Bad Godesberger Treff des GA Bürger ärgern sich über Vermüllung

Bad Godesberg · Parks, Rheinufer, Burgberg und Fußgängerzone sind Aushängeschilder Bad Godesbergs. Allerdings sieht es dort nicht immer so aus, dass sich Bürger und Besucher wohlfühlen.

Beim ersten Bad Godesberger Treff des General-Anzeigers, moderiert von Redakteurin Ayla Jacob, diskutierten Podiumsgäste und Zuschauer am Montagabend über die Themen Sauberkeit und Graffiti im Stadtbezirk. „Sauber genug ist es eigentlich nie“, sagte Rüdiger Brauer, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Bad Godesberg Stadtmarketing. Es sei aber besser geworden, seit turnusmäßig die Mülltonnen in der Innenstadt nicht nur morgens, sondern auch wieder abends geleert würden. Von überquellenden Mülltonnen berichteten Stadtmarketing-Vertreter und Bürger gleichermaßen, vor allem am Ria-Maternus-Platz und an der Redoute. Hier ging eine Anregung an die Stadt, größere Gefäße aufzustellen, allerdings mit kleinen Öffnungen, damit niemand dort seinen Hausmüll entsorgen kann.

Fischhändler Stefan Stuch setzt auf Eigeninitiative: „Wenn die Platanen das Laub abwerfen, dann nehme ich auch mal den Besen in die Hand. Die Stadt und die öffentliche Hand können nicht alles tun.“ Was private Initiative erreichen könne, das habe der Godesberger Heimatverein mit der Verschönerung der Draitschquelle gezeigt. „Die Stadt Bonn hat ihre Stiefkinder, das sind nun mal die Stadtbezirke. Ein Stiefkind muss sich selbst waschen und kämmen“, meinte Stuch.

Als Innenstadt-Bewohner saß Heinz König auf dem Podium. „Die Godesburg ist mein Lieblingsort. Ich stelle fest, dass sie immer mehr vermüllt. Es ist ein rechtsfreier Raum entstanden“, sagte der ehemalige Betreiber der Kneipe „Knollestüffje“. Es habe ihn beschämt, dass eine amerikanische Jugendgruppe den Burgberg aufgeräumt habe.

Bürger fordern verstärkte Kontrollen

Ein weiteres Ärgernis sprach Nikolaus Decker, Architekt und stellvertretender Vorsitzender des Eigentümervereins Haus & Grund Bad Godesberg, an. Jährlich entstehe bundesweit ein Schaden von 200 Millionen Euro durch Graffiti. Hauseigentümer sollten die Schmierereien sofort entfernen. Man müsse aber auch deutlich machen, dass es sich um eine Straftat handele. Auf die Forderung aus dem Publikum nach verstärkten Kontrollen seitens der Stadt sagte Carsten Sperling, als kommissarischer Abteilungsleiter unter anderem für den Stadtordnungsdienst zuständig: „Wir reagieren auf solche Hinweise und tun, was wir können.“ Die Godesberger Parks würden zum Beispiel täglich gereinigt. Und im Mai nehme wieder die Rheinstreife ihren Dienst auf, die schwerpunktmäßig abends und an den Wochenenden kontrolliert.

Viele Bürger im Publikum waren der Meinung, dass die Stadt und der Abfallbetrieb Bonnorange mehr in Bad Godesberg tun müssten. Es gab außerdem zahlreiche Hinweise und Anregungen für Verbesserungen. So wurden schärfere Strafen und höhere Bußgelder gefordert, außerdem mehr überraschende, nächtliche Kontrollen an neuralgischen Punkten. „Eine saubere Stadt wird auch als sichere Stadt wahrgenommen“, sagte ein Bürger. Ein Alkohol- beziehungsweise Flaschenverbot, mehr Videoüberwachung und Sanierung der Fußgängerzone – auch das waren Vorschläge zur Verbesserung des Stadtbildes. Notfalls müsse die Stadt Gebühren erhöhen. „Dann zahlen alle mit.“

Eine Anregung greift der GA direkt auf und fragt: Welche Schandflecken in Bad Godesberg stören Sie besonders? Schicken Sie Fotos für einen weiteren Bericht an godesberg@ga.de.

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