SS-Mann Klaus Barbie Der „Schlächter von Lyon“ wurde in Bad Godesberg geboren

Bad Godesberg · Der Bonner Stadtarchivar Norbert Schloßmacher hat die Jugend von SS-Mann Klaus Barbie erforscht. Sie handelt von seiner unehelichen Geburt am Redoutenpark und Kostkind-Wochen in Friesdorf.

 Klaus Barbie im Prozess 1987. Klaus Barbie in SS-Uniform 1940. Klaus Barbie, Geburtshaus, Elisabethstr. 5

Klaus Barbie im Prozess 1987. Klaus Barbie in SS-Uniform 1940. Klaus Barbie, Geburtshaus, Elisabethstr. 5

Foto: Privat

Er war zwischen 1942 und 1944 Gestapo-Chef im besetzten Lyon. Einer, der seinen Folteropfern mit der Zange eigenhändig Zähne ausriss. Der ihnen in Gesicht und Unterleib trat, der sie mit Lederpeitsche und Bleikugel malträtierte. Über diesen Sadisten mit den irrlichternden Augen sagten Zeugen im spektakulären Prozess von 1987: „Er war verrückt, er war von dem Zwang beherrscht, zu schlagen. Es machte ihm Spaß, Menschen zu quälen.“ Die Rede ist von SS-Hauptsturmführer Klaus Barbie, der über vier Jahrzehnte nach seinen Morden wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zur Höchststrafe lebenslänglich verurteilt wurde. Und zwar genau in Lyon, von wo aus Barbie auch seine entsetzlichste Tat beging: 43 jüdische Kinder noch 1944 aus einem versteckten Heim des Örtchens Izieu in die Gaskammer von Auschwitz zu schicken. „Er ist kein Mensch: Kein Wort der Entschuldigung. Kein Wort des Mitleids“, notierten Reporter 1987 über diesen beim Prozess grinsenden alten Mann.