Gestaltung der Bad Godesberger Innenstadt Das Entrée von Bad Godesberg wird autofrei

Bad Godesberg · Die Stadt Bonn stellt die Pläne für die Umgestaltung des Ria-Maternus-Platzes vor. Vorgesehen ist, den Brunnen wiederherzustellen - mit fünf Fontänen soll er ausgestattet sein.

Genau sieben Jahre ist es nun schon her, dass die Politiker die Sanierung und Umgestaltung des Ria-Maternus-Platzes beschlossen hatten. Nun soll es bald – da der Bad Godesberger Bahnhof nun saniert ist – losgehen. Die Stadt stellt jetzt ihre Pläne im Detail vor und will auch das Vergabeverfahren einleiten. Nach Baumkommission sowie Bau- und Vergabeausschuss soll die Bezirksvertretung Bad Godesberg am 18. Oktober grünes Licht geben.

Auch wenn die halbrunde Wiese mit ihren blühenden Rosensträuchern derzeit einen gepflegten Eindruck hinterlässt, wird sie so nicht bleiben. Vor den Pavillon des Vereins Bad Godesberg Stadtmarketing soll als Blickfang wieder der frühere Springbrunnen mit mehreren Fontänen reaktiviert werden. Voraussetzung ist, dass für Beete zwei Sommerlinden – 13 und 14 Meter hoch – gefällt werden. Es kommt Ersatz, verspricht die Stadt.

Wer aus dem Bahnhof heraustritt, soll den Platz später als Eingangstor des Stadtbezirks Bad Godesberg erleben. Dafür werden Betonsteinpflaster verlegt, Fahrradständer installiert und Bänke aufgestellt. Auf dem Platz sollen Autos, Busse und Taxis nichts verloren haben. Abschließbare Poller sollen Fahrzeuge fern halten. „Die Zufahrt für Rettungsdienst und Unterhaltungsfahrzeuge bleibt dadurch erhalten“, teilt die Stadt mit. Fahrräder dürfen aber auf den Ria-Maternus-Platz, sodass für sie die Durchfahrt über die Moltkestraße möglich bleibt. Weitere Details:

Alte Pläne waren eine Hilfe

Die Ausstattung: Es wird ein zweifarbig aufgeteiltes Betonsteinpflaster im Format 50 mal 25 und 25 mal 25 Zentimeter verlegt. Direkt am Bahnhof und um die Wasserfläche herum ist eine Fläche in Anthrazit angeordnet. „Der übrige Platzbereich soll eine hellgraue Oberfläche erhalten“, so die Stadt. Für blinde und sehbehinderte Menschen werden Bodenindikatoren eingebaut.

So finden sie leicht den Weg zu Bahnhof, Bushaltestelle und zur U-Bahn – alles abgestimmt mit der Behindertengemeinschaft. Bordsteine wird es nicht geben: „Durch die ebene Gestaltung soll der Platzcharakter gestärkt werden“, so die Verwaltung. „Lediglich vor dem Wasserbecken sind zwei Stufen mit beidseitigen Rampen angedacht, um die Fläche abzusenken und so einen Sitzbereich direkt am Wasser zu ermöglichen.“ Die Stadtwerke kümmern sich um die Beleuchtung mit Stelen wie in der Koblenzer Straße.

Der Springbrunnen: Das Becken wird in seinen ursprünglichen Abmessungen hergestellt. Alte Pläne und Schürfe vor Ort waren bei der Rekonstruierung eine große Hilfe. „Das Erscheinungsbild, gerade auch im optischen Einklang mit dem Pavillon, soll den Ansichten von 1960 entsprechen“, so die Stadt. Eine Fontäne soll drei Meter hoch steigen, vier weitere je einen Meter.

Kosten sind rund 1,37 Millionen Euro

Auch die Gestaltung der Beet- und Pflanzflächen um den Brunnen herum orientiert sich an der früheren. Es kommen mehrere Bänke. Für Kinder gibt es einen Balancierbalken. Rasen pflanzt die Stadt zwischen Becken und der Löbestraße. Über einen diagonalen Fußweg gelangt man schnell vom Bus zur Bahn und umgekehrt.

Die Kosten belaufen sich auf rund 1,37 Millionen Euro, zu 90 Prozent über das Kommunalinvestitionsförderungsgesetz finanziert. Die Radständer fördert der Nahverkehr Rheinland zu 70 Prozent.

„Wir sind heilfroh, dass der Brunnen wieder ausgegraben wird und der ganze Bahnhofsvorplatz ein Entrée für Bad Godesberg wird“, sagt Jürgen Bruder, Vorsitzender bei Stadtmarketing. Im vor zwei Jahren sanierten Pavillon fühle sich der Verein wohl. Das Angebot werde gut angenommen. Dazu gehören Touristeninfo, Hotelnachweis, Bonn-Souvenirs, Fahrrad- und Stadtpläne.

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