Wachtberger Politiker warten auf ein Votum des Ortsausschusses Bürger wollen Villiper Platz nach Jakob Bach benennen

Villip · Eine private Initiative setzt sich dafür ein, den Villiper Park- und Kirmesplatz nach Alt-Bürgermeister Jakob Bach zu benennen.

 Erhart Schoppert würde den Parkplatz neben der Kirche gerne in Jakob-Bach-Platz umbenennen. Ein provisorisches Schild hat er bereits angebracht.

Erhart Schoppert würde den Parkplatz neben der Kirche gerne in Jakob-Bach-Platz umbenennen. Ein provisorisches Schild hat er bereits angebracht.

Foto: Petra Reuter

Schon früher sei eine Benennung der als Park- und Veranstaltungsplatz genutzten Fläche neben der Kirche im Gespräch gewesen, sagte Erhard Schoppert. Mit seinem Mitstreiter Hans Kahlenborn erinnerte er am Jakobustag mit einer ungewöhnlichen Aktion an den Wunsch, diesen Platz mit dem Namenszug des für Wiederherstellung der Fläche verantwortlichen Alt-Bürgermeisters Jakob Bach zu versehen. Seither prangt ein entsprechendes selbstgebasteltes Straßenschild an einer Laterne des Platzes. Vertreter der Lokalpolitik nahmen den Gedanken überwiegend positiv auf.

„Jakob Bach war der letzte Bürgermeister vor der kommunalen Neuordnung“, sagt Schoppert. Nach einem Hangrutsch habe Bach sich dafür eingesetzt, den heutigen Parkplatz neben der Kirche wieder aufzubauen. Ein „Ja zu Jakob“, wünschen sich die beiden Initiatoren von der Lokalpolitik, weil Bach sich zudem für viele weitere Projekte im Ort eingesetzt habe. Unter anderem habe er als Bürgermeister für die Exhumierung eines im Krieg abgestürzten Piloten aus einem Feldgrab unweit der Burg Gudenau gesorgt. Heute ruht der Gefallene neben den anderen Opfern der Kämpfe bei den Soldatengräbern auf dem Villiper Friedhof.

Ort für Maibaum und Kirmes

Mit diesem Platz neben der Kirche habe Bach außerdem den Grundstein für vielfältige Veranstaltungen und einen Treffpunkt im Ort gelegt, findet Schoppert. Familien parken hier, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen oder wieder abholen, zur Kirmeszeit sorgen Karussells und bunte Buden für Leben im Dorf. Hier wird der Maibaum aufgestellt, hier treffen sich Fahrgemeinschaften, finden Konzert-, Heimatmuseums- und HofArt-Besucher sowie Gäste von Veranstaltungen in der Schule einen Parkplatz. „Obwohl es die meiste Zeit nur ein Parkplatz ist, ist es ein belebter Platz“, sagt Schoppert.

Diesem Ort, Jakob Bach und Villip selbst möchte der Journalist eine Handreichung in Form eines kostenlosen Leporellos widmen. Diesen kleinen Spaziergangsführer würde er gerne bei einem Termin zur offiziellen „Taufe“ der Fläche in „Jakob- Bach-Platz“ herausgeben.

Votum des Ortsausschusses entscheidend

Das bürgerliche Engagement unterstütze seine Fraktion, nahm der Vorsitzende Christoph Fiévet für die CDU Wachtberg Stellung. Für eine offizielle Benennung sei jedoch das Votum des Ortsausschusses traditionell von Bedeutung, Sollte dieser einen passenden Antrag unterstützen, „sind wir offen für Beratungen in den zuständigen Gremien“, so Fiévet. Der Orientierung am Votum der Bürgerschaft beziehungsweise den Beratungen in der Ortsvertretung schlossen sich Oliver Henkel (Grüne), Ulrich Feyerabend (Unser Wachtberg) und Joachim Mittweg (UWG) an.

Für die feste Verankerung von Jakob Bach in seinem Ort spreche auch seine Wahl als SPD-Mann im „CDU-Ländle“ mit über 80 Prozent Zustimmung, fand Feyerabend. Mittweg signalisierte die Zustimmung seiner Fraktion. Skeptisch zeigte sich Friedrich Oettler dagegen im Namen der FDP-Fraktion, einem Parkplatz überhaupt einen Namen zu geben. Die SPD-Fraktion begrüße den Vorstoß zwar, persönlich halte er die Benennung von Straßen und Plätzen mit neutralen Bezeichnungen jedoch für sinnvoller, sagte Andreas Wollmann (SPD).

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