Band aus Bad Godesberg Das nächste Konzert findet im Blumenladen statt

Bad Godesberg · Die Godesberger Band „Woodstuff“ gastiert gerne an ungewöhnlichen Orten. Am 28. Dezember spielt sie bei einem Friesdorfer Floristen. Die Musiker brauchen dringend neuen Probenraum.

Zum Auftakt des Godesberger Stadtfestes begeisterte die Band Woodstuff im Spätsommer alte und junge Zuhörer.

Zum Auftakt des Godesberger Stadtfestes begeisterte die Band Woodstuff im Spätsommer alte und junge Zuhörer.

Foto: Alfred Schmelzeisen

Ihren letzten großen Auftritt hatte die Godesberger Band „Woodstuff“ beim Stadtfest im September auf der Theaterplatz-Bühne. Da hätten die Veranstalter den Rockmusikern signalisiert, dass sie „die besten Opener“ seit Jahren gewesen seien, berichtet Sänger Helmuth Weil. „Die mussten an den Ständen schon zu Beginn Bier zukaufen. Ein besseres Qualitätssiegel kann man einer Anfangsband ja kaum geben“, sagt Weil.

Der Erlebnispädagoge, der in der Jugendhilfe arbeitet und dazu schon mal Konzernvorständen zur Fitness verhilft, gehört seit sechs Jahren zur Band. 2006 war er auf sie aufmerksam geworden und hatte sie für seine eigene Hochzeit gebucht. „Die waren schon damals eine sehr gute Truppe“, betont Weil. Das Repertoire reicht vom Beatles-Hit „Here comes the Sun“ über „Itchycoo Park” von den Small Faces und „Little Wing” von Jimi Hendrix bis zu „Somebody“ von Bryan Adams.

„Völlig unspektakulär“ hatte die Geschichte der Band drei Jahre zuvor begonnen, wie Mitgründer, Gitarrist und Sänger Karl-Heinz Künkel erzählt. „Im Oktober 2003 kam in einer Bonner Südstadtkneipe in feuchtfröhlicher Dreierrunde die Idee zu einer Akustik-Rockband auf. Bald war auch der passende Name gefunden, und es konnte losgehen“, so Künkel, im Hauptberuf PC-Spezialist des Wissenschaftszentrums.

Musik und Freundschaft

„Woodstuff“ hat, wie der Name schon sagt, prinzipiell nur Gitarren aus Holz im Einsatz. „Und es gibt selten Bands, die sich damit auch an Pink-Floyd- und Rolling-Stones-Titel herantrauen. Außer Woodstuff eben“, meint Sänger Weil, ein Friesdorfer Jung`. Das habe ihm sofort imponiert. Als die Band vor sechs Jahren einen neuen Sänger suchte und ihn ansprach, habe er sofort zugesagt. „Und so hat sich das sehr gut gefügt.“

Neben Künkel und Weil stehen Gitarrist und Sänger Jürgen Bethge, ein Telekom-Mitarbeiter im Ruhestand, Bassist Thomas Husemann, ebenfalls PC-Experte, und Schlagzeuger Christian Koch, ein Verwaltungsangestellter, mit auf der Bühne. „Alle eint die Freude an Musik der 1960er bis 1990er Jahre“, so Weil. Und dazu der Wunsch, bei Konzerten, die sie auch schon in die Niederlande führten, nah am Publikum zu bleiben. Und das bestehe bei Weitem nicht nur aus älteren Jahrgängen. „Wir treten auch gerne an ungewöhnlichen Orten auf“, erzählt Weil. Letztens hätten sie in einer Kfz-Werkstatt gespielt. Und plötzlich hätten sich die jungen Zuhörer CDs von ihnen gewünscht. „So was hatten wir bisher gar nicht“, berichtet der Sänger. So hätten sie aus Live-Mitschnitten kurzerhand ihre ersten Tonträger gepresst. Das nächste Konzert spielt Woodstuff am 28. Dezember ab 19 Uhr in Friesdorf bei Blumen Hannes in der Annaberger Straße 31. „A Night at the Florist“, eine Nacht beim Floristen, wird es also geben. Der Eintritt ist frei. Jeder zehnte Besucher erhält sogar noch ein Haushaltsset als Geschenk. Und die Damen Prosecco frei.

Einmal die Woche trifft die Band sich zur Probe. Leider habe sie kürzlich ihren angestammten Raum verloren, der anderweitig genutzt werden sollte. Jetzt müssen die Fünf weit fahren, um spielen zu können. „In Bonn gibt es für Bands wie uns kaum Probemöglichkeiten“, bedauert Weil. Er wäre also sehr dankbar, wenn Leser einen Tipp geben könnten. „Am besten proben wir in einem Gewerbegebiet. Denn wir können richtig böse laut werden.“ Weil lacht. Wer gebe denn eigentlich bei der Band den Ton an, heißt die letzte Frage. Weil antwortet augenzwinkernd: „Wir sind eine Demokratur. Jeder kann bei uns machen, was der Künkel will.“ Kontakt: www.wood-stuff.de

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