carolin Krause hatten nun letzte Woche in der Pressemitteilung ihre Freude geäußert, „dass es gelungen ist, in einem gemeinsamen Prozess neue Förderkategorien für die Familienbildungsstätten zu definieren und damit ein neues, zukunftsorientiertes Bildungskonzept zu etablieren, das Familien, Eltern und Kinder unterstützt.“

Leitungen haben Forderungen erfüllt

Der Änderungsantrag von Grünen, SPD, Linken und Volt, über den der Stadtrat am 9. Juni entscheiden wird, drückt nun wieder auf die Bremse. Die drei Leiterinnen erinnern jedoch daran, dass sie nach Gesprächen mit allen Parteien und der Verwaltung alle Forderungen erfüllt hätten. Außerdem habe die Verwaltung in den Häusern eine umfangreiche Finanzprüfung durchgeführt.

Die erhoffte Projektförderung sei ja auch nur anteilig vorgesehen, erklären die Leiterinnen der Familienbildungsstätten. Man könne die Angebote letztlich nur durch Einsatz von Teilnehmerbeiträgen, weiteren öffentlichen Mitteln und Trägergeldern realisieren. „Jeder fehlende Euro würde aber unmittelbar weniger Angebote für Bonner Familien bedeuten,“ warnen die Drei.

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