Bonner Hospizverein Große Nachfrage nach Sterbebegleitern

Bad Godesberg · Der Hospizverein Bonn sucht dringend weitere Helferinnen und Helfer und bereitet den nächsten Ausbildungskurs vor: mit Online-Informationsabenden im Februar. Die Teilnehmer sind Begleiter in der letzten Phase des Lebens.

 Der Hospizverein Bonn hat sich mit zwei neuen Koordinatorinnen verstärkt: (v. l.)  Tina Müller, Annette Lahusen, Mareike Hartig und Andrea Miller-Siepmann.

Der Hospizverein Bonn hat sich mit zwei neuen Koordinatorinnen verstärkt: (v. l.)  Tina Müller, Annette Lahusen, Mareike Hartig und Andrea Miller-Siepmann.

Foto: Axel Vogel

Zwölf Frauen und Männer im Alter zwischen 25 und 60 Jahren werden derzeit vom Hospizverein Bonn in einem Ausbildungskurs auf den ehrenamtlichen Dienst als Hospizbegleiter vorbereitet. Im April sollen die zwölf dann beauftragt werden, im linksrheinischen Bonn und in Wachtberg schwerstkranken Menschen und ihren Angehörigen beizustehen. Und zwar in deren Zuhause, in Altenheimen oder in Bonns stationärem Hospiz am Waldkrankenhaus der Johanniter. „Die Vorbereitung engagierter Menschen auf die Hospizbegleitung ist seit der Vereinsgründung eine Kernaufgabe von uns Koordinatorinnen“, erklärt Mareike Hartig, die mit Tina Müller den mehrmonatigen Kurs leitet. Die Lerneinheiten beinhalteten dabei nicht nur Informationen zur Aufgabe sowie ein Praktikum im Hospiz. „Sie sind letztlich für jeden eine Reise zum Thema Sterben und Tod, auch zu sich selbst.“

Im Mai soll der nächste Kurs starten. Und dafür bietet Hartig am 9. und 10. Februar Online-Informationsabende an, in denen sie den Ablauf der Ausbildung vorstellt und alle Fragen der Interessenten beantwortet. Menschen in der letzten Phase ihres Lebens nicht allein zu lassen, das sei die Hauptaufgabe der Hospizarbeit, erläutert der Vereinsvorsitzende Peter Schneemelcher.

Die Nachfrage nimmt zu

Für den Hospizverein Bonn sei er dankbar, dass sich für die Umsetzung dieses Auftrags immer mehr Aktive einsetzten. „Unser Stamm der ehrenamtlichen Begleiter wächst, es wächst allerdings auch stetig die Nachfrage nach Begleitung“, gibt Schneemelcher zu bedenken. Zu Hause zu sterben und dabei von Menschen mit Empathie und Erfahrung begleitet zu werden, das sei für immer mehr Todkranke Trost und Hilfe. Der Verein sei gut aufgestellt, aber man brauche Verstärkung. Die hoffe man in den Kursen zu gewinnen.

Nach den Corona-bedingten Einschränkungen des letzten Jahres haben man die Arbeit mit neuen Kräften wieder aufgenommen und blicke nun zuversichtlich nach vorne, sagt Schneemelcher. „Das neue hauptamtliche Team, das die Arbeit hauptsächlich trägt, ist dabei unsere große und engagierte Hilfe und Basis.“ Denn im Viererteam in der Vereinszentrale in der Junkerstraße sind neben Mareike Hartig, die neben der Ausbildung und Betreuung der Ehrenamtlichen auch die Kontaktperson zum stationären Hospiz ist, und der Verwaltungsangestellten Andrea Miller-Siepmann auch zwei neue Koordinatorinnen zu finden.

Zwei Neueinstellungen

Tina Müller war zuvor Gemeindeschwester in der evangelischen Thomas-Kirchengemeinde und verantwortet jetzt neben der Kursarbeit und der Ehrenamtlichenbegleitung auch den Arbeitsschwerpunkt Trauerarbeit. Und das gemeinsam mit ihrer ebenfalls neu eingestellten Kollegin Annette Lahusen. Sie arbeitete zuvor im stationären und ambulanten Bereich als Palliativfachkraft und koordiniert nun neben den Trauergesprächen die Kooperation mit einem Dutzend Bonner, Godesberger und Wachtberger Altenheimen. „Auch da wird der Bedarf immer größer, dass unsere Ehrenamtlichen Schwerkranken und ihren Angehörigen zur Seite stehen“, sagt Lahusen. Deshalb sei es enorm wichtig, dass der Verein durch den kommenden neuen Kurs wieder frische Nachwuchskräfte bekomme.

Interessenten an den Zoom-Abenden am 9. und 10. Februar melden sich per Mail unter kontakt@hospizverein-bonn.de. Dann erhalten sie die Zugangsdaten. Kontakt zum Verein, Junkerstraße 21: Tel. 0228/62 906 900, www.hospizverein-bonn.de

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