Initaitive in Bad Godesberg Bürgerstiftung Rheinviertel bezieht neues Quartier
Bas Godesberg · Die Bürgerstiftung Rheinviertel hat in Bad Godesberg neue Räume bezogen. Mit mehr Platz und einer neuen Einrichtung soll das Programmangebot ausgeweitet werden. Die Mitglieder suchen dafür engagierte Helferinnen und Helfer.
Die Bürgerstiftung Rheinviertel hat in der Beethovenallee 38 seit Kurzem ein neues Zuhause gemietet. Das war nötig, weil die Initiative in den vergangenen Jahren rasant wuchs und es in den Räumen in unmittelbarer Nachbarschaft zu eng wurde. „Für uns ist das eine große Chance, dass wir einen neuen Anlaufpunkt gefunden haben. Für erfolgreiche Arbeit sind auch gute Arbeitsbedingungen wichtig“, sagt Vorstandsvorsitzender Hanns-Christoph Eiden. Zuvor wurde das ehemalige Pfarrhaus ausschließlich von der Kirchengemeinde St. Andreas und Evergislus genutzt. Im Obergeschoss bezog ein Geistlicher eine Wohnung, im Erdgeschoss war der Jugendtreff untergebracht. Die Stiftung hat nun ihre Büros eingerichtet, der Stiftungstreff soll Ort für viele Veranstaltungen werden. Unter demselben Dach sind die ambulante Demenzhilfe, der Palliativdienst und der Engagementförderung untergebracht.
Das Mietverhältnis ist zunächst auf fünf Jahre angelegt. Währenddessen soll die Gemeinde das Gebäude weiterhin für ihre Zwecken nutzen können. Wie und in welcher Form das sein wird, ist aber noch nicht absehbar, weil sich die Jugendarbeit nach den Corona-Jahren in Umstrukturierung befinde. „Das Gebäude steht weiterhin für die Zwecke der Gemeinde, insbesondere für die Jugendarbeit, zur Verfügung in Absprache mit der Bürgerstiftung“, sagt Eiden. Im Haus wurden die Wände gestrichen und die Einrichtung erneuert. Einige Tische lassen wegen Lieferengpässen aber noch auf sich warten. Eine Terrasse mit Gartenmöbeln soll am Sonntag eingeweiht werden. „Einige Möbel waren in die Jahre gekommen, neue Sitzmöglichkeiten richten sich jetzt an unterschiedliche Generationen“, sagt Christine Kiderlin. Die Tische sollen leichter beweglich sein. An den Wänden im Erdgeschoss hängen Bilder, die Demenzkranke im Rahmen eines Kunstprojektes gemalt haben.
Erzählcafe und Salongespräch sind in Planung
Für die Nutzung des neuen Stiftungstreffs hat sich die Initiative neue Ziele gesetzt: „Wir wollen in Bad Godesberg fördern und generationsübergreifende Treffen organisieren“, kündigt Kiderlin an. Darüber hinaus werden künftige Veranstaltungen über die Arbeit der Stiftung informieren und sie erlebbarer machen, so die Vorstandsreferentin. „Wir sind dabei, ein monatliches Programm zu entwickeln.“ Ein Erzählcafe am Nachmittag und ein Salongespräch am Abend sollen nach den Sommerferien starten. Ein Frühstück für Alleinerziehende soll einmal im Monat stattfinden. Für Demenzkranke soll es Mal- und Gesangskurse geben. „Wir wollen mit den Angeboten demenzkranke Menschen am sozialen Leben teilnehmen lassen, ihre Fähigkeiten stärken und der pauschalen Demenz entgegenwirken“, sagt Eiden.
„Viele Angebote sind auch eine Chance, neue engagierte Leute zu finden, die unsere Arbeit unterstützen und mitarbeiten wollen“, sagt Stephanie Rieder-Hintze. Sie ist von den dem neuen Treffpunkt begeistert: „Wir sind sehr zufrieden mit den Räumen, es ist ein besonderer Ort“, sagt Rieder-Hintze. „Das Haus strahlt mit den lichtdurchfluteten Räumen und den Bäumen im Garten viel aus“, ergänzt Kiderlin.
Die Bürgerstiftung Rheinviertel wurde 2005 gegründet und ist eine soziale Initiative von Bürgern, die mit karitativem Engagement in Bad Godesberg zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen wollen. Die Initiative übernahm die Trägerschaft von zwei Kindergärten und sicherte deren Existenz. Eine weitere Kindertagesstätte wurde gegründet. Das Kindergartennetzwerk Bad Godesberg wurde initiiert, dem inzwischen 13 Kindertagesstätten angehören. Die Stiftung eröffnete den ersten Inklusionskindergarten in der Region und betreibt einen heilpädagogischen Beratungs- und Förderdienst für Kinder mit besonderem Förderbedarf.
Das Familienzentrum Rheinviertel entstand und die Akademie Bad Godesberg nahm ihrem Betrieb auf. Für die Jugendlichen wurde ein Treffpunkt geschaffen und zwei Jugendreferenten eingestellt. In zwei Seniorenheimen des Viertels konnten „Integrierte Hospize“ eröffnet werden. Ein ambulanter Palliativdienst nahm seinen Dienst auf. Fünf Hospizschwestern sorgen sich um die Sterbenden in den Altenheimen und daheim. Die Ambulante Demenzhilfe startete im September 2019, der Kindesschutzdienst im Sommer 2020. Weiter Infos zur Arbeit der Bürgerstiftung und zum Programm gibt es hier.
