Diskussion über Verfahren beim Bauprojekt "Kronprinzenpark" Bürger werden noch mal gehört

BAD GODESBERG · Die Bezirksvertretung Bad Godesberg hat am Mittwochabend beschlossen, dass eine erneute Bürgerinformation zum geplanten Neubauprojekt "Kronprinzenpark" im Villenviertel stattfinden soll.

Wie berichtet, hatte es Kritik an der Größe der sogenannten Stadtvillen gegeben, die anstelle der heutigen Bürogebäude auf dem Areal zwischen Kronprinzenstraße, Mirbachstraße und Wielandstraße entstehen sollen.

Das strittige Bauprojekt war Thema in sieben Tagesordnungspunkten, darunter verschiedene Bürgeranträge, die gestern Abend fast zwei Stunden lang beraten wurden. Zunächst gab Eva Bersch aus dem Stadtplanungsamt einen Überblick über den Stand des Verfahrens: "Heute sind wir an dem Punkt, dass wir mit geänderten Plänen in diese Sitzung gehen, um eine frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit einzuleiten. Mit diesem Beschluss heute legt man sich in keiner Form fest."

Nach einem Bürgerdialog im vergangenen September hatte der Investor Änderungen vorgenommen. So ist nun eine zweite Tiefgarageneinfahrt von der Kronprinzenstraße aus für die Gebäude im Innenbereich vorgesehen. Zwei der geplanten Gebäude wurden um ein Geschoss reduziert, Anordnungen wurden verändert. Aus Verwaltungssicht sei keine neue Bürgerinformation über die geänderten Pläne erforderlich, da es bereits eine intensive Bürgerbeteiligung gegeben habe, so Bersch.

Die Antragsteller der Bürgeranträge haben jedoch noch Gesprächsbedarf. "Wir freuen uns, dass aus einem Bürogebiet Wohngebiet wird. Wir sind aber gegen die völlige Überproportionierung dieses Vorhabens", sagte Jürgen Endemann. Er kündigte an: "Wir werden in allen Instanzen darauf dringen, dass hier ein humanes Baubild entsteht." Auch Antragsteller Wolfgang Baumeister hält die Geschossigkeit des Vorhabens für "völlig indiskutabel" und beantragte außerdem, Bäume auf dem Gelände als Naturdenkmale zu schützen.

Christian Gold (CDU) sagte: "Wir sind heute sicher noch bei keiner perfekten Planung, aber schon ein gutes Stück weitergekommen." Es sei noch nichts in Stein gemeißelt. Angesichts des großen Bürgerinteresses müsse es eine neue Bürgerinformation geben. Andreas Falkowski (Grüne) erklärte: "Wir sind uns einig, dass die vorhandene Bebauung eine Bausünde darstellt." Man könne es nicht allen Bürgern Recht machen, es gebe Widersprüche. "Damals haben sich Bürger beschwert, dass sich Verkehr zu sehr bündelt. Jetzt beschweren sich die Bürger über die geplante zweite Zufahrt an der Kronprinzenstraße", so Falkowski.

Lutz Beine (SPD) sieht in den vorgelegten Entwürfen eine Verbesserung zum jetzigen Bürobestand. "Das Schlimmste wäre, wenn der Vorhabenträger abspringt", so Beine. Marcel Schmitt (Bürger Bund Bonn) findet, dass die erste Bürgerveranstaltung "nur eine Nebelkerze war, um über den Wahlkampf hinwegzukommen". Schmitt: "Wir sind nicht dazu da, Vorhabenträgern die wirtschaftlichste Auslastung ihres Grundstücks zu ermöglichen." Philipp Lerche (CDU) forderte die Bezirksvertretung auf, die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit einzuleiten, "damit alle Kritikpunkte offiziell bewertet werden können". Der Offenlage des vorhabenbezogenen Bebauungsplans stimmte die Mehrheit der Bezirksvertretung gegen den Bürger Bund und bei Enthaltung von "Wir Godesberger" zu. Die Bürgeranträge werden als Anregung aufgenommen.

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